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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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»Soll wohl eine Reise in die Vergangenheit werden, was?«
    »Du erinnerst dich also?«
    »Wie könnte ich das vergessen«, schnaubte er. »Hier hast du versucht, mich umzubringen. Du warst ganz nervös und bist immer wieder rot geworden. Noch keiner, der versucht hat, mir einen Pflock ins Herz zu stoßen, ist so oft rot geworden.«
    Ich parkte so, dass wir das Wasser sehen konnten, dann löste ich meinen Sicherheitsgurt.
    »In dieser Nacht hast du mir eine ganz schöne Abreibung verpasst. Willst du es noch mal auf einen Versuch ankommen lassen?«
    Er ließ ein angedeutetes Lachen hören.
    »Du willst geschlagen werden? Donnerwetter, stehst wohl wirklich auf die harte Tour.«
    »Nein. Versuchen wir es andersrum. Vielleicht wird es diesmal erfreulicher für dich. Willst du vögeln?«
    Ich verzog kaum eine Miene, nur meine Mundwinkel zuckten. In seinen Augen blitzte es, die grüne Flamme flackerte auf.
    »Hast du wieder deine Pflöcke dabei? Soll das ein Mordanschlag werden?« Während er sprach, zog er seine Jacke aus. Offensichtlich war er nicht im Mindesten alarmiert.
    »Küss mich doch, wenn du es wissen willst.«
    Seine Bewegungen waren übermenschlich schnell, ich hatte das jetzt schon tausendmal gesehen, aber es überraschte mich immer wieder. Ehe ich mich's versah, hatte er mich an sich gedrückt, meinen Kopf nach hinten gezogen und seinen Mund auf meinen gelegt.
    »Nicht viel Platz hier drin«, flüsterte er nach einer endlosen Minute. »Wollen wir aussteigen, damit du es bequemer hast?«
    »Ach nein. Hier ist es prima. Ich steh auf Sex im Auto.«
    Das waren seine eigenen Worte, und er lachte.
    Seine Augen glommen in reinstem Smaragdgrün, und als er lächelte, konnte ich seine Fänge sehen.
    »Finden wir's raus.«
    Wir klapperten noch zwei weitere Wochen lang vergeblich die Clubs und Bars ab, doch Hennessey und Switch waren wie vom Erdboden verschluckt. Ich war in jeder Kaschemme im Umkreis von hundert Kilometern um Columbus gewesen, aber ohne Ergebnis. Bones gab mir zu bedenken, dass er seit fast zwölf Jahren hinter Hennessey her war.
    Das Alter hatte ihn Geduld gelehrt. Die Jugend hatte mich gelehrt, frustriert zu sein, wenn etwas nicht auf Anhieb klappte.
    Wir waren in meiner Wohnung und warteten auf die Pizza, die ich bestellt hatte. Es war Sonntagabend, wir würden also zu Hause bleiben. Ich war vollauf entschlossen, der Verbrecherjagd den Vorzug zu geben und das Studieren auf später zu verschieben.
    Selbst Einkaufen war mir zu viel gewesen, daher der Lieferservice. Was immer ich auch von meiner Mutter geerbt hatte, ihre Leidenschaft fürs Kochen war es nicht.
    Als es an der Tür klopfte, warf ich einen amüsierten Blick auf die Uhr. Ich hatte meine Bestellung erst vor einer Viertelstunde aufgegeben. Junge, das war schnell gegangen.
    Ganz Kavalier wollte Bones aufstehen, aber ich schnappte mir meinen Bademantel und hielt ihn zurück.
    »Bleib. Du isst sie sowieso nicht.«
    Sein Mund verzog sich zu dem Anflug eines Grinsens. Er konnte feste Nahrung zu sich nehmen, ich hatte es selbst gesehen, aber es bereitete ihm keinen großen Genuss. Einmal hatte er bemerkt, er tue es nur, um nicht aufzufallen.
    Ich öffnete die Wohnungstür... und schlug sie mit einem Aufschrei wieder zu. »Grundgütiger!«
    Bones war in Sekundenschnelle auf den Beinen, noch immer nackt, aber mit gezücktem Messer. Bei diesem Anblick schrie ich erneut auf, und man konnte hören, wie jemand aufgebracht gegen die Tür hämmerte.
    »Catherine, was ist los mit dir? Mach die Tür auf!«
    Panik ergriff mich.
    »Es ist meine Mutter!«, zischte ich, als hätte Bones das nicht auch schon gemerkt. »Heilige Scheiße, du musst dich verstecken!«
    Ich stieß ihn buchstäblich Richtung Schlafzimmer und brüllte: »Ich ... ich komme gleich, ich bin noch nicht angezogen!«
    Er verdrückte sich, meine hysterische Reaktion schien allerdings nicht auf ihn abzufärben. »Kätzchen, du hast es ihr immer noch nicht gesagt? Himmeldonnerwetter, worauf wartest du noch?«
    »Auf den jüngsten Tag!«, fauchte ich. »Vorher wird nichts draus! Los, in den Schrank!«
    Sie klopfte lauter. »Wofür brauchst du denn so lange?«
    »Ich komme gleich!«, brüllte ich. Dann, an Bones gewandt, der mir einen äußerst erbosten Blick zuwarf: »Wir sprechen später darüber. Bleib einfach hier drin, und sei leise. Ich versuche sie loszuwerden, so schnell ich kann.«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, schlug ich die Schranktür zu und kickte hektisch seine Klamotten und

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