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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Vyrus einem neuen Körper zugeführt, einem Körper, der bereits Heimstatt eines anderen Vyrus ist, werden sie sich bekämpfen. Die Visionen? Es sind die Todeskrämpfe des Anathema, seine Sehnsucht nach dem Körper, den es einst bewohnte. Die Abhängigkeit resultiert aus seinen Überresten, die ums Überleben kämpfen. Man muss sie nur lange genug aushungern. Dein Vyrus, das Vyrus, das für dich bestimmt ist, wird es vollständig vernichten. Deshalb sind höhere Dosen auch mit gewaltigen Schmerzen verbunden. Im Lauf der Zeit wird das Vyrus, das versucht, seine Heimstatt zu verteidigen, unweigerlich den Sieg davontragen. Aber dieser Kampf kann genau diese Heimstatt zerstören.
    Wir stehen vor dem Tor der Lagerhalle. Die Kühlbox mit Blut und die Schuhschachtel mit dem Geld sind da, wo ich sie stehen gelassen habe.
    Er deutet auf die Kühlbox.
    – Was sich darin befindet, ist leer. Losgelöst von einem Körper, getrennt von – bitte verzeih mir den Ausdruck – einer Seele, ist es nicht mehr als Nahrung für das Vyrus. Aber es ist nicht, wonach das Vyrus eigentlich verlangt. Es verlangt nach Veränderung. In dir . Das Vyrus wächst in dir. Es wartet darauf, etwas zu gebären. Wir sind nur Kokons, Simon. Jeder von uns auf seine eigene Art.
    Er breitet die Arme aus.
    – Ohne, dass einer von uns etwas Besonderes wäre.
    Ich sehe ihn an.
    – Daniel?
    – Ja?
    – Das hat mir jetzt einen verfluchten Scheißdreck geholfen.
    Er seufzt.
    – Ich bin ebenfalls müde. Mehr kann ich dir heute nicht sagen.
    Er schiebt das Tor auf.
    – Geh nach Hause, Simon. Ruh dich aus. Denk darüber nach. Du bist hier immer willkommen.
    Ich hebe die Kühlbox auf.
    – Willst du was davon?
    Er rollt mit den Augen.
    – Du hast mir gar nicht zugehört, oder?
    – Wollte nur höflich sein.
    Ich hebe die Schuhschachtel auf.
    Er deutet darauf.
    – Aber ein paar Dollar können wir immer gebrauchen.
    Ich reiche ihm die zwei Riesen, die Digga mir gegeben hat.
    – Gib nicht alles auf einmal aus.
    Er fächert sich mit den Geldscheinen Luft zu.
    – Sehr großzügig, Simon. Du bist wirklich sehr großzügig.
    Ich gehe durch die Tür.
    – Ach, Daniel. Was ist mit Percy?
    – Was soll mit ihm sein?
    – Deine Leute haben mir seinen Namen gegeben. Steckst du etwa auch mit drin in dieser ganzen Sache?
    – Es geht nicht immer nur um Verschwörungen und Intrigen, Simon. Manchmal gibt es einfach Zufälle.
    Ich nicke, drehe mich um und mache mich auf den Weg.
    – Komm gut heim, Simon.
    – Ja, du auch.
    Und dann bin ich weg.
     
    Also habe ich jetzt einen Job. Als Mann fürs Grobe in dem, was Terry sein Puzzlespiel nennt. Aber wenn ich diesen Job schon machen muss, dann auf meine Art.
    Anathema.
    Was das Zeug auch immer ist, ich vermute nicht, dass sich der Fall von allein erledigt. Der Stoff hat die Szene bereits überschwemmt, und man wird ihn wohl oder übel an der Wurzel ausrotten müssen. Tja, da steht mir morgen ein gutes Stück Arbeit bevor.
    Ich bin Chubby Freeze noch was schuldig. Chubby hat für mich gebürgt, ob das nun nötig war oder nicht. Chubby, der mehr Verbindungen hat, als ich ihm zugetraut hätte. Ich glaube, darüber muss ich mich mal mit ihm unterhalten.
    Dann Predo. Mit dem muss ich auch ein paar Takte reden. Leider arbeitet der Arsch tagsüber. Der Penner kann sich einfach nicht an normale Arbeitszeiten halten. Dafür hat er viel zu viel mit den gewöhnlichen Leuten in der Welt da draußen zu tun. Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als bestimmte Sicherheitsfragen zwischen den Clans direkt mit ihm zu besprechen. Daran hätte ich vorher denken sollen. Eigentlich wäre schon allein das ein Grund gewesen, den Job rundheraus abzulehnen. Verfluchte Scheiße.
    Ich werde mir ein paar Helfer zulegen müssen. Vielleicht ein paar von Lydias Leuten. Ich wünschte, Sela wäre noch dabei. Ist sie aber nicht. Sie ist in Uptown und kümmert sich um das Mädchen. Da gehört sie jetzt hin. Außerdem möchte ich im Moment nicht länger über das Mädchen nachdenken.
    Daniel. Mit dem muss ich auch noch mal reden. Himmel. Da stellt man eine einfache Frage, und er haut einem jede Menge verwirrendes Zeug um die Ohren. Aber zugegebenermaßen interessantes verwirrendes Zeug.
    Zum Beispiel: Warum ist es so schwierig, jemanden zu infizieren, eine Übereinstimmung zu finden? Wir jagen äußerst selten und lassen nur wenige zurück, die den Angriff auch überleben. Aber wie lässt sich dann unsere Population aufrechterhalten? Und woher kamen

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