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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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messerscharfen Zähnen gesäumten Mäulern um sich, oft direkt in die emporgehaltenen Rundschilde, die unter ihren mächtigen Kiefern zersplitterten, manchmal gelang es ihnen aber auch dank ihrer gelenkigen Hälse, ihre langen Fänge direkt in der Schulter eines Unglücklichen zu versenken.
    Vier Nordmänner wurden auf diese Weise gepackt und durch die Luft gewirbelt. Sie alle endeten unter den Tatzen der Lindwürmer, ebenso wie zwei andere Reiter, die mitsamt den Pferden unter ihren Schenkeln stürzten.
    Die Orks ließen es sich natürlich nicht nehmen, im Sturmlauf nachzurücken. Doch als sie das Schlachtfeld erreichten, blieb ihnen nur noch, die herrenlos gewordenen Lindwürmer an den Zügeln zu packen und sie zu beruhigen. Von den Schlangenkriegern mit den Totenkopfhelmen blieb keiner am Leben. Mit durchgeschnittener Kehle landeten sie allesamt in hastig ausgehobenen Sandgruben, nur oberflächlich verschart, um sie vor den Blicken vorüberziehender Tauben oder Lichtbringer zu verbergen.
    Die Gräber der gefallenen Barbaren wurden zusätzlich mit schweren Steinen bedeckt, damit weder vierbeinige noch gefiederte Aasfresser sie freiwühlen konnten. Jene, die nur verletzt worden waren, erhielten mit Kräutern versehene Verbände. Anschließend hievten sie sich mit zusammengebissenen Zähnen zurück in die Sättel.
    Bei den Lindwürmern zeigte sich erneut, dass sie eine natürliche Zuneigung zu den Orks verspürten. Nachdem auch der letzte Schädelreiter unter der Erde verschwunden war, ließen sie sich bereitwillig von Urok und den anderen an die Zügel nehmen und besteigen. Da auf ihren langen Rücken bis zu drei Orks Platz fanden, brauchte von denen keiner mehr zu laufen. Selbst einige der Schattenelfen schwangen sich mit zu ihnen auf die Lindwürmer, sofern sie nicht eines der herrenlos gewordenen Pferde ergatterten. Nur eines der stämmigen Tiere war angesichts der attackierenden Lindwürmer durchgegangen und in wilder Hatz in Richtung Osten davongestürmt, alle anderen fanden unter den Überlebenden neue Besitzer.
    Die Barbaren trauerten nur kurz um ihre toten Stammesbrüder, dann richteten sie den Blick wieder auf die nahe Zukunft. Immerhin hatten sie sich seit Tagen damit abgefunden, alle gemeinsam beim Sturm auf Sangors Mauern zu fallen – dagegen erschien die Handvoll Toter, die sie nun zu beklagen hatten, geradezu lächerlich.
    Gemeinsam strebten die vom Schicksal zusammengeschmiedeten Gefährten den großen Wäldern zu, die den Süden Ragons säumten. An ihren Ausläufern entlang gen Westen ziehend, waren sie von da an in der Lage, bei einer am Himmel aufziehenden Gefahr sofort in die Tiefen des dichten Forstes unterzutauchen, doch diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich als überflüssig, denn bis zum Abend ließen sich weder Lichtbringer noch goldene Tauben blicken. Letzteren hätten sie mit ihren weit reichenden Bogen auch umgehend den Garaus gemacht, doch vor den mächtigen Vasallen des Maar half weiterhin nur, sich gut zu verstecken. Die Lichtgestalt in Sangor hatten sie vernichten können, weil ihnen die Macht eines wiedererwachten Horts zur Verfügung gestanden hatte, doch inmitten der Wildnis sah das Kräfteverhältnis ganz anders aus.
    Gegen Abend wagten sie trotzdem, in einem kleinen Hain zu rasten. Schattenelfen, Orks und Barbaren verstanden es dabei gleichermaßen, kleine rauchlose Feuer zu entzünden, deren roter Schein von rundum angeordneten Feldsteinen abgeschirmt wurde.
    Inome und Namihl hatten mittlerweile ihre luftige Seidenkleidung gegen wildlederne Hosen und feste Wämser eingetauscht, dennoch drängten sie sich am Lagerfeuer eng an Tarren und Zavos. Sicher wären sie längst mit ihnen in der Dunkelheit entschwunden, wenn es nicht hitzige Gespräche darüber gegeben hätte, wie der weitere Weg der bunt zusammengewürfelten Horde verlaufen sollte.
    Nun, da erstmals der äußere Druck von ihnen gewichen war, zeigte sich, wie brüchig ihre Gemeinschaft doch war.
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach Arakia, um meinem Volk gegen Gothars Invasion beizustehen«, forderte Urok. »Nur so können wir die Macht des Tyrannen brechen.« Bei diesem Anliegen wusste er alle Orks geschlossen hinter sich. Selbst Tabor unterstützte ihn mit deutlichen Worten und Gesten, zum ersten Mal, seit sie einander kannten.
    »Zuerst sollten wir all jene Bergbrüder befreien, die sich in den Salzminen zu Tode schuften«, beharrte Tarren auf seiner Position, die von allen Barbaren geteilt wurde. »Das wäre auch

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