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Blutrose

Blutrose

Titel: Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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auf dem Partyreigen auf als andere, aber in Bezug auf Forschung und Reisen hatte er vermutlich genau das, was er wollte. Ich kann nichts Genaues finden, aber für mich sieht das nach Waffenentwicklung und Waffentests aus.«
    »Was für Waffen?«
    »Möglicherweise Nuklear. Sieht aus, als wäre es ein Teil der Operation Total Onslaught gewesen, P.W. Bothas Baby. 1972 geboren und in den Aufständen von Soweto 1976 getauft. Die besten Köpfe; die besten Forschungsstätten; unbegrenzte Mittel. Es liegt nahe, dass es um Atomwaffen ging.«
    »Und dann?«
    »In den Achtzigern wurde er nach Namibia geschickt, wo man so ziemlich tun und lassen konnte, was einem gefiel. Zum Beispiel Gott spielen, ohne dass es jemals jemand erfuhr. Und was sollte schon passieren, selbst wenn es jemand herausbekam?«
    »Und warum wurde er aufs Abstellgleis geschoben?«
    »Ich weiß nicht, ob er das wirklich wurde. Das alles wurde für geheim erklärt. Und Anfang der Neunziger wurden die Unterlagen vernichtet, noch bevor Mandela Amandla! sagen, seinen legendären Ruf nach Unabhängigkeit und Gerechtigkeit überhaupt aussprechen konnte. Mit seiner einseitigen Abdankung 1990 hatte de Klerk sie alle ans Messer geliefert.«
    »Was hast du sonst noch?«
    »Also, ich habe mir das ganze Zeug von diesem Forschungszentrum für Thermodynamik noch mal genauer angesehen. Wie gesagt, Hofmeyrs Name tauchte in mehreren Anhörungen auf. Die üblichen Punkte: Folter, ein paar unrechtmäßige Tötungen, Anschläge. Es betraf ihn und zwei andere, die alle
aus derselben Einheit in Namibia kamen, aber es sah nicht so aus, als wollte er um Amnestie bitten. Und weil niemand zu plaudern begann, kamen alle ungeschoren davon.« Februarie hielt inne. »So viel Glück hätte ich auch haben wollen«, ergänzte er.
    »Du hast damals in die falsche Richtung verschissen, Februarie. Du warst hinter Leuten her, die so viel Geld haben, dass sie sich ein eigenes Parlament zusammenkaufen könnten.«
    »Das ist mein Problem mit der Nächstenliebe«, sagte Februarie.
    »Sie ist unheilbar«, pflichtete Riedwaan bei. »Du wirst damit geboren. Diese Therapiesitzung kostet mich übrigens fünf Mäuse pro Minute. Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Unrechtmäßige Tötungen«, sinnierte Februarie. »Eine faszinierende Bezeichnung, oder? Da fragt man sich doch unwillkürlich, was rechtmäßige Tötungen sind.«
    »Bitte keine philosophischen Betrachtungen, Februarie. Was noch? In welcher Beziehung steht das alles zu dem Mord an Hofmeyr?« Riedwaan gab sich Mühe, nicht allzu ungeduldig zu klingen; Informationen zurückzuhalten war Februaries Lieblingsspiel.
    »Ja, gut. Hofmeyr wandelte sich vom Saulus zum Paulus. Er hat jemanden angesprochen, weil er offenlegen wollte, was sie da oben in Walvis Bay getrieben hatten. Er und seine Freunde.«
    »Damit ist er bestimmt rausgestochen wie ein Corporal im Tutu.«
    »Komisch, dass du das sagst. Der einzige Mensch, der aussah, als könnte ihm das gefallen, war Bischof Tutu. Hofmeyr wollte Vergebung, nehme ich an. Der Major war schwer krebskrank, was die Vermutung nahelegt, dass er Schiss vor dem allerletzten Gerichtstermin hatte. Sein Angebot wurde von einem Schreibtisch zum nächsten weitergeschoben, und dann wurde er ermordet. Damit hatte sich die Sache über Nacht erledigt.«

    »Bis du angefangen hast nachzubohren«, stellte Riedwaan fest.
    »Sie haben mich abgeschoben«, sagte Februarie. »Angeblich war meine Aktenführung unter aller Sau.«
    »War sie das?«
    »Natürlich. Meine Aktenführung ist schon immer ein einziges Chaos. Aber das war sie schon, bevor ich meinen Rüssel in diese Sache reingehängt habe.«
    »Warum haben sie dich dann von dem Fall abgezogen?« fragte Riedwaan.
    »Ich hatte herausgefunden, dass er Besuch hatte, bevor er starb«, erklärte Februarie nach kurzem Schweigen.
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Das Hausmädchen. Wer sonst?«
    »Sie hat sie gesehen?«
    »Nein. Hofmeyr hatte ihr befohlen, ein paar Tage lang nicht zu kommen. Aber die Frau, die nebenan arbeitete, hat es beobachtet und ihr erzählt. Zwei Männer. In der zweiten Nacht gab es Streit. Dann sind sie abgezogen, und zwei Tage später war er tot. Zu viele Zufälle.«
    »Du glaubst, es war seine Frau?«
    »Du weißt, wie ich über Ehefrauen denke«, sagte Februarie. Riedwaan wusste es. Die gesamte Truppe wusste, dass Februaries Frau ihn wegen ihres Chefs verlassen hatte. Februarie hatte sich geweigert, ihr die Tatsache, dass der Boss immer flüssig und

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