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Blutrot wie die Wahrheit

Blutrot wie die Wahrheit

Titel: Blutrot wie die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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höflicher Konversation auf Geld zu sprechen gekommen war. „Meine Liebe, ich denke nicht, dass wir …“
    â€žZwölftausend Dollar“, verkündete Cecilia.
    Diese erhellende Information wurde mit beeindrucktem Schweigen aufgenommen.
    â€žAm Abend des Balls ist die Waffe aus seinem Arbeitszimmer verschwunden“, sagte Winifred.
    â€žDas ist sehr bedauerlich, Pratt“, meinte Dr. Foster. „Es ist eine schöne Waffe. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Sie sie früher am Abend herumgezeigt hatten.“
    â€žWurde der Diebstahl bei der Polizei angezeigt?“, wollte Mr. Hewitt wissen.
    Mr. Pratt schüttelte den Kopf; seine Blutergüsse hatten nun eine blass blutunterlaufene Färbung angenommen. „Wie hätte das denn ausgesehen, wenn die Konstabler meine Gäste verhört hätten, als seien sie eine Schar gemeiner Diebe? Außerdem war es meine eigene Schuld, dass ich die Waffe erst überall herumgezeigt und sie dann nicht wieder ordentlich weggeschlossen habe.“
    â€žAber alles halb so schlimm“, verkündete Winifred, „denn unsere kleine Tragödie hat doch noch einen glücklichen Ausgang gefunden. Gestern, nachdem wir von der Beerdigung nach Hause gekommen waren, bin ich in Mr. Pratts Arbeitszimmer gegangen. Er saß an seinem Schreibtisch, und was glauben Sie, hielt er in der Hand?“
    â€žJacksons Revolver?“, fragte Mr. Hewitt. „Das ist ja unglaublich!“
    â€žIch vermute, dass ich … in der Ballnacht wohl ziemlich angetrunken war“, sagte Pratt, „und schlichtweg vergessen hatte, in welcher Schublade ich die Waffe eingeschlossen hatte. Man kann sich meinen Verdruss vorstellen, als ich gestern zufällig darauf stieß, während ich nach meinem Lieblingszigarren suchte.“
    â€žUnd das, nachdem du vorher soviel herumgeschimpft hattest, von wegen, dass Mrs. Kimball sie gestohlen haben müsste“, pflichtete seine Frau ihm bei und blickte dabei vielsagend in die Runde. „Sie hätten ihn mal hören sollen, was er da alles gesagt hat, nach dem Ball …“
    â€žWinifred …“, bat Pratt mit leise grollendem Unterton.
    â€žIch weiß, ich weiß, sie ist eine Mandantin. War eine Mandantin.“ Winifred trank ihren Champagner aus und hob das Glas, damit es ihr erneut nachgefüllt wurde.
    â€žMerritt, wo zum Teufel bleibt der nächste Gang?“, herrschte Pratt seinen Butler an.
    Der Butler gab den Lakaien ein kurzes Zeichen, die schier über ihre Füße stolperten, als sie beflissen aus dem Speisesaal eilten. Eine qualvolle Stille senkte sich über den Tisch. Wie zu erwarten, war es Winifred, die dem Schweigen ein Ende bereitete. „Und?“, zwitscherte sie. „Werden die Hewitts denn auch diesen Sommer wieder ihre alljährliche Pilgerfahrt nach Cape Cod machen?“
    â€žJa, natürlich“, erwiderte Viola. „Ich lebe praktisch das ganze Jahr auf diese Sommerwochen in Falconwood hin.“
    â€žWann werden Sie denn aufbrechen?“
    â€žMitte Juli, wie immer“, erwiderte Viola.
    Winifred nickte. Viola lächelte.
    Dann sahen sich alle wieder schweigend an.
    Wills Bruder Martin, diplomatisch wie stets, durchbrach das angespannte Schweigen, indem er zum ersten Mal, seit er am Tisch Platz genommen hatte, etwas sagte. „Emily, seit deinem Aufbruch nach Europa habe ich dich gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber deine Reisen scheinen dir wohlbekommen zu sein. Du siehst sehr gut aus.“
    â€žDanke.“
    Winifred verfolgte den Wortwechsel mit glänzenden, puppenartigen Knopfaugen, ein selbstzufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    â€žWie lange warst du noch mal fort?“, fragte Martin. „Vier Jahre müssen es gewesen sein, oder?“
    â€žFast. Aufgebrochen bin ich – sind wir, also Tante Vera und ich – im Mai ’65, gleich nach dem Ende des Krieges. Und zurückgekommen sind wir erst diesen Februar, als Vater uns dann auf einmal die finanziellen Zuwendungen …“
    â€žEmily“, unterbrach Mr. Pratt sie ruhig. „Langweile unsere Gäste doch bitte nicht mit Details.“
    Mit friedfertigen blauen Augen, denen indes nichts entging, sah Martin erst zu Pratt, dann wieder zu dessen ältester Tochter. Wenngleich der jüngste der drei verbliebenen Hewitt-Söhne, war Martin doch in vielerlei Hinsicht der weiseste. Mit seinem hellen Haar sah er zudem von

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