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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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beheizten Innenraum. Er schraubte die Kappe ab und trank den Inhalt in kleinen Schlucken. Als er sich umdrehte, hockte Bastet auf dem Klapptisch. Wortlos kraulte André der Katze hinter dem Ohr. Ihr leises Schnurren besänftigte das tobende Ungeheuer in ihm.
    Mit Bastet auf dem Arm ging er ins Wohnzimmer. Auch hier hatten die Halbblüter gewütet. André setzte die Perserkatze auf der Couch ab, kramte sein Handy aus der Tasche und wählte Gerald Vermonts Nummer.
    „Es gibt ein Sicherheitsproblem in meiner Wohnung“, sagte André knapp. Während der Versammlung hatte er den Vorfall verschwiegen. Niemand sollte von Natalies Anwesenheit erfahren.
    „Ich bin auf dem Weg nach England“, antwortete Gerald. „Aber ich werde Euch jemanden von meinen Leuten schicken, der sich darum kümmert.“
    André legte auf, trat an die Fensterfront und blickte über die Lichter der Stadt. Dabei stieß er mit dem Fuß gegen ein schwarzes Ledertäschchen, das hinter einen Blumentopf gerutscht war. Er hob es auf. Es war eine Geldbörse, mit Edelsteinimitaten besetzt und mit den gestickten Initialen N.A. Natalies Portemonnaie. Er ließ die Börse in der Innentasche seines Sakkos verschwinden und schnaubte laut. Die Sache war nicht damit erledigt, einen von Geralds Leuten zu beauftragen, der die Leiche beseitigte und die Schlösser austauschte. Natalie lebte in einer anderen Welt. Einer Welt in der Simonas Tod ein kaltblütiger Mord war. Von dem Moment an, da er sie in den Panikraum geführt hatte, musste sie alles auf den Monitoren mitangesehen haben. Natürlich war Simonas Tod auch in seiner Welt ein Verbrechen, aber solche Dinge wurden auf andere Weise geregelt. Erneut wählte er Geralds Nummer.
    „Wer ist unser Verbindungsmann bei der Wiener Kriminalpolizei?“
    „Ich schicke Euch seine Nummer“, antwortete Gerald.

6.
     
London, 21. April 2007
     
    D er Tisch im Esszimmer war mit einem Spitzentuch bedeckt, das ihm Mary geschenkt hatte. Er holte die guten Tassen und Dessertteller aus der Vitrine, jene mit dem Goldrand. Wie immer stellte er zwei Gedecke auf den Tisch und richtete sie exakt aus. Anschließend nahm er die Teekanne, stellte sie auf das Holzbrett in die Mitte des Tisches neben die Zuckerdose und dem Milchkännchen. Zu guter Letzt legte er noch je zwei Stück Teegebäck auf die Dessertteller. Er goss Tee in beide Tassen und einen Schuss Milch in die Tasse gegenüber. Er selbst trank keine Milch, dafür gönnte er sich jedes Mal ein zusätzliches Stück Zucker. Alles war so wie immer. Nein, nicht alles. Mary fehlte.
    Er verdrängte das Gefühl der Einsamkeit. Nicht beim Tee, rügte er sich. Behutsam hob er die Teetasse, bedacht keinen Tropfen der kastanienbraunen Flüssigkeit auf dem Tischtuch zu verschütten. Er vermisste das Geräusch, das Mary gemacht hatte, wenn sie am Tee schlürfte und die Tasse anschließend wieder auf den Tisch stellte.
    Noch bevor er einen Schluck trinken konnte, wurde das Bild des perfekten Vorabends von einem energischen Klopfen an der Tür zerstört und zerbarst in seinem Kopf. Er seufzte tief und ging zur Tür. Wer mochte ihn um diese Zeit stören? Doch dann spürte er die Kälte und atmete den modrigen Pesthauch, der unter dem Türspalt hindurch in den Vorraum kroch wie unsichtbarer Nebel. Er bekam eine Gänsehaut, kämpfte gegen die eisige Gefühlsleere an, die sich langsam in seiner Seele auszubreiten versuchte. Er durfte keine Angst zeigen, nicht in der Nähe dieser Bestie. Immerhin hatte er selbst dafür gesorgt, dass der Assassine für ihn arbeitete. Auch wenn er immer mehr spürte, wie das dunkle Wesen mit jedem Treffen mehr von ihm Besitz ergriff und seinen Geist vergiftete, so brauchte er doch den Assassinen, um seine Rachepläne zu vollenden. Erneutes Klopfen ließ die Tür erzittern. Schließlich öffnete er und blickte auf den schwarzen Stoff, der das Gesicht der Kreatur verhüllte.
    „Verzeiht meine Störung.“ Der schwarze Umhang verschmolz mit der Dunkelheit.
    „Hat Euch jemand gesehen?“
    „Nein.“
    „Ich sagte doch, Ihr sollt nicht hierher kommen.“
    „Es gibt Neuigkeiten“, entgegnete der Assassine.
    „Ich hoffe, sie sind wichtig genug, um Euren Besuch zu rechtfertigen.“
    Der Zorn über seine missachteten Befehle wich seiner Neugier. Dennoch musste er auf der Hut sein. Sie waren hier vor Beobachtern nicht sicher und der kleinste Fehler konnte seinen Plan zerstören.
    „Wir haben einige Informationen, die Euch von Nutzen sein könnten.“
    Wenn er es sich

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