Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
Vampir. Ihren … oh Gott … ihren Liebhaber . „Aber zunächst, Mylord, nennt Ihr mir bitte Euren Namen? Ihr habt Euch mir noch nicht vorgestellt.“
„Sie wissen nicht, wer ich bin?“
Sie zögerte. Verdammte Schatten! Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. Vermutlich glaubte er, keine junge Engländerin vergaß ihn, wenn sie ihn nur einmal gesehen hatte. Aber in ihren Träumen hatte er sich ihr nie vorgestellt. Und diesmal würde sie ihm das nicht durchgehen lassen.
„Verzeiht, Mylord, aber bis vor einem Monat habe ich in den Karpaten gelebt. Dort bin ich aufgewachsen. Also nein, ich weiß nicht, wer Ihr seid.“
„In den Karpaten? Aber Sie sind offensichtlich Engländerin.“
Wie geschickt er es vermied, ihr seine Identität zu enthüllen! „Und Ihr seid …?“
Er lachte. „Ich mag es, wenn Frauen so direkt sind wie Sie, meine Liebe.“ Die geflüsterte Zärtlichkeit liebkoste sie. Er hatte so leise gesprochen, dass Crenshaw ihn nicht hatte hören können.
„Dann macht es Euch bestimmt nichts aus, meine Frage zu beantworten, Mylord.“
Althea schritt die Treppe hinab. Auf der vorletzten Stufe verharrte sie. Sie stand ihm nun auf Augenhöhe gegenüber. Seine schwarzen Pupillen waren von einer winzigen Iris umgeben, die wie ein zarter Pinselstrich wirkte. Sie wusste nicht, welche Farbe seine Augen hatten – war es ein silbriges Blau oder ein blasses Grün? Bei diesem Licht war das kaum mit Sicherheit zu sagen. Und trotz seiner hellen Hautfarbe hatte er dichte, bemerkenswert dunkle Wimpern. Ihr Kindermädchen hatte das immer „Augen wie mit rußigen Fingern eingesetzt“ genannt. Er blinzelte immer wieder, und das ließ ihn faul und beinahe zynisch wirken.
Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Hals. Das Kreuz war gut unter dem Umhang verborgen, aber er konnte die zarte Silberkette sehen. Er lächelte und hob die Augenbrauen, als hätte sie gerade gegen ihn einen Punkt gutgemacht.
„Nein, meine Liebe. Es macht mir nichts aus.“
Er lehnte sich vor und umhüllte sie mit seinem verlockenden Duft. Diese zauberhafte Mischung aus Sandelholz, Rauch, Rasierseife und männlicher Haut, die sie aus ihren Träumen kannte. Sie hungerte danach, ihm noch näher zu sein und seinen Duft zu trinken. Sie wollte mehr, seinen Duft auf ihrer Haut, wie in ihren Träumen. Sie wollte …
Er zwinkerte ihr zu, als wüsste er, was sie wollte. „Ich bin Yannick de Wynter, Earl of Brookshire.“ Seine Stimme senkte sich zu einem leisen Flüstern. „Der Mann, den Ihr morgen wiederauferstehen lassen wollt, ist mein Bruder.“
2. KAPITEL
Verzaubert
Dies war also die Sirene, die ihn in seinen Träumen verzaubert hatte? Fasziniert blickte Yannick tief in Miss Yates’ grüne Augen, die hinter zweckmäßigen Brillengläsern verborgen waren. Ihre Augen weiteten sich mit entzückendem Erstaunen. Zum Glück hatte sie in seinen Träumen nie diese Brille getragen. Der farblose Flanellumhang verbarg den kurvenreichen Körper, auf den er in seinen Träumen so heftig reagiert hatte. Der Duft ihrer Haut – eine Mischung aus Lavendel und frischem, weiblichem Schweiß – vermischte sich mit dem verführerischen Geruch ihres gehaltvollen Bluts. Aber seine Nase nahm auch die Spur eines scharfen Geruchs wahr. Etwa so wie Knoblauch. Knoblauch?
Yannick hielt ein Lachen zurück. Das war der Trick eines Vampirjägers. Aber Knoblauch hatte auf ihn keine Wirkung.
„Ihr seid der Earl of Brookshire?“, flüsterte Miss Yates. Ihre Hand griff nach dem Kettchen an ihrem Hals.
Das weiche Timbre ihrer Stimme verfehlte seine Wirkung nicht. Erregung schoss durch seinen Körper, und er spürte, wie sein Glied sich aufrichtete. Hitze rauschte in seinen Kiefer, und seine Vampirzähne drohten vollends zum Vorschein zu kommen. Nur mühsam kämpfte er gegen den Impuls an, aber er spürte, wie sie sich ein Stück weit verlängerten und seine Zunge berührten.
„Also haben Sie bereits von den dämonischen Zwillingen gehört.“ Er schenkte ihr ein herausforderndes Lächeln.
Sie warf einen schnellen Seitenblick auf Crenshaw. Der Mann hielt sich im Hintergrund, aber Yannick spürte, dass der Gastwirt versuchte, ihr Gespräch zu belauschen.
Diesen Namen erhielten wir ursprünglich, als wir sterblich waren. Jetzt passt er natürlich noch besser .
Weil er vor dem neugierigen Gastwirt nicht schamlos zugeben wollte ein Vampir zu sein, wählte er eine weit intimere Form der Unterhaltung. Er kommunizierte telepathisch.
Unglücklicherweise war Miss
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