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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Sinn, während Ulkes Augen im Vorübergehen aufleuchteten, als gäbe es darauf alle Geheimnisse dieser Welt zu sehen. Es ging wohl um den Anfang aller Zeiten, als das Blut und der Atem noch um die Vorherrschaft gerungen hatten, so viel wusste Vuran auch schon, ohne dadurch mehr zu erkennen.
    Der Thronsaal selbst sprengte in seiner ungeheuren Ausdehnung jede räumliche Vorstellungskraft. Wände und Decken verschwanden hinter dem gleißenden Licht der Sonne, das auf geheimnisvolle Weise durch die von außen massiven Wände sickerte. Allein das laute Hallen, das ihre Sohlen bei jedem Schritt auf dem weißen Marmorboden hervorriefen, zeugte davon, wie groß der Saal war.
    Raam erwartete sie auf seinem klobigen Steinthron sitzend, der in krassem Widerspruch zu der filigranen Umgebung stand. Er war wohl ein Relikt aus uralter Zeit, als seine noch umherschlängelnden Vorfahren schattenfreie Steinplätze besonders zu schätzen gewusst hatten, weil die Sonne ihr kaltes Blut dort entsprechend erwärmte.
    Statt eines Mantels wie seine Priester trug er ein leichter geschnittenes Gewand, ebenfalls schwarz, aber ohne Kapuze und mit kurzen Ärmeln, sodass seine schmalen Hände mit den unnatürlich langen Fingern und der braunweiß gemusterte Schuppenkopf zu sehen waren.
    »Nehmt es mir nicht übel, dass ich euch nach eurer langen, beschwerlichen Reise gleich zu mir gebeten habe«, empfing er sie freundlich, wobei seine lange, weit eingespaltene Zunge bei jedem zweiten Wort zwischen der lippenlosen Mundspalte hervorschlüpfte, ein Anblick, der bei Warmblütern, egal ob Orks, Menschen oder Elfen, immer wieder tiefste Urängste auslöste. »Aber mir ist bereits zu Ohren gekommen, dass euer Besuch nicht aus reiner Höflichkeit erfolgt. Darum ist es mir wichtig, dass wir gleich miteinander sprechen, bevor ihr für den Rest des Tages in den Dampfbädern verschwindet. Aber nehmt euch doch erst mal etwas zu trinken. Ihr müsst ja umkommen vor Durst.«
    Vuran und Ulke gingen auf einen kleinen Tisch zu, auf dem ein Silbertablett mit einigen Bechern und einer Wasserkaraffe stand. Ulke goss ihnen beiden ein, aber sie nippten nur an dem köstlichen Nass, weil ihnen jede Lust, sich den Staub aus den Kehlen zu spülen, beim Anblick der Zunge vergangen war.
    »Die verdammten Wasserelfen verspritzen ihr Gift gegen uns«, kam Raam gleich zur Sache. »Nicht dass das etwas Neues wäre, von Neid zerfressen, wie sie sind. Aber wie ich höre, verbreiten sie nun sogar, dass unsere Priester Mörder wären, die es nach Blutopfern gelüstet.«
    »Nichts in dieser Hinsicht wird verbreitet«, versicherte Vuran schnell. »Es gibt nur einen Vorfall in Rabensang, der uns Rätsel aufgibt, und ich … wir sind hier, in der Hoffnung, dass du uns bei der Aufklärung helfen kannst.«
    »Ein Vorfall?« Die Zunge huschte doppelt so lang wie üblich hervor. »Ist mit diesem Vorfall vielleicht der feige Mord an einem meiner Priester gemeint, der durch einen Elfen hinterrücks gemeuchelt wurde?«
    Vuran spürte, wie ihm heiß wurde. Verdammt, Raam wusste längst über alles Bescheid. Das würde ein sehr unangenehmes Gespräch werden.
    »Ich versuche derzeit herauszufinden, was wirklich geschehen ist«, antwortete er vorsichtig. »Bei dieser Sache kam auch ein Novize des Horts zu Tode. Du siehst also, wir haben gemeinsame Interessen.«
    Raam sah ihn aus seinen schwarzen Reptilienaugen finster an. »So gehen wir also gemeinsam gegen Sevak und die Priester des Leibes vor?«, brach er sein Schweigen mit einer lauernden Frage.
    Schweiß sammelte sich in Vurans Nacken. Dass ihn das erste Gespräch mit Raam derart in die Ecke drängen würde, hatte er sich nicht vorgestellt. Der Schlangenherrscher schien ihm in allen Belangen einen Schritt voraus zu sein.
    »Ich bin der Erste Streiter der Hortgarde von Rabensang«, stellte er mit fester Stimme klar, um etwas Zeit zu gewinnen. »Ich gehe gegen jeden vor, der unsere Novizen ermordet. Bisher weiß ich aber noch nicht mit Gewissheit, wer oder was dahintersteckt. Ich bin hier, um deine Meinung und deinen Rat einzuholen.« Und um zu prüfen, ob nicht du der heimliche Drahtzieher bist , fügte er in Gedanken hinzu.
    »Die Elfen sind an allem schuld«, behauptete Raam. »Sie wollen in den natürlichen Lauf der Kräfte eingreifen und maßen sich Dinge an, die ihnen nicht zustehen.« Er beugte leicht den Kopf vor. »Weißt du das denn nicht?«
    Auf eine kurze Geste mit den dünnen Schlangenfingern hin kam ein kalter Windzug auf, der in die

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