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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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machen«, unterbrach Monga ihre Gedanken. »Dank Finskes Vorlagen ist es den anderen Schmiedemeistern möglich, mich bei der Arbeit zu unterstützen.« Er deutete auf einige weitere Ziegenhautrollen, die sich neben dem Steinblock mit den Eisenschädeln stapelten. »So kommen wir viel schneller voran.«
    Ursa erschrak über diesen Vorschlag. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, dass die gesamte Schmiede mit der Anfertigung dieser Panzerung beschäftigt war. Schließlich hatte sie nur vorgetäuscht, dass das Blut der Erde nach einer Rüstung für den nächsten Erzstreiter verlangte, um einen drohenden Zweikampf der Bewerber zu verhindern.
    »Nein, nein«, wehrte sie ab, »das geht leider nicht.« Und obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, nicht noch weitere Lügen von sich zu geben, fügte sie hinzu: »Ich habe mich noch einmal mit Finske und den anderen Hohen beraten. Die Verkündung besagt eindeutig, dass die Rüstung von einer einzigen Hand geschmiedet werden muss. Von der Hand des Meisters aller Meister – von deiner.«
    Monga fühlte sich natürlich gebührend geschmeichelt, trotzdem verzog er sorgenvoll das Gesicht. »Dann wird es aber noch einige Zeit dauern, bis die Panzerung fertig ist«, gab er zu bedenken. »Ich brauche mindestens einen Tag, wenn nicht länger, um ein Teil in dieser Qualität zu schmieden.«
    Ursa hätte am liebsten vor Erleichterung laut aufgeatmet, behielt ihre Gefühle aber weiterhin fest im Griff. »So soll es sein«, erklärte sie mit großer Geste. »Erst wenn die Rüstung unter diesen Bedingungen geschmiedet wurde, wird sich ein Bewerber finden, der würdig genug ist, der neue Erzstreiter zu sein.«
    Es versetzte ihr einen inneren Stich, wie leicht ihr die Lügen inzwischen über die Lippen kamen. Aber was sollte sie machen? Die erste Unwahrheit, die sie nur ausgesprochen hatte, um ein Blutvergießen zwischen Vandall Eishaar und Hogibo zu verhindern, zog all die anderen unaufhaltsam nach sich.
    In Momenten wie diesen spürte sie einen Anflug von Verständnis für Ulkes Doppelzüngigkeit, mit der er sie beinahe alle ins Unglück gestürzt hätte, doch Ursa wischte dieses widersinnige Gefühl genauso schnell fort, wie es sich in ihre Gedanken geschlichen hatte. Ulkes Selbstsucht und ihr Bemühen, Frieden in den eigenen Reihen zu halten, waren zwei grundsätzlich verschiedene Dinge.
    »Nur weiter so«, forderte sie freudestrahlend, während in ihrem Inneren gänzlich andere Gefühle tobten. »Ich werde Finske gleich als Erstem berichten, wie erfolgreich die Arbeit hier unten vorangeht.«
    Dabei griff sie nach der Ziegenhaut mit dem Muster des Brustharnischs und klemmte sich die Rolle unter den linken Arm. Während sich Monga persönlich an die Politur des fertigen Teilstücks machte, verließ sie die überheizte Schmiedehöhle und glitt durch den angrenzenden Tunnel davon. Direkt auf die nächste Rampe zu, die diesen Teil des Höhlensystems mit der darüber gelegenen Ebene verband.
    Am Frostwall
    Eine Waffe! Hätte ich doch nur eine einfache Waffe! Es waren immer wieder dieselben Gedanken, die Bava durch den Kopf kreisten. Und obwohl er wusste, dass ihn solche Überlegungen nicht weiterbrachten, vermochte er sie einfach nicht beiseitezudrängen. Ein einfaches Messer würde schon reichen, solange es nur eine scharfe Klinge hat.
    Andererseits war er auf diese Weise wenigstens mit etwas beschäftigt, während er, gegen den scharfen Wind ankämpfend, durch die weiße Einöde stapfte. Der warme Atem, der seinem Mund entströmte, hatte sich längst als Eisschicht auf seinem Gesicht niedergeschlagen. Die Augenbrauen und seine Wangen waren besonders dick verkrustet, trotzdem fühlte er sich angenehm leicht ums Herz, denn jedes Mal, wenn er über die Schulter schaute, war nicht das Geringste von seinem Verfolger auszumachen, nur seine eigenen Fußabdrücke, die die ansonsten jungfräuliche Schneedecke durchschnitten.
    Zum Glück verwehte derselbe Wind, der ihm so unangenehm ins Gesicht blies, bereits seine Spur. Bis zum Morgengrauen würde sie sicherlich unter einer neuen Decke aus Eiskristallen verschwunden sein. Doch zuerst einmal galt es, die Nacht zu überstehen. Die Sonne war bereits hinter den Bergen versunken, und es konnte nicht mehr lange dauern, dann würde er nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen.
    Es wurde höchste Zeit, sich einen Unterschlupf zu suchen. Doch wo sollte er etwas dergleichen in dieser kalten, von Sturmböen glatt geschliffenen Eiswüste finden?
    An einer

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