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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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die Haut darunter zu verletzen.
    Dafür rammte der Kerl ihr die Faust in den Magen und presste ihr die Luft aus den Lungen. Sie krümmte sich vor Schmerz, würgte und keuchte und ließ die Waffe fallen. Doch Death ließ nicht locker.
    „Das ist für das Messer in der Schulter“, rief er und schlug sie erneut.
    Sie wehrte sich vergebens, als Death ihr den Bademantel vom Leib riss. Entblößt taumelte sie rückwärts, stieß gegen das Plattenregal. Death grinste, betrachtete sie von Kopf bis Fuß.
    „Geschmack hat unser Blutprinz.“
    Grob umfasste Death ihre Hüften, zog sie an sich. Sie roch seinen stinkenden Atem, blickte auf sein gelbfauliges Gebiss mit gruseligen, spitzen Eckzähnen, die sich wie im Zeitraffer aus dem Oberkiefer schoben. Seine freie Hand kratzte über ihre Brüste.
    „Nun gehörst du mir“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und ich verspreche dir, es wird wehtun, kleine Menschenhure.“
    Seine Finger schoben sich von der Brust nach unten und er lachte triumphierend. Natalie versuchte sich loszureißen, doch seine Hand umklammerte ihre Taille so fest wie ein Schraubstock und hinter ihm wartete bereits Jasper ungeduldig darauf, einen Teil der Beute abzubekommen.
    Natalie spürte seine Finger an ihrem Schoß. Sie presste ihre Schenkel aneinander, doch Death’ Nägel gruben sich ihren Weg und Natalie wusste, dass es vorbei war. Sie saß in der Falle, ohne jegliche Aussicht auf einen Ausweg.
    In dem Moment sprang ein Schatten über sie hinweg. Natalie hörte ein Fauchen und spürte, wie Death’ Hände von ihr abließen. Sie wich zurück, sah wie er wild um sich schlagend rückwärts stolperte und dabei seinen Kumpanen mit zu Boden riss.
    Das weiße Fellknäuel hatte sich in Death’ Gesicht verkrallt und hieb mit einer Pfote auf ihn ein. Die Katze trieb ihre kleinen, scharfen Krallen immer wieder in seine Stirn, zerkratzte ihm die Augenlider und machte ihn dadurch kurz blind. Danach ließ das Tier von ihm ab und huschte in den Korridor. Dort blieb es stehen und miaute laut. Ohne großartig zu überlegen folgte Natalie der Katze, die rasch den Gang entlang flitzte und um die Ecke bog. Anstatt zur Treppe, wie Natalie erwartet hatte, lief die Katze durch die offen stehende Tür in die Bibliothek. Natalie wollte allein weiter zur Treppe rennen. Der Weg wurde ihr aber bereits von Alexej versperrt. Die Katze miaute erneut. Sie wollte Natalie offensichtlich etwas zeigen und ihr blieb nichts anderes übrig, als dem Tier zu vertrauen. Das weiße Fellknäuel sprang über die Ledercouch in der Bibliothek, lief geradewegs in eine Ecke des u-förmigen Raumes und war plötzlich verschwunden. Ohne zu zögern nahm Natalie denselben Weg in die vermeintliche Sackgasse, doch als sie sich der Stelle näherte, an der die Katze verschwunden war, entdeckte sie einen vom Schatten verborgenen Spalt zwischen den Bücherregalen, durch den ein schwacher Lichtschimmer auf den Boden fiel. Natalie hechtete hindurch, stolperte und schlug mit dem Kopf gegen die harte Wand des Raumes. Benommen sank sie zu Boden und sah nur im Augenwinkel, wie die Katze hochsprang und mit ihren Pfoten auf einen roten Pilzknopf drückte. Ein lautes Zischen ertönte und der Spalt, durch den Natalie eben noch geschlüpft war, schnappte blitzschnell zu, wie das Maul eines Ungeheuers, in dem sie nun gefangen war.

     
    André atmete erleichtert auf. Erschöpft sank er in den gepolsterten Lehnstuhl und löste die Verbindung zu Bastet. Er öffnete die Augen, starrte in die fragenden Gesichter der Versammelten und zuckte nur mit den Schultern. Dann nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Kelch, um wieder zu Kräften zu kommen.

5.
     
    Z itternd kauerte Natalie auf dem eisigen Boden. Sie schlang die Arme um ihren nackten Körper. Selbst jetzt konnte sie noch Death’ scharfe Krallen auf ihrer Haut spüren. Sie fühlte sich gedemütigt und beschmutzt. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und ließ dann ihren Blick durch den Raum schweifen. Die Perserkatze, die nun zusammengerollt in einem Korb in der Ecke schlummerte, hatte sie in einen Panikraum geführt. Obwohl die Kammer beklemmend eng war, verliehen die mit verschweißtem Stahlblech verkleideten Wände das Gefühl von Sicherheit. Die Kammer wurde von schwachem, weißem Neonlicht erhellt, das alles noch kälter und steriler erscheinen ließ. Es gab nur einen einfachen Klapptisch mit einem Plastikstuhl davor, den Katzenkorb und eine Vitrine. Hinter deren gläsernen Türen standen mehrere Fläschchen

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