Blutorks 3 - Blutorks 3
Gesicht und dessen schulterlangen blonden Haaren entgegenstarrte.
Erst als der Maar auch den Willen des Großgardisten unter seine Kontrolle gebracht hatte, versiegten die Schmerzenslaute.
»Willkommen, großer Tyrann«, begrüßte er den bis zur Unkenntlichkeit veränderten Thannos höhnisch. »Ich freue mich, dass du wieder unter uns weilst, um in unserem Namen Angst und Schrecken zu verbreiten. Noch vor Anbruch der Dämmerung wirst du dich bewegen und sprechen, wie ich es dir befehle, oder dich unter Schmerzen winden, die sich dein kleines menschliches Hirn noch gar nicht ausmalen kann. Also entscheide dich rasch, was du lieber möchtest: selbst leiden oder Herzog Garske dem Henker übergeben.«
Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten.
Und sie fiel genauso aus wie bei allen anderen zuvor, die schon Gothars Rolle übernommen hatten.
23
n den Salzgruben
Ganz offen nahten sie durch die Einöde heran: eine Karawane Lindwürmer, auf deren Rücken gefährliche Blutorks saßen, von bewaffneten Schattenelfen bewacht.
Das Kommando über diesen Sklavenzug führte Morn, dessen spitze Halblingsohren unter dem Rand eines einstmals gehörnten Barbarenhelms verschwanden. Dank seiner Uniform und des Lederkamms, der die Eisenhaube seit dem Morgengrauen zierte, sah er tatsächlich wie ein gewichtiger Offizier aus Gothars Streitkräften aus. Mithilfe dieser Maskerade mochten vielleicht auch die Nordmänner an seiner Seite als Begleitschutz durchgehen.
Novar, der Grubenfürst, ein drahtiger Mann aus den Weiten Cabras, trat vor die Blockhütte, in der er residierte. Stirnrunzelnd sah er den Neuankömmlingen entgegen, die draußen von den großen Lindwürmern abstiegen und das Palisadentor passierten. Die umliegenden Provinzen schickten ihm regelmäßig Sträflinge für die schwere Minenarbeit, aber Orks waren bisher noch nie dabei gewesen. Dass König Gothar einen Feldzug gegen Arakia führte, hatte sich allerdings auch schon zu ihm herumgesprochen.
»Seid gegrüßt«, wandte er sich an Morn, den er für den kommandierenden Offizier hielt. »Was gibt es Neues von der Front in Arakia?«
»Sieg auf ganzer Linie!«, antwortete der Halbling laut. »Wenn es so weitergeht, wird es in deinen Salzgruben bald nur so von Orksklaven wimmeln.«
Seine großspurigen Worte, die ihm leicht über die Lippen gingen, lösten Unmut unter den Gefangenen aus. Besonders Tabor bedachte ihn mit respektlosen Ausdrücken und Gesten.
»Schnauze halten!«, forderte Morn. »Oder du und deine grobschlächtigen Gefährten bekommt alle die Peitsche zu spüren.«
Solche Drohungen auszustoßen tat ihm gut. Auf diese Weise konnte er ein wenig von der Wut herauslassen, die in ihm wühlte, weil er nur ein Schwert mit zerbrochener Klinge in der Scheide führte. Die Mehrheit der Orks und Barbaren traute ihm immer noch nicht, und so schwebte weiterhin die Drohung in seinem Nacken, dass ihm bei einem falschen Wort oder einer missverständlichen Bewegung sofort ein Elfenpfeil das Leben nehmen würde.
Morn jedoch dachte gar nicht daran, dem vor ihm stehenden Grubenfürsten ein verstecktes Zeichen der Warnung zu geben. Menschen waren ihm einerlei, also auch diese hier, am Rande der Salzwüste – ob sie nun zu denen gehörten, die Wache schoben, oder zu jenen, die sich unter der Knute ihres eigenen Volkes zu Tode schuften mussten.
»Oje, die sehen aber alle sehr kräftig aus!«, staunte Novar. »Hoffentlich reichen unsere Ketten und die Palisaden, um sie im Zaum zu halten.«
»Diese Orks sind für die Förderwinde bestimmt«, antwortete Morn, genau so, wie Benir ihm aufgetragen hatte. »Die Barbaren an meiner Seite hingegen sind zur Verstärkung deiner Wachmannschaft gedacht. Ich selbst kehre noch heute mit den Elfen und den Lindwürmern nach Arakia zurück.«
»So viele neue Wachleute?« Novars Stimme verriet Entsetzen. »Ich habe doch kaum genügend Proviant, um die bisherigen Männer zu versorgen! Und wo soll ich einen Platz zum Schlafen für sie finden?« Er gehörte offensichtlich zu der Sorte Menschen, die noch auf dem schmackhaftesten Stück Bratenfleisch nach angebrannten Stellen suchten und sie auch fanden.
»Das weiß ich nicht«, gestand Morn schulterzuckend. »Ich habe nur Befehl, sie hier mit den Gefangenen abzuliefern. Aber ich richte deine Beschwerden gern in der Schwebenden Festung aus!«
»In der Schwebenden Festung?«, echote Novar, vor Schreck erbleichend.
»Ich unterstehe Gothar persönlich«, tönte Morn, der sich immer
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