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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Dung der eigenen Reittiere zurückzugreifen.
    Zum Glück hatten sie ihr Ziel schon beinahe erreicht, denn Vuran verspürte wenig Lust, eine weitere Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, ohne die Möglichkeit, sich von dem feinen Sand zu befreien, der mühelos durch jede Kleidung drang. Erst einmal mit dem Schweiß zu einer klebenden Schicht verbunden oder in kleinste Körperfalten gelangt, begannen die Körner überall unbarmherzig zu scheuern, bis selbst die härteste Orkhaut wund geworden war.
    Trotz der tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen waren auch ihre Nasenlöcher und Münder voll Staub. Kirrak war wirklich ein Land, in dem sich nur Reptilien wohl fühlen konnten.
    Endlich am großen Wassergraben angelangt, der die Festung breiter als mancher Binnensee umfasste, stiegen sie von ihren Lindwürmern und klopften sich ausgiebig den Staub von den Umhängen.
    Eine Brücke oder sonstige Übergänge gab es nicht, doch ihre Ankunft war bemerkt worden. Zwei Schlangenpriester in langen schwarzen Mänteln, die wie dunkle Lederschwingen in der Luft auf und ab flatterten, lösten sich bereits aus einem der Türme und schwebten zu ihnen herüber.
    »Ob uns diese Audienz wirklich Aufklärung bringt?« Ulke, ein junge Priester aus dem heiligen Hort von Rabensang, der Vuran begleitete, sah ihn plötzlich unsicher an.
    Warum hat mir Wulfralla nicht gleich einen Novizen mitge geben? , ging es Vuran durch den Kopf, doch der Erste Streiter der Hortgarde wischte den Gedanken sofort wieder beiseite.
    Er fühlte sich müde und schmutzig und war überreizt, darum urteilte er ungerecht, das wusste er selbst. Wulfralla hatte gut daran getan, ihm einen unbedeutenden Priester an die Seite zu stellen, um der Audienz nicht mehr Gewicht zu verleihen, als zurzeit guttat. Und dass jemand wie Ulke, der die Himmelsfeste zum ersten Mal in seinem Leben sah, bei ihrem Anblick von Ehrfurcht überwältigt wurde, war vollkommen normal.
    Nur die Ruhe , schärfte sich Vuran im Stillen ein. Es kommt nur auf mich an. Dieser Ulke ist bloß Blendwerk, um alles harmloser erscheinen zu lassen. Ich muss ganz vorsichtig vorgehen, oder die Spannungen zwischen den Völkern werden noch größer.
    Die beiden Schlangenpriester verharrten noch eine Weile in der Luft, bis sich der von den Lindwürmern aufgewirbelte Staub verzogen hatte. Aus der Nähe war das Zeichen der geflügelten Schlange, das auf ihren schwarzen Kutten prangte, nicht zu übersehen.
    Vuran führte ihre Reittiere näher ans Ufer und pflockte sie so an, dass sie jederzeit mit ihren langen Hälsen ans Wasser gelangen konnten. Er selbst konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich wenigstens kurz die Hände zu waschen.
    Die Wasseroberfläche schimmerte klar und blau in der Sonne, deshalb schöpfte er auch ein wenig Flüssigkeit an die Lippen, um wenigstens seinen ärgsten Durst zu löschen. Das war ein Fehler. Wohlschmeckend wie das Wasser war, weckte es nur seinen Wunsch nach mehr, trotzdem riss er sich zusammen. Raam würde ihnen schon noch eine Erfrischung anbieten, so lange musste er sich noch gedulden.
    Ulke ließ sich natürlich nicht dazu herab, seinem Beispiel zu folgen. Feinsinniger Priester, der er war, bedachte er Vuran sogar mit missbilligenden Blicken.
    Zwergenarsch! , dachte Vuran, und diesmal schämte er sich nicht für seine beleidigenden Gedanken. Wollen erst mal sehen, wie du bei deiner Ankunft aussiehst.
    Die beiden Schlangenpriester brachten sie in Windeseile zur Festung. Vuran hatte solche Flüge schon häufiger mitgemacht, trotzdem waren sie auch für ihn jedes Mal ein besonderes Ereignis.
    Für Neulinge wie Ulke, der die Kunst der Levitation noch nie am eigenen Leib erfahren hatte, galt das in ganz besonderem Maße. Vielen schlug die haltlose Sicht in die Tiefe auf den Magen, doch obwohl Ulke verkrampft wirkte, hielt er sich wacker, das ließ sich nicht anders sagen. Ein wenig taumelnd, aber ohne sich zu übergeben, machte er nach seiner Landung die ersten Schritte.
    Vuran fasste ihn am Arm, um ihn zu stützen. Ulke ließ ihn nicht nur gewähren, sondern schenkte ihm auch ein dankbares Lächeln. Der lautlose Disput am Ufer war damit vergessen. Von nun an waren sie wieder zwei Blutorks, die Schulter an Schulter auftraten.
    Ihre Begleiter hatten sie ganz in der Nähe des Thronsaals abgesetzt. Durch einen eckenlosen Vorraum gelangten sie direkt dorthin.
    Aus Muscheln und Seesternen geformte Mosaiken säumten das große Rund. Die abstrakten Motive ergaben für Vuran keinen rechten

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