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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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mir egal, und das machte mir eine Scheißangst.
    »Gehörst du wirklich nur mir?« Ich musste es einfach wissen.
    Seine kühlen Finger drückten mich sanft. »Aber ja.«
    Ich erwiderte die Geste, aber mit mehr Nachdruck.
    »Das ist schön.«
     

Kapitel 19
    Es war Punkt elf, und Cat, die Vampirjägerin, lauerte auf ihre Opfer. Ihre Gefechtsausrüstung bestand allerdings aus Push-up-BH, Lockenmähne und Minikleid. Ja, es war eine schmutzige Arbeit, aber ich würde sie auf mich nehmen.
    Kommt nur alle her, ihr Blutsauger! Die Bar ist geöffnet!
    Hennessey war noch immer auf der Jagd nach Frischfleisch.
    Francesca hatte ihn zehn Tage lang bespitzelt und konnte das bestätigen. So viel hatten wir allerdings aus Lola und Charlie auch schon herausbekommen, ein großer Schocker war es also nicht. In ihrem letzten geheimen Telefonat hatte Francesca jedoch etwas Bemerkenswertes zu berichten gehabt. Sie hatte gehört, wie einer von Hennesseys Männern dessen rätselhaften menschlichen Partner mit »Euer Ehren« angesprochen hatte. Das mochte sarkastisch gemeint gewesen sein, doch in Anbetracht der frisierten Polizeiberichte und der Tatsache, dass Hennessey neuerdings Vermisstenanzeigen verhindern konnte, glaubte Bones das nicht. Seiner Meinung nach handelte es sich um einen Richter, vielleicht aus Columbus, wo die meisten Unterlagen gefälscht worden waren. Wir gingen der Sache nach, aber wir wandten auch noch eine andere Strategie an. Wollte man jemanden schnappen, der nicht geschnappt werden wollte, brauchte man einen Lockvogel. Einen Lockvogel, dem Hennessey und der noch immer unbekannte Switch unmöglich widerstehen konnten. Und da kam ich ins Spiel.
    Tagsüber besuchte ich das College, aber nachts zog ich durch alle möglichen übel beleumdeten Bars und Clubs. Hatte ich erwähnt, dass es eine schmutzige Arbeit war?
    »Catherine? Mein Gott, Catherine, bist du's?«
    Häh? Niemand außer meinen Familienangehörigen nannte mich so, und von denen war ja wohl bestimmt niemand hier. Aber die Stimme klang irgendwie vertraut.
    Ich drehte mich auf meinem Barhocker um, und das Glas, das ich die ganze Zeit über scharf im Auge behalten hatte, damit mir niemand etwas in den Drink mischen konnte, fiel zu Boden. Sechs Jahre waren vergangen, aber ich erkannte ihn sofort.
    Vor mir stand Danny Milton. Mit offenem Mund begaffte er mich in meiner Aufmachung aus engem Silberfummel und kniehohen Stiefeln. In dem Moment, als sein Blick von meinem Gesicht zu meinem Dekollete und wieder zurück wanderte, wurde mein Herz so schwarz wie die Lederhandschuhe, die mein Markenzeichen geworden waren.
    »Wow, Catherine, wie du aussiehst... wow!«
    Entweder hatte ihm mein Äußeres tatsächlich die Sprache verschlagen, oder aus den Literaturkursen am College war nicht viel hängen geblieben. Meine Augen wurden schmal, als ich abzuwägen versuchte, wie ich reagieren sollte. Möglichkeit eins: ihm einen Pflock ins Herz stoßen. Verlockend, aber aus moralischer Sicht verwerflich. Möglichkeit zwei: ignorieren und hoffen, dass er die Mücke machte. Denkbar, aber zu gnädig.
    Möglichkeit drei: noch einen Drink bestellen, ihm selbigen ins Gesicht schütten und für die schöne Zeit danken. Angemessen, aber zu theatralisch. Ich wollte schließlich keine Szene machen und einen Rausschmiss riskieren. Blieb also nur Möglichkeit zwei. Verdammt, die verschaffte mir leider die geringste Genugtuung.
    Ich bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und kehrte ihm den Rücken zu. Hoffentlich war das deutlich genug.
    War es nicht.
    »Hey, du musst dich doch an mich erinnern. Du hast mir damals beim Reifenwechseln geholfen. Und du kannst unmöglich vergessen haben, dass ich der erste Mann war, mit dem du...«
    »Klappe halten, Idiot!«
    Nach so langer Zeit hatte er doch tatsächlich den Nerv, damit herauszuplatzen, dass er mein erster Liebhaber gewesen war, und das auch noch so laut, dass es sogar ein Schwerhöriger mitbekommen hätte. Vielleicht musste ich doch auf Möglichkeit eins zurückgreifen.
    »Na also, du kennst mich ja doch noch«, fuhr er unbeirrt fort, den Idioten hatte er offensichtlich überhört. »Mensch, das ist jetzt... wie lange... sechs Jahre her? Noch länger? Ich hätte dich fast nicht erkannt. Früher hast du komplett anders ausgesehen, daran kann ich mich genau erinnern. Du warst zwar ganz süß und alles, aber damals warst du ja noch ein Baby. Du bist richtig erwachsen geworden.«
    Er hatte sich auf jeden Fall nicht großartig verändert. Sein

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