Blutorks 3 - Blutorks 3
Mal fixierte.
»Ich möchte gern gegen den Weiberhelden antreten!«, sagte er und deutete dabei auf Tarren, der einige Köpfe von ihm entfernt in der Reihe stand. »Wenn ich von ihm lerne, bekomme ich vielleicht auch so viel nächtlichen Besuch wie er!«
Einige der Gladiatoren lachten laut auf, zumal Tarren bis unter die Haarspitzen rot im Gesicht anlief. Ordon wirkte einen Moment lang völlig verblüfft, verzog dann aber die Lippen zu einem Grinsen.
»Von mir aus«, sagte er großmütig. »Wenn das hilft, deinen Eifer weiter anzufachen.« Danach bestimmte er mit Avak und Mondor noch zwei weitere Nordmänner zu Uroks Übungspartnern.
Angesichts all der Verletzungen, die sich die Wolfshäuter eingehandelt hatten, wurden die drei von niemandem beneidet. Auf einen Wink Ordons hin löste sich die Reihe auf. Lachend und scherzend strömten die übrigen Gladiatoren zu ihren Übungsplätzen, sichtlich froh darüber, dass der bittere Kelch an ihnen vorbeigegangen war.
»Möchte wissen, wer dem Ork diesen Unsinn mit den Frauen eingeredet hat«, flüsterte Ordon seinen Hilfsausbildern zu, doch dank seiner scharfen Ohren verstand Urok ihn auch inmitten des ganzen Tumultes. »Derjenige hätte eigentlich einen extra Krug Wein zur Belohnung verdient.«
Die meisten lachten pflichtschuldig, nur Pelzauge zog eine Grimasse. »Ich traue dem Frieden nicht«, gab er kund. »Was ist, wenn uns dieses Scheusal bloß in Sicherheit wiegen will?«
»Das wollen sie doch alle!«, knurrte Ordon, sichtlich über die Belehrung verstimmt. »Selbst der Schwächste von ihnen würde uns liebend gern das Messer durch die Kehle ziehen, wenn er nur könnte und damit ungestraft davonkäme.«
Alle Ausbilder, selbst der gescholtene Pelzauge, nickten grimmig bei diesen weisen Worten und fassten ihre Flammenpeitschen instinktiv fester. Einige sahen auch zu den Bogenschützen oberhalb der Rundmauer empor, die sie immer noch am besten vor jeder Art von Aufruhr schützten.
Ordon hatte jedoch noch etwas anderes zu bieten, um jeden Gedanken an Widerstand bereits im Keim zu ersticken.
»Urok zu mir!«, befahl er herrisch, während er auf den Bereich zuging, der vor der herzoglichen Loge lag. Auf der Höhe eines kreuzförmigen Prangers angekommen, machte er abrupt Halt und winkte einer Wache zu, die an der gemauerten Rampe postiert war, die in die Kerker hinabführte. Sofort lief der Mann in die Tiefe und brüllte irgendwelche Befehle in das Gewölbe hinein.
Außer dem Kläffen der Leichenhunde erhielt er keine hörbare Antwort, trotzdem kehrte er zufrieden zurück, als ob er gerade etwas ganz Großes in Gang gesetzt hätte. Und das hatte er in der Tat. Noch während Urok gemächlich zu Ordon heranschlurfte, begann der Boden unter seinen Füßen zu beben.
Überrascht starrte er auf den Sand hinab.
Zuerst ließ die Vibration nur einzelne Körner in die Höhe springen, aber das Rumpeln und Poltern aus der Tiefe nahm immer mehr zu, bis plötzlich Risse aufklafften. Oder vielmehr vier sauber verlaufende Fugen, die, über Eck aneinander anschließend, zu einem exakten Rechteck heranwuchsen, das langsam in der Erde absank, an von Menschenhand glatt geschliffenem Fels vorbei, der ringsum wie graue Mauern sichtbar wurde.
»Dass ich solch ein Magier bin, hättest du wohl nicht gedacht?«, fragte Ordon, stolz in die immer tiefer werdende Grube deutend. »Glaub mir, meine Hände vermögen nicht nur der Erde zu befehlen, sondern auch Wände und Türme zu versetzen.«
»Tatsächlich?«, gab sich Urok gebührend beeindruckt. »Und ich dachte schon, dafür gäbe es auch Winden, Seilzüge und drehbare Säulen, wie sie sich unterhalb der Arena befinden.«
Ordons zufriedene Miene fiel übergangslos in sich zusammen. »Hmm!«, brummte er verdrießlich. »Irgendeiner der Gladiatoren quatscht zu viel mit dir.«
Sicher wäre es klüger gewesen, sich dumm zu stellen. Trotzdem freute es Urok, dass er Ordons prahlerische Worte derart zu parieren gewusst hatte.
Dieser Triumph trat jedoch sofort in den Hintergrund, als er ein Prickeln in der linken Pranke spürte. Finger und Handrücken fühlten sich an, als wären sie in siedendheißes Fett getaucht. Er fürchtete schon, es könnten jeden Moment Flammen aus seinen Poren schlagen, doch das blieb zum Glück aus.
Stattdessen kam der Sandboden am Grund der vor ihm klaffenden Grube unversehens mit einem harten Schlag zum Stillstand. Gut zwei Orklängen war sie tief, mit glatten Felswänden, die selbst einem gewandten Kletterer
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