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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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fiebern begonnen hatte, aber auch Inome, die bei ihm blieb, um ihn mit dem Schwert zu schützen und um ihn gesund zu pflegen.
    Die anderen, die gegen König Gothar kämpfen wollten und konnten, brachen hingegen mit den Elfen und Orks am frühen Morgen in Richtung Arakia auf.
    Die darauffolgenden Tage und Nächte waren mit langen Ritten und weiteren Übungen erfüllt, von denen auch immer mehr Barbaren beeindruckt waren.
    Das vor ihnen liegende Land wirkte wie leergefegt, weil sich Gothars Truppen in Arakia drängten, und die Mitglieder der beiden Spähtrupps, die ihnen dennoch begegneten, lebten nicht lange genug, um ihre Marschroute zu verraten.
    Je weiter sie Sambe hinter sich ließen und je länger sie am Fuße des arakischen Gebirgsmassivs entlangritten, desto mehr goldene Tauben mussten sie vom Himmel holen, doch der Bestand dieser magischen Boten war unbegrenzt.
    »Wir müssen uns noch mehr beeilen«, forderte Benir irgendwann. »Sonst begreifen sie, wo wir stecken, weil einfach zu viele ihrer Kundschafter aus einem ganz bestimmten Gebiet nicht zurückkehren.«
    Das Problem, das sie erwartete, war jedoch noch weitaus größer, das stellten sie am darauffolgenden Abend fest, als sie einen dunklen Punkt am Himmel entlangziehen sahen, der zu groß war und dessen Flug zu gradlinig verlief, um etwas anderes als die Schwebende Festung zu sein. Auf Höhe von Knochental hielt das Phänomen plötzlich inne und setzte sich zwischen den Wolken fest.
    »Verdammt«, fluchte Benir beim abendlichen Kriegsrat, »der Maar weiß ganz genau, an welchem Nadelöhr wir vorbeimüssen. Wenn er die Gegend rund um Knochental mit seinen Lichtbringern überwacht, kommt nicht mal eine Laus ungesehen an ihm vorbei.«
    »Einen anderen Weg gibt es leider nicht«, seufzte Urok schicksalsergeben. »Die Unbezwingbarkeit des östlichen Massivs hat Arakia schon vor vielen Gefahren bewahrt, doch jetzt wendet sie sich leider gegen uns.«
    Der Moment der Stille, der diesem Eingeständnis folgte, wurde jäh von einer Frage unterbrochen. »Wie oft hast du denn schon versucht, diesen Bergzug von dieser Seite her zu besteigen?«, erklang sie aus dem Dunkel, das jenseits des Feuerscheins herrschte.
    Als alle in die Höhe sahen, trat Morn zu ihnen ans Lagerfeuer. Eigentlich durfte er an den Beratungen nicht teilnehmen, weil ihm viele noch zu sehr misstrauten, doch er hatte sich über dieses Verbot einfach hinweggesetzt und alles mit angehört.
    »Was willst du?«, grollte Tabor gereizt. »Uns verspotten? Damit gewinnst du keine Genugtuung, sondern verhöhnst dich nur selbst, es sein denn, es freut dich, dass wir die Festung nicht unbemerkt passieren können.«
    Morn ging nicht auf den lauernden Unterton ein, der sich in die abschließenden Worte des Orks geschlichen hatte. Lieber erklärte er, um was es ihm ging:
    »Ich stamme von dieser Seite des Berges, das ist alles, was ich sagen will. Ich habe mich als Kind oft hier herumgetrieben, weit weg von Arnurs Wehrhof, weil ich …« Er stockte kurz, bevor er fortfuhr: »… weil ich meine Mutter in Arakia suchen wollte.« Sein Blick verfinsterte sich und heftete sich plötzlich auf Tabor. »Darüber kannst du gern lachen, wenn es dir Spaß macht, aber so viel steht trotzdem fest: Es gibt Wege von hier unten bis hinauf zum Kamm, nur auf euer Seite fallen die Hänge so steil ab, dass kein Halt zu finden ist. Aber bei so vielen Wolkenläufern, wie hier versammelt sind, sollte auch das zu bewältigen sein.«
    Tabor verzog zunächst keine Miene, dann strich er sich kurz über die Nase, hob beide Mundwinkel und sagte: »Sieh an, Halbling. Du bist ja doch zu was zu nütze.«
    Der vergessene Pass
    Unter Morns Führung drangen sie beim ersten Sonnenstrahl ins Massiv ein. Anfangs kamen sie gut voran, denn die Lindwürmer konnten gut klettern, und auch die stämmigen Pferde der Barbaren waren das Leben in den Bergen gewohnt. Aber je höher sie kamen, desto schwieriger wurde es, vor allem, als sie am zweiten Tag die Schneegrenze überschritten. Morn wurde unsicher. Immer wieder standen sie vor Eisbarrieren, an die er sich nicht erinnern konnte oder die es in seiner Kindheit schlichtweg noch nicht gegeben hatte.
    Als ihnen wieder mal eine feste Schneewand den Weg versperrte, geriet Tabor so sehr in Wut, dass er mit bloßen Fäusten auf sie losgehen wollte, doch kurz bevor seine Hände das Hindernis berührt hätten, lösten sich zwei Flammenbälle aus seinen Fingerknöcheln, die sich tief in die weiße Schicht

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