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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hast du mit ihm gemacht?« Justine sah Saskia fassungslos an. Will hatte den Wandler an der Schulter getroffen - und schon flutete das Schwert die Wunde mit seinem flüssigen Gift. Der Mann kreischte und stürzte zuckend nieder, Schaum stand ihm vorm Mund, der silbrig schimmerte.
    Ein mehrstimmiges Heulen erklang, von dem nicht klar war, ob die Meute trauerte oder nach dem Tod des Mörders verlangte.
    »Wir müssen ihm helfen, los!«, zischte Justine. Saskia konzentrierte sich und ließ ihre Gabe den Sicherheitsgurt durchtrennen.
    Die Wandler hatten ihre Halbgestalt angenommen, waren zu Mischwesen aus Wolfshund und Mensch geworden und sahen furchterregend aus. Sie drangen von verschiedenen Seiten auf Will ein, der Mann auf allen vieren, eine Frau aufrecht stehend und die andere im Sprung. Doch als Saskia und Justine sich endlich aus dem Wagen befreit hatten, erkannten sie staunend, dass sie nicht eingreifen mussten. Wills Anblick machte Saskia sprachlos. Während er der springenden Wandlerin auswich, stach er mit dem Schwert gleichzeitig nach dem kriechenden Angreifer und durchbohrte seine Flanke. Dann zog er die Waffe aus der Wunde, wirbelte einmal um die eigene Achse und trat dabei nach dem heraneilenden dritten Feind. Die Sohle traf das Hundewesen in den Unterleib und warf es zwei Schritte zurück.
    Das Ganze geschah so rasch, dass Saskia glaubte, die Zeit würde für die Kämpfenden schneller vergehen.
    »Du hast ihn verändert«, sagte Justine gebannt. »Sieh dir an, wie er mit dem Schwert kämpft! Hast du irgendeinen in ihm schlummernden indischen Krieger erweckt?«
    Saskia hatte die Technik, mit der Will kämpfte, noch nie gesehen. Es mochte an dem indischen Kalari liegen; jedenfalls unterschied sich das, was dort vor ihr passierte, von allen traditionellen Formen des Fechtens. Sie war sich sicher, dass sie in einem Kampf gegen ihn in Schwierigkeiten geraten würde. Auch diese Geschwindigkeit hätte sie Will niemals zugetraut. Unangenehme Erinnerungen an den Maitre stiegen in ihr empor.
    Die Wandlerin sprang ihn wieder an und benutzte ihre langen, klauenhaften Hände, um seinen Schwertarm zu fassen. Will ließ sich von ihr packen, spannte die Muskeln an und zog sie zu sich heran, um ihr die andere Faust gegen die Kehle zu schmettern. Die Wandlerin schnappte nach der heranfliegenden Hand, konnte sie jedoch nicht aufhalten. Will riss sich die Haut auf, doch seine Faust krachte in ihren Gaumen. Es knackte laut, und das Wesen bellte undeutlich auf. Das Schwert stieß vor, durchbohrte die Körpermitte und schnitt mühelos durch die Knochen.
    Will stieß die Sterbende, die sich im Tod in eine Frau zurückverwandelte, von sich und lachte dabei. Ein tiefer, satter Laut, der Saskia Angst machte. Sie war sich nicht sicher, ob sie das hatte öffnen wollen. Will wirkte entrückt, hochmütig und zugleich unbesiegbar kraftvoll; jede Bewegung zeugte von einer unerreichbaren Geschmeidigkeit. Und obwohl das, was mit Will geschah, sie beunruhigte, konnte sie doch nicht verhindern, dass sie den Anblick, der sich ihr bot, ausgesprochen anziehend fand.
    Der letzte Wandler attackierte ihn, unterlief seinen Hieb mit der Klinge und schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig gegen Wills Brust. Der wurde mit enormer Wucht gegen den Wagen geschleudert, in dem die vier Männer im Kofferraum gefangen saßen. Das Auto begann, sich selbständig zu machen und die Böschung herabzurollen; der Fahrer musste vergessen haben, den Gang einzulegen.
    Saskia wollte in den Kampf eingreifen, aber Justine hielt sie eisern am Arm fest. »Er braucht unsere Hilfe nicht«, erklärte sie. »Und ich will sehen, was er noch alles vermag!« Will stieß einen undefinierbaren Schrei aus, hielt sich mit einer Hand und schmerzverzerrtem Gesicht den Rücken und streckte im nächsten Moment den Arm mit dem Schwert gegen den Wandler, bei dem es sich um den Alpha des Rudels handeln musste. »Dein Ende ist gekommen!«, sagte er in bedrohlichem Tonfall.
    Greg stieß ein lautes Grollen aus und hob die Lefzen.
    »Beneidenswert«, merkte Justine seufzend an. »Ich vermisse das Knurren so sehr.« Im nächsten Augenblick griff er Will an, und der wurde von den schnellen Attacken in Bedrängnis gebracht. Die scharfen Krallen schlitzten seine Jacke und das Hemd darunter auf, dann öffnete sich die Hand mit der Waffe, und das Schwert fiel zu Boden.
    Saskia wollte auf ihre Gabe zurückgreifen, um Will beizustehen - aber sie war weg! Sie hatte sich vom Zuschauen so sehr ablenken

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