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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sein rüpelhaftes Benehmen nicht gut angekommen ist.« Während ich noch Einwände stammelte, ließ er mich stehen. Verärgert kippte ich den Rest meines Drinks und wollte gerade einen neuen bestellen, als Ralphie und Martin wieder angeschlichen kamen.
    »Hallo! Kennst du uns noch?«
    Sie lächelten so vollkommen arglos, dass meine Mundwinkel unwillkürlich nach oben zuckten.
    »Hallo Jungs.«
    Wieder postierten sie sich links und rechts von mir.
    »Ist das der Typ, mit dem du verabredet warst?«, wollte Ralphie mit großen Augen wissen.
    »Nein. Ja. Na ja, jetzt irgendwie schon. Mit dem anderen hat es nicht so hingehauen, also leistet er mir jetzt Gesellschaft.« Was die Details anbelangte, hielt ich mich so bedeckt wie möglich, damit sie später nicht in Gefahr gerieten. »Er ist nur kurz weg, um eine kleine Machonummer abzuziehen, dauert vielleicht zehn Minuten. Wenn er wiederkommt, verdrückt ihr euch, okay?«
    »Logo«, war die einstimmige Antwort.
    Martin hielt mir mit schüchternem Lächeln einen Drink hin.
    »Gin Tonic, den hattest du doch vorhin auch. Als du weg warst, habe ich auch einen probiert. Tolles Getränk!«
    Die jungenhafte Freude auf seinen Gesicht war ansteckend, und mein Lächeln wurde breiter.
    »Hier, ganz frisch. Ich bestell mir einen neuen.«
    »Oh, danke.«
    Ich prostete ihm zu und nahm einen ordentlichen Schluck. Er war ein wenig bitterer als die anderen. Vielleicht hatte nicht Logan, sondern ein weniger begabter Barkeeper ihn gemixt.
    »Köstlich.« Ich ließ sie nicht merken, wie ich das Gesicht verzog und nahm noch einen Schluck, um ihre Gefühle nicht zu verletzen.
    Aufgeregt sahen sie immer wieder mich und dann einander an.
    »Willst du mal meinen Wagen sehen?«, wollte Ralphie mit großen Augen gespannt wissen. »Ist ein ganz neuer Porsche mit allem Pipapo. Der ist echt klasse.«
    »Ja«, stimmte Martin ein. »Den musst du gesehen haben, ein ganz scharfer Schlitten!«
    Ralphie zog seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche; auf einem Schlüssel war tatsächlich das Porschelogo zu sehen. »Du darfst auch fahren.«
    Die beiden waren so aus dem Häuschen über den Wagen, dass ich ganz sehnsüchtig wurde. Wann war ich schon einmal wegen eines Autos so in Aufregung geraten? Andererseits hatte ich auch nie einen Porsche besessen. Reich müsste man sein.
    Mit entschiedenem Kopfschütteln stellte ich mein Glas ab. Wieder begann sich in meinem Kopf alles zu drehen. Ich sollte wohl mal wieder auf Softdrinks ausweichen.
    »Tut mir leid, Jungs. Kann meine Begleitung nicht sitzen lassen. Gehört sich nicht.«
    Zu ganzen Sätzen war ich anscheinend nicht mehr fähig. Ich wollte die Sache unbedingt hinter mich bringen, damit ich heimgehen und schlafen konnte. Schlafen, das klang im Augenblick wunderbar.
    Ralphie zog an meinen Händen, und Martin versetzte meinen Schultern einen Schubs. Ich sah sie verdutzt an und setzte mich gerader hin. Zumindest versuchte ich das.
    »Hey. Nicht so aufdringlich. Tut mir leid, ich habe nein gesagt.«
    »Komm schon«, drängte Ralphie, der noch immer an meinen Händen zog. »Nur ganz kurz! Schnell, bevor er wiederkommt!«
    »Nein!«
    Jetzt war ich angefressen. Jeder wollte mich dazu bringen etwas gegen meinen Willen zu tun. Ich stieß Ralphie so heftig von mir, dass er rückwärts taumelte.
    »Ihr müsst jetzt gehen.«
    Wieder tauschten sie Blicke aus, anscheinend überrascht. Offenbar waren alle Mädchen hin und weg von dem Porsche. Dass man ihr Angebot ausgeschlagen hatte, war ihnen unbegreiflich.
    »Geht.« Meine Stimme war diesmal drohender, und ich drehte ihnen den Rücken zu. »Barkeeper«, rief ich müde, und eine Minute später war Logan da. »Hätten Sie ein paar Tylenol für mich?«
    Hennessey und ich verließen den Club eine Viertelstunde später. Als er endlich wiedergekommen war, fühlte ich mich hundeelend. Ich wollte nur noch schlafen, und das konnte ich erst, wenn wir ihn erledigt hatten. Unter dem Vorwand, Bones nicht noch einmal begegnen zu wollen, hatte ich vorgeschlagen, zu gehen und noch einen anderen Club zu besuchen. Er ging ohne Zögern darauf ein, und bald bogen wir in seinem schicken Mercedes von der schmalen Allee ab.
    Waren eigentlich alle Vampire Mercedes-Fahrer ?
    Mir drehte sich alles, und während der Fahrt war ich kaum fähig, auf sein charmantes Geplauder einzugehen. Insgeheim fragte ich mich, wo mein Problem lag, doch ich konnte mich nur schwer konzentrieren. Kurz fielen mir die Augen zu, dann riss ich sie wieder auf. Was war nur

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