Blutrote Kuesse
seinen Kuss erwiderte, ihn enger an mich zog und meine Fingernägel sich in seinen Rücken gruben. Bones' Kuss wurde noch inniger, bis er schließlich an meiner Zunge saugte. Alles in mir begann vor Verlangen zu pulsieren. Ich küsste ihn meinerseits noch leidenschaftlicher, verschlang seine Zunge voller Begierde. Er war eindeutig hart, als seine Hüften sich an meine pressten und die plötzliche Reibung ein fast schon quälendes Ziehen in meinem Unterleib auslöste.
Er ließ nur von mir ab, um jemanden anzuschnauzen, der uns grob angerempelt hatte, weil wir nicht mehr tanzten, während ich heftig nach Luft schnappte. Meine Beine schienen sich in Gummi verwandelt zu haben, und Lichter tanzten in meinem Kopf. Bones drängte mich zur gegenüberliegenden Wand, es ging so schnell, dass mir das Haar ins Gesicht flog. Er strich es zurück, um mich noch einmal zu küssen, und dieser Kuss übertraf den vorigen sogar noch. Schließlich riss er sich los, viel Abstand ließ er allerdings nicht zwischen uns entstehen.
»Kätzchen, du musst dich entscheiden. Entweder wir bleiben hier und benehmen uns, oder wir gehen jetzt, und ich verspreche dir«, seine Stimme senkte sich, und die Worte trafen meine Lippen, »dann benehme ich mich nicht.«
Wieder legte sich sein Mund auf meinen, Lippen und Zunge provozierten geschickt eine Reaktion. Meine Selbstkontrolle hatte sich in die Ferien verabschiedet, und meine Arme legten sich um seinen Hals, ich wollte einfach nur mehr. Er stand mit dem Rücken zur Wand, eine Hand in meinem Haar vergraben, die andere gefährlich tief auf meinem Rücken. Durch den dünnen Stoff des Kleides massierten seine Finger meinen Körper, und er drückte mich so eng an sich, dass ich jede seiner Bewegungen spüren konnte. Nach ein paar weiteren schwindelerregenden Augenblicken beendete er den Kuss, um mir fast heiser ins Ohr zu flüstern.
»Überleg es dir jetzt, Süße, viel länger halte ich es nämlich nicht mehr aus, bevor ich dir die Entscheidung abnehme und dich wegschleife.«
Der Raum wirkte verschwommen, die Lichter gedämpft, und alle Geräusche schienen von weit her zu kommen. Nichts kam mir mehr wichtig vor, nichts außer Bones. Sein Körper fühlte sich so hart und sehnig an wie der eines Rennpferdes, und als ich seinen Mund auf meinem spürte, wollte ich vor Lust schreien. Kein noch so kleiner Teil von mir wollte irgendwo anders als bei ihm sein.
»Bones...« Ich wusste einfach nicht, wie ich mein Verlangen in Worte fassen sollte.
Völlig unerwartet versteifte sich sein Körper, und sein Blick ging über meine Schulter hinweg, er strahlte Anspannung aus.
»Verdammte Scheiße noch mal, was macht der denn hier?«
Er schien in meinen Armen zu erstarren, sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, als wäre er versteinert.
Verwirrt entwand ich mich ihm, um einen Blick hinter mich zu werfen. »Wer? Wer ist hier?«
»Hennessey.«
Kapitel 9
Irgendwie kam ich nicht mehr ganz mit.
»Sergio hat doch gesagt, er sei in Chicago.«
Bones fluchte leise und richtete sich auf, dann drehte er uns so, dass er mit dem Rücken zur Tür stand.
»Glaubst du, Sergio hat uns angelogen?«, führ ich fort.
Er schüttelte den Kopf, als versuche er, seine Gedanken zu ordnen.
»Behalte ihn im Auge, Süße. Schwarzes Haar. Schnurrbart, schmales Bärtchen, dunkle Haut, groß. Trägt ein weißes Hemd, siehst du ihn?«
Ich lehnte den Kopf an Bones' Schulter und suchte die Gesichter ab, bis ich eines entdeckt hatte, auf das die Beschreibung passte.
»Hab ihn.«
»Sergio hat nicht gelogen«, beantwortete Bones grimmig meine zuvor gestellte Frage. »Hennessey muss irgendwie von seinem Verschwinden erfahren haben. Er hat gewusst, dass Sergio hier in der Gegend ist, und jetzt stellt er Nachforschungen über ihn an. Bestimmt macht er sich Sorgen, was Sergio seinem Mörder verraten hat.«
»Wie dem auch sei, er ist hier. Knöpfen wir ihn uns vor.«
»Nein.«
Dieses Wort überraschte mich. »Nein? Warum nicht? Er ist uns doch geradezu in den Schoß gefallen!«
Sein Gesichtsausdruck war eisig, und er sprach noch immer mit leiser Stimme.
»Weil er ein hinterhältiges Dreckschwein ist und ich nicht will, dass du auch nur in seine Nähe kommst. Sobald er weit genug von der Tür weg ist, gehst du schnurstracks nach Hause. Das hier erledige ich allein.«
Ich konnte wieder klar genug denken, um sauer zu sein.
»Hör mal, du redest mir zwar die ganze Zeit ein, ich soll dir vertrauen, aber für dich scheint das mir
Weitere Kostenlose Bücher