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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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gegenüber nicht zu gelten. Ich dachte, ich hätte heute Abend einen ganz normalen Auftrag vor mir, bin also in voller Montur angetreten und zu allem bereit. Ich habe es bereits vor dir mit Vampiren aufgenommen, schon vergessen? Ganz alleine und ohne dass mir jemand dabei die Hand gehalten hat. Jetzt, wo ich gut ausgebildet bin und du hinter mir stehst, soll ich den Schwanz einziehen? Küss mich nicht wie eine Frau, wenn du mich wie ein kleines Mädchen behandeln willst.«
    Bones starrte frustriert auf mich herunter. »Hier geht es nicht darum, dich wie ein Kind zu behandeln. Scheiße, das sehe ich ganz bestimmt nicht in dir! Hör mal, ich habe dir doch schon gesagt, dass Hennessey nicht nur irgendein Typ ist, der losgeht und sich ein Mädchen greift, wenn ihm der Magen knurrt. Der spielt in einer anderen Liga, Kätzchen. Das ist eine ganz üble Type.«
    »Dann hör auf rumzudiskutieren, damit wir ihn uns schnappen können«, sagte ich sanft, aber bestimmt. »Hört sich an, als passe er genau in mein Beuteschema.«
    Einen Augenblick lang sagte Bones gar nichts, dann seufzte er ergeben.
    »Das gefällt mir nicht, ganz und gar nicht, aber... in Ordnung. Wir knöpfen ihn uns vor. So viel zu unserem freien Abend. Falls irgendwas schiefgeht, ganz egal was, drückst du auf den Notfallknopf. Also, wir machen es folgendermaßen...«
    Er schilderte mir kurz seinen Plan, und ich platzierte mich in der Nähe der Bar, an der Hennessey sich gerade niedergelassen hatte. Eigentlich war mir noch immer ein bisschen schwindelig, was Bones allerdings nicht zu wissen brauchte. Er hätte die Sache sonst bestimmt abgeblasen. Gott, war ich vor so langer Zeit das letzte Mal geküsst worden, dass mich ein paar Schmatzer so aus der Bahn werfen konnten? Nur zur Sicherheit bestellte ich mir statt des üblichen Gin Tonic eine Cola. Vielleicht war ich doch nicht so trinkfest, wie ich gedacht hatte.
    Etwa fünf Minuten später kam Hennessey zu mir. Es überraschte mich immer wieder, wie Vampire sich von mir angezogen fühlten. Hier liefen bestimmt einige andere hübsche Sterbliche herum, deren Adern genauso prall und appetitlich waren wie meine. Bones hatte mir einmal gesagt, meine Haut habe etwas, das einem ins Auge fiel, eine Art Leuchten, das zwar noch menschlich, aber auch schon leicht vampirisch anmutete. Er meinte, es wirke wie ein Leuchtfeuer.
    »Sie sind mir hier noch nie aufgefallen, rothaarige Lady. Darf ich mich setzen?«
    Wow, Manieren. Gewöhnlich fragten Vampire nicht erst, bevor sie sich auf den nächsten Stuhl fallen ließen. Ein angedeutetes Nicken, und er setzte sich. Unter gesenkten Lidern hervor sah er mich aus seinen blauen Augen an.
    »Darf ich Ihnen einen Drink spendieren?«
    Hmmm, zwei von zwei möglichen Höflichkeitspunkten. Ich lächelte ihn mit gespieltem Bedauern an.
    »Tut mir leid, aber ich bin schon mit jemandem verabredet. Ich will nicht unhöflich sein.«
    »Ach so.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, machte aber keine Anstalten aufzustehen. »Ein Ehemann vielleicht?«
    Bei der Vorstellung, mit Bones verheiratet zu sein, verschluckte ich mich fast an meiner Cola. »Nein. Eigentlich ist es unsere erste Verabredung.«
    Hennessey lächelte und breitete in einer harmlos wirkenden Geste die Hände aus.
    »Erste Verabredungen sind schon so eine Sache, nicht wahr? Entweder top oder Flop und normalerweise nichts dazwischen. Wie ist das heute bei Ihnen, wenn ich neugierig sein darf?«
    Mit leicht verlegenem Gesichtsausdruck beugte ich mich etwas vor. »Müsste ich jetzt antworten, würde ich sagen Flop. Er ist ein bisschen... arrogant. Sehr von sich eingenommen. So etwas ist doch furchtbar, finden Sie nicht?«
    Mein Lächeln war voller Unschuld, während ich mir innerlich ins Fäustchen lachte, weil ich über den Mann herziehen konnte, der den Vampir neben mir bei nächster Gelegenheit zur Strecke bringen würde.
    Hennessey nickte verständnisvoll.
    »So etwas kann schon sehr unangenehm sein. Man sollte möglichst wenig Aufhebens von der eigenen Person machen, nicht wahr?«
    »Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Wie war Ihr Name doch gleich?« Diesmal würde ich vorsichtig vorgehen müssen, auf keinen Fall durfte ich bei ihm meinen Gossenjargon anschlagen. Junge, Junge, für jemanden, den Bones praktisch als Teufel in Person beschrieben hatte, fand ich ihn beinahe... charmant.
    Er lächelte. »Nennen Sie mich Hennessey.«
    »Das gilt doch auch für mich, alter Freund. Ist lange her, nicht wahr?«
    Bones tauchte

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