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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Wehrhof.
    »Du sucht wohl mit aller Gewalt den Tod?«, brauste Tabor zornig auf. »Nun gut, wenn du den Mut aufbringst, uns so weit zu folgen, will ich so gnädig sein, meinen Stahl in deinen Leib zu versenken. Aber bilde dir bloß nicht ein, dass dein Schädel meinen Türrahmen schmücken wird. Diese Ehre kannst du dir in diesem Leben nicht mehr verdienen.«
    Morn sah völlig ungerührt auf Tabor hinab, obwohl der sich tatsächlich erhob und drohend blankzog. Grindel stellte sich dem Scharbruder jedoch entgegen, weil sie hören wollte, was Morn zu sagen hatte.
    »Ich habe geschworen, das Kind zu schützen, das ihr mit euch genommen habt«, hob dieser an. »Dem Todbringer, aber auch dem kommandierenden Schattenelfen, der jetzt unter euch sitzt.« Dabei deutete er auf Kuma, doch sein bitterer Blick wanderte zur Seite, um sich kurz mit dem von Inome zu kreuzen, bevor er fortfuhr: »Es ist mir egal, was ihr vorhabt, aber ich werde meinen Schwur erfüllen oder hier sterben.«
    Da er nicht mal eine Waffe bei sich führte, besaß er nichts, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Tabor spuckte nur verächtlich aus und versuchte Grindel zur Seite zu drängen.
    »Warte!«, herrschte sie den Starrkopf an. »Wir sollten nicht vergessen, dass dieser Halbling in Rabensang an meiner Seite gefochten hat. Und weil er Urok das Leben verdankt, hat er mir sogar auf dem Markt von Sangor geholfen, weil er dachte, dass ich wegen des Mohntranks hilflos wäre. Inome kann das bestätigen.«
    Die angesprochene Barbarin nickte unbehaglich.
    »So bist du also vielleicht doch ein Krieger von Ehre«, überlegte Grindel laut, »der Gothar die Gefolgschaft abschwört und sich dafür uns anschließt?«
    »Ihr seid mir alle egal!«, antwortete Morn giftig. »Ihr verhöhnt mich ja doch nur, wie alle anderen auch. Nur dieses Kind dort ist noch zu klein, um mir mit Abscheu zu begegnen. Deshalb gilt ihm meine unverbrüchliche Treue.«
    »Kommst du dem Kleinen zu nahe, bringe ich dich um«, beschied ihm Benir, in dessen freier Hand plötzlich blanker Stahl funkelte, ein wohl ausbalancierter Dolch, der sich auch mühelos als Wurfwaffe verwenden ließ.
    Urok schwieg die ganze Zeit über. Ihm war es ein wenig unangenehm, dass der tumbe Halbling immer noch glaubte, ihm das Leben zu schulden. Dabei war es genau umgekehrt: Hätte Morn nicht den blinden Falu getötet, wäre Urok im Blut der Erde aufgegangen.
    Dass Morn einen Schattenelfen hinterrücks mit dem Schwert niedergemacht hatte, war das wahre Geheimnis, das sie beide miteinander teilten. Schon der kleinste Hinweis an Kuma und die anderen hätte für ihn wohl den Tod bedeutet, doch Urok dachte gar nicht daran, den Halbling wegen seiner guten Tat zu verraten.
    Ein Blick auf die Uniform, die sein Retter trug, brachte ihn außerdem auf eine Idee. »Morn hat in Rabensang wirklich großen Mut bewiesen«, übertrieb er hemmungslos. »Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir ihn in unseren Reihen dulden sollten: Er kann uns nämlich dabei helfen, die Sklaven ohne großes Blutvergießen aus den Salzgruben zu befreien.«
    Barbaren und Schattenelfen runzelten bei diesen Worten zuerst die Stirn, als ob sie nicht glauben mochten, dass ein Ork fähig wäre, einen listenreichen Plan zu ersinnen.
    Doch schon wenige Sätze später waren sie eines Besseren belehrt.

22
    rakia, inmitten der Kristallseen
    Woher soll ich nur wissen, wo die richtige Stelle liegt? , fragte sich Ursa ein ums andere Mal, bis ein warmes Kribbeln durch ihre Beine lief. Ohne lange zu überlegen zog sie Hatra an den Zügeln herum und folgte der Richtung, aus der sie den belebenden Hauch spürte. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis die Kraft, die sie seit dem Verlassen des Hortes so schmerzlich vermisste, allmählich in ihre schwachen Waden zurückkehrte.
    Die Scharen der Orks, die sie begleiteten, folgten mit raumgreifenden Schritten jeder Richtung, die sie vorgab. Zwischen den großen und kleinen Seen war der Boden so feucht und schwer, dass er sich immer wieder an den Sohlen festsaugte. Schmatzende Geräusche verursachend marschierten sie trotzdem alle weiter.
    Und nicht nur sie!
    Aus allen Himmelsrichtungen strömten weitere Scharen, Sippen und Familienverbände herbei. Sie alle wollten sich unter Ursas Kommando stellen, denn sie hatten von dem großen Sieg der Hohepriesterin und der Flucht der Schwebenden Festung gehört.
    Wer sich von diesen Berichten noch nicht hatte überzeugen lassen, dem musste spätestens zu denken

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