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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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ich zwischen zwei Türen hindurch, wobei ich noch einmal gegen das Mobile stoße. Ich höre, wie es klirrt.
    Poncho und Schneewittchen befinden sich bereits in Trance, eingehüllt in ein kleines Koma aus Träumen und Visionen. Was für Visionen das auch immer sein mögen. Zöpfchen wartet darauf, dass sie endlich an die Reihe kommt.
    Der Graf deutet auf den Kühlschrank.
    – Willst du wirklich nichts?
    Ich berühre die Blasen auf meinen Händen.
    – Ein Beutel kann ja nicht schaden. Oder ein Drink.
    Er steht auf.
    – Scheiße. Das wollte ich hören.
    Er bringt mir einen Beutel und eine halbvolle Flasche Jack Daniel’s.
    Ich setze mich wieder, öffne den Beutel und kippe ihn mir hinter die Binde.
    Der Graf beobachtet mich, während er sich um Zöpfchen kümmert. Dann hält er mir die Spritze entgegen.
    – Würdest du ihr die Ehre erweisen?
    Zöpfchen zappelt auf dem Boden herum.
    – Komm schon, Joe. Tu’s für mich.
    Ich trinke das Blut aus und lege den leeren Beutel weg.
    – Klar.
    Der Graf reicht mir die Spritze. Ich betrachte die genau abgemessene Menge Anathema darin. Zöpfchen beobachtet mich keuchend.
    – Los, Joe.
    Ich lasse die Nadel in ihren Arm gleiten. Drücke auf die Spritze. Sie stöhnt auf, zittert und sackt zusammen. Ich setze mich wieder, öffne die Flasche Jack und lasse einen Schluck langsam meine Kehle hinunterfließen. Der Schnaps vermischt sich angenehm mit dem Blut.
    Der Graf macht sich daran, die letzte Spritze zu füllen.
    – Gut, dass du geblieben bist, Joe. Du wirst’s nicht bereuen. Sie ist eine richtige Wildkatze. Mach dich an sie ran, wenn sie noch halb im Tran ist. Dann wird sie Dinge mit dir anstellen, die anderen Mädels nicht mal im Traum einfallen würden.
    Ich nehme noch einen Schluck.
    – Wo hast du die eigentlich her?
    Er sieht auf.
    – Die Mädels?
    – Ja.
    Er wendet sich wieder der Spritze zu und zieht vorsichtig die richtige Menge auf.
    – Scheiße, Mann. Ich hab sie infiziert. War nicht leicht. Hat nicht gleich beim ersten Versuch geklappt. Aber ich hab mich da an die alte Lady gehalten. Ein Profil erstellt. Hab nach Mädels Ausschau gehalten, die ähnlich wie ich selbst ticken. Ein paar konnten mit dem Vyrus gar nichts anfangen. Andere sind ausgeflippt. Aber ich musste mir einfach drei Bräute besorgen. Ein blödes Klischee, da hast du schon recht. Aber das ist nun mal das ultimative Statussymbol für einen Vampyr. Ist bescheuert, ja. Aber ich bin eben ein verwöhnter Bengel. Kann man nichts machen.
    Ich deute auf die Spritze.
    – Warum nimmst du nicht ein bisschen mehr?
    Er sieht die Spritze an.
    – Nein, nein, Mann. Mit dem Zeug ist nicht zu spaßen. Zu viel davon, und du bist komplett im Arsch.
    – Ja, das hat die Vandewater auch gesagt.
    Er grinst.
    – Hey, stimmt das, was Terry erzählt hat?
    – Was?
    – Er hat gesagt, du hast ihr einen Schuss verpasst. Einen ziemlich heftigen Schuss. Er behauptet, sie hängt jetzt ziemlich schlimm an der Nadel.
    – Wusste ich gar nicht. Ich hatte keine Ahnung, dass sie es überhaupt überlebt hat.
    – So hat er’s gesagt.
    – Dann wird’s wohl stimmen.
    – Wahnsinn. Die Alte ist fertig! Die braucht bis zum Rest ihres Lebens die böse Dosis . Die ist echt erledigt.
    – Der Spinner aus dem Doc Holiday’s. Den hast du angefixt, stimmt’s?
    Er desinfiziert seinen Arm.
    – Jep. Irgendwie musste ich ja die ganze Sache zum Laufen bringen. Der Typ war mutterseelenallein. Er brauchte ein paar Kumpels. Hab ihm ein bisschen was gegeben, und er war sofort drauf. Ich hab mich ein bisschen über dich informiert, wollte dir sozusagen einen Appetithappen präsentieren. Terry hat gesagt, du bräuchtest so was wie einen Ansporn . Auf jeden Fall hab ich den Irren am Hinterausgang getroffen, neben dem Fenster für den Straßenverkauf, du weißt schon. Hab ihm ’ne ordentliche Dosis verpasst. Nicht viel, aber genug, um ihn durchknallen zu lassen. Hab ihm gesagt, er soll sich’s auf dem Klo reinpfeifen. Bumm! Das war’s. Ich hab mir das Ganze durchs Fenster angesehen. Der Typ ist echt abgegangen. Für einen Moment dachte ich schon, ich hätte es übertrieben. Aber du hast dich ja um alles gekümmert.
    Er legt sich den Gummischlauch um den Arm.
    Ich deute noch mal auf die Spritze.
    – Ja. Hey, wie gesagt, wieso tust du da nicht ein bisschen mehr rein?
    Er ist damit beschäftigt, eine Vene zu suchen.
    – Ohne Scheiß, damit soll man nicht spaßen. Ich will ja nicht ausflippen.
    Ich ziehe die Knarre und entsichere sie. Er

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