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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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hinsetzen soll, und bringt mir eines.
    Ich nehme es ihr aus der Hand.
    Sie wirft mir einen finsteren Blick zu. Anscheinend ist sie immer noch sauer, weil ich ihren Liebsten vertrimmt habe.
    Ich nehme einen Schluck.
    – Also. Was war das für ein Angebot?
    Der Graf ergreift Ponchos Hand, während sie sich wieder hinter ihn stellt.
    – Na ja, ist doch klar, oder? Ich hab meine Rolle in der ganzen Sache gespielt, und dafür durfte ich hierbleiben. Ade, Mrs. Vandewater. Schluss mit Sieg Heil und dem Scheiß. Ich musste mir keinen Kopf mehr machen, dass ich mit Anzug und Krawatte bei ihr antreten und wieder einen auf kleinen Roboter machen muss. Freiheit, Mann. Das war sein Angebot.
    – Also hast du Vandewater weisgemacht, dass Terrys Position angreifbar wäre.
    – Ja. Ich hab ihr erzählt, dass er Stress mit Tom hat. Dass wir hier ordentlich Wirbel machen, vielleicht sogar eine Revolution anzetteln könnten. Einfach indem wir es so aussehen lassen, als würde Tom hinter der ganzen Anathema-Sache stecken. Aber das durfte auf keinen Fall auf meinem Mist gewachsen sein. Das habe ich ihr auch gesagt. Terry hätte mir niemals geglaubt. Das müsste ihm schon jemand verklickern, den er lange und gut kannte.
    – Ich.
    Er deutet auf seine Nase.
    – Bingo. Terry wollte Tom loswerden. Aber für einen Prozess brauchte er einen Zeugen. Zwei sogar. Ich kam infrage, weil ich einer von Toms Leuten war. Aber der andere sollte ein alter Hase sein. Jemand, den auch Lydia für voll nimmt. Da ist er auf dich gekommen.
    – Hat ja auch geklappt.
    – Scheiße, und wie! Ich hab dich nach Uptown geschickt. Terry hat gesagt, ich soll nicht zu sehr ins Detail gehen. Sagte, es wäre verdächtig, wenn ich genau wüsste, wo der Scheiß herkommt. Ich sollte dich einfach nur in den Hood schicken, das wär’ nahe genug dran. Scheiße, das lief wie geschmiert. Genau, wie’s Terry vorausgesagt hat. Du bist Vandewater in die Arme gelaufen, sie hat dir lauter Müll erzählt, du bist grob geworden, sie hat dich entkommen lassen und dir noch gesagt, dass Tom der Dealer wäre.
    Er wedelt mit der Hand.
    – Glaub mir, so überzeugt, wie die von ihrer Sache ist, da sind ein Auge und ein paar Kugeln gar nichts. Sie würde sich die Titten abschneiden, wenn sie damit die Society zu Fall bringen könnte. Sie würde sich die Titten abschneiden und Dexter Predo vögeln, wenn sie damit den Hood vernichten könnte. Und sie hasst Predo abgrundtief. Die Alte ist eine verstockte Fanatikerin. Punkt. Ist schon komisch, dass sie tatsächlich gedacht hat, du würdest hier einen Riesenwirbel veranstalten und die ganze Society in den Grundfesten erschüttern. Sie hatte keinen blassen Schimmer, dass sie selbst mitgeholfen hat, Tom ans Messer zu liefern und Terrys Position zu stärken. Irre, oder? Die ganzen Wendungen, die Doppelagentenscheiße. Echt abgefahren. Wie Laurence Fishburne in Jenseits der weißen Linie . Ich war ganz tief drin, immer weiter verstrickt und so. Aber ich hatte alles unter Kontrolle. Das ist nicht schwer, wenn man sich nicht um gut oder böse kümmern muss. Nur um sich selbst, du weißt schon. Man muss Prioritäten setzen, Mann. Und das hab ich getan.
    – Und dann?
    – Danach war alles kinderleicht. Hey, ich hab zwar keinen Bock drauf, jeden Tag von dir vermöbelt zu werden, aber du hast es mir echt leicht gemacht. Konnte meine Rolle perfekt spielen, weil ich original Scheißangst vor dir hatte. Auch bei der Verhandlung lief alles perfekt. Du bist so ruhig und stoisch dagesessen, und das hat mich genau in die richtige Stimmung versetzt, bis ich dann rausplatzte. Der Plan war ursprünglich, dass du deine Geschichte erzählst und ich meinen Senf dazugebe. Aber dann ist es noch besser gekommen. Meine Fresse, gerade, als alle zu merken begannen, dass ich nur verlogenen Müll rede, als ich den ganzen Ich bin ein Spion! -Scheiß losgelassen hab, mischst du dich ein. Mann, hast du Toms Gesicht gesehen? Er hat sich in die Hosen geschissen. Er muss sich einfach in die Hosen geschissen haben. Du warst obercool. Was der Graf da von sich gibt, stimmt mit der Geschichte überein, die mir die alte Frau erzählt hat. Zack! Das war’s dann mit Tom. Game Over.
    – Hat Terry was über Lydia gesagt?
    – Verdammt, Lydia. Ist die wirklich ’ne Lesbe? Mein ja nur, ist ’ne scharfe Braut. Da würd’ ich nicht Nein sagen.
    Poncho schlägt ihm auf den Kopf.
    Er sieht zu ihr auf.
    – Aber dazu wird’s wohl nie kommen. Keine Angst.
    Ich reibe mir Schlaf aus den

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