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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Vergnügen.
    »Hennessey muss sterben«, fasste Francesca zusammen, als sie Bones' Blick nicht mehr länger standhalten konnte. »Er ist schon zu lange mein Herr gewesen.«
    Ich war verwirrt. »Was soll das heißen, ihr Herr?«, wollte ich an Bones gewandt wissen. War Francesca etwa eine Sklavin? Und da hatte ich schon gedacht, Hennessey könne nicht noch mehr in meiner Achtung sinken.
    »Die Vampirgemeinschaft ist hierarchisch geordnet«, erklärte Bones. »Der Einfluss einer Sippe hängt von der Stärke ihres Oberhauptes ab, dem Meister. Alle, die von diesem Meister erschaffen werden, unterstehen seiner Herrschaft. Im Feudalismus gab es vergleichbare Strukturen. Der Lehnsherr war verantwortlich für das Wohlergehen aller, die auf seinem Land lebten. Die Lehnsleute schuldeten ihm im Gegenzug Treue und einen Teil ihres Einkommens. So ähnlich ist das auch bei Vampiren.«
    Das war mir neu, und es hörte sich barbarisch an. »Aha. Anders ausgedrückt: Die Vampirgesellschaft ist eine Art Mischung aus Amway und Sekte.«
    Francesca murrte etwas auf Spanisch, das sich gar nicht nett anhörte.
    »Sprich Englisch, und verkneif dir den Sarkasmus«, unterbrach Bones sie schroff.
    Ihre großen dunklen Augen blickten ungläubig und zornig. »Würde ich dich nicht besser kennen, würde ich auf der Stelle gehen.«
    »Du kennst mich aber besser«, konterte Bones lässig. »Und wenn ich der Frau an meiner Seite unsere Welt erklären will, bedeutet das nicht, dass ich dich gering schätze. Du solltest Cat wirklich ein bisschen mehr Respekt zollen. Dank ihr hätte Hennessey beinahe schon dran glauben müssen, dann wäre dein größter Wunsch bereits in Erfüllung gegangen.«
    Francesca lachte. »Du bist der Speier.«
    Ich hatte keine Ahnung, ob das überhaupt ein richtiges Wort war, aber ich wusste, was sie meinte. Was für eine Bezeichnung.
    »So ist es.«
    Sie lächelte noch immer. Es machte sie noch strahlender. Ihre Haut war zart gebräunt. Sie sah aus, als bestünde sie aus dunklen Diamanten. »Na schön, nina, dann will ich mal nicht so sein. Hennessey hat nicht sehr viel über dich gesagt. Er war zu aufgebracht, völlig am Boden zerstört. Es war zu schön.«
    »Weiß er, wie sehr du ihn hasst?«, erkundigte ich mich skeptisch. »Denn wenn es so ist, wie willst du dann nahe genug an ihn herankommen, um uns zu helfen?«
    Sie beugte sich vor. Das eröffnete noch tiefere Einblicke in ihr Dekollete. Ich versuchte, nicht hinzusehen, aber mein Gott! Die waren so prall.
    »Hennessey weiß sehr wohl, dass ich ihn hasse, aber ich habe ihm auch zuvor schon Dinge verheimlicht.« Sie unterbrach sich, lächelte Bones wissend an, und ich hätte schon wieder fast einen Wutanfall bekommen.
    »Er behält mich nur zum Vergnügen; es macht ihm Spaß zu wissen, wie sehr ich es hasse, ihn zum Herrn zu haben. Vampire können sich nur aus der Herrschaft ihres Meisters lösen, wenn sie im Duell gegen ihn bestehen, als Zeichen des Wohlwollens freigelassen oder von einem anderen Meister losgekauft werden. Hennessey ist zu stark, ich würde ihn niemals schlagen können, Wohlwollen ist ihm fremd, und er wird es nicht zulassen, dass ein anderer Vampir mich loskauft. Aber er würde nicht einmal im Traum vermuten, dass ich ihn hintergehen könnte. Er glaubt, ich hätte zu viel Angst vor dem, was er mir antun würde, wenn er dahinterkäme.«
    Ihre einschmeichelnde Stimme ließ alles noch beängstigender klingen. Sie wusste aus erster Hand, wozu er fähig war, und hasste ihn trotzdem so sehr, dass sie bereit war, das Risiko einzugehen. Vielleicht war meine verächtliche Haltung ihr gegenüber etwas vorschnell gewesen. Solche Entschlossenheit verdiente Bewunderung.
    Fehlende Slips hin oder her.
    »Dann haben du und ich etwas gemeinsam«, sagte ich, warf Bones einen Blick zu und ließ ein spöttisches Lachen hören. »Na ja, ich meine was anderes. Auch ich will Hennesseys Tod. Viel mehr müssen wir nicht voneinander wissen, oder?«
    Ihre cognacfarbenen Augen musterten mich kurz, dann zuckte sie mit den Schultern. »Stimmt. Der Meinung bin ich auch.«
    Bones und Spade sahen sich an. Ich glaubte, ein Lächeln auf dem Gesicht des Vampirs mit den abstehenden Haaren zu sehen.
    »Was verlangst du außer dem Offensichtlichen noch für deine Informationen, Francesca?«, wollte Bones wissen und wandte sich wieder dem eigentlichen Thema zu.
    »Dass du mich nimmst«, kam die prompte Antwort.
    »Kommt nicht in Frage!«, fauchte ich und langte besitzergreifend nach

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