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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sich unbarmherzig immer weiter. Ich schluckte, damit ich nicht daran erstickte, dann wurde die Stimme deutlicher, und ich konnte wieder sehen.
    Bones drückte mich fest an seine Brust. Wir lagen auf dem Boden. Mit einem Arm hielt er mich umfasst, das Handgelenk des anderen Arms hatte er mir an den Mund gepresst. Sein Blut strömte in mich hinein.
    »Hör auf, du weißt, dass ich das nicht leiden kann.« Ich spuckte aus, was ich noch im Mund hatte, und versuchte, mich von ihm loszureißen, doch er hielt mich noch fester und veränderte seine Position, sodass er mir ins Gesicht sehen konnte.
    »Scheiße noch mal, dir geht es wieder besser. Dein Herzschlag war kurz langsamer geworden. Hab ich einen Schreck bekommen.«
    Als ich wieder deutlicher sehen konnte, lag vor mir ein toter Vampir. Sein Kopf war so gut wie abgerissen, und ein Auge hing aus der Höhle. Das Fleisch schrumpfte über den Knochen zusammen, wie es das bei endgültig toten Vampiren gewöhnlich tat, doch sein Gesicht war nicht das von Hennessey.
    Es gehörte einem Unbekannten.
    »Wo ist Hennessey?« Meine Stimme war nur ein Flüstern. Meine Augen und Ohren funktionierten zwar wieder, aber mir schwirrte noch immer der Kopf.
    Hinter mir schnaubte Bones angewidert.
    »Das miese Arschloch ist abgehauen. Ich war schon auf dem Weg zu dir, als du mich angepiepst hast. Ich habe Hennessey von dir gerissen, und wir wollten gerade ernst machen, da geht der verdammte Kofferraum auf, und dieser Typ springt heraus, Hennesseys beschissener Bodyguard. Dann hat er sich auf mich gestürzt, und Hennessey ist abgehauen. Der Mistkerl hat sich mit Händen und Füßen gewehrt. Als ich mit ihm fertig war, habe ich nach dir gesehen. Da habe ich festgestellt, dass du kaum noch geatmet hast, und mir eine Ader geöffnet. Du solltest noch ein bisschen trinken, du bist noch immer bleich wie der Tod.«
    »Nein.« Mein Ton war sanft, aber bestimmt. Ich hatte jetzt schon Angst, zu viel von seinem Blut getrunken zu haben, wenn ich daran dachte, wie oft ich geschluckt hatte. Bäh.
    »Was war denn vorhin los? Ich habe gedacht, du machst mir nur was vor und schießt dabei übers Ziel hinaus, um mich zu ärgern. Hat ja auch funktioniert, deshalb war ich auch schon fast da, als der Piepser losging. Hat der Typ dich kalt erwischt?«
    Er hatte aufgehört, mir Blut einzuflößen, hielt mich aber nach wie vor in den Armen. Ein Teil von mir sträubte sich dagegen, insbesondere weil ich oben ohne war, aber ich war zu erschöpft, um etwas zu sagen. Ich zwang mich nachzudenken und ging innerlich noch einmal die Ereignisse durch. Es war, als hätte ich nur noch Watte im Kopf.
    »Äh, ich weiß nicht. Wir sind in sein Auto gestiegen, und mir wurde übel... nein, das stimmt nicht. Mir war schon vorher übel, im Club. Es hat angefangen, als wir getanzt haben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, betrunken zu sein. Alles war verschwommen, und die Lichter kamen mir so weit weg vor... Nach einer Weile ging es wieder, aber als wir aus dem Club kamen, fing es wieder an, dreimal so schlimm. Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Beine wollten mir nicht gehorchen, und mein Kopf... ich konnte nicht denken. Sogar die Uhr hatte ich ganz vergessen, bis sie sich in seinem Haar verfangen hat. Glaubst du, er hat mir Drogen gegeben? Hat er womöglich von unserem Plan gewusst?«
    Bones zog mich leicht von sich weg, damit er mir in die Augen schauen konnte. Was er sah, ließ ihn fluchen.
    »Deine Pupillen sind ja riesig wie die einer Leiche. Natürlich hast du Drogen bekommen. Du sagst, du hast dich schon komisch gefühlt, bevor er aufgetaucht ist, als wir getanzt haben? Das ergibt keinen Sinn...«
    Er verstummte, und die Wahrheit traf mich wie ein Fausthieb. Ich erinnerte mich daran, wie Ralphie und Martin mir mit arglosem Lächeln einen Drink gereicht hatten.
    »Er war es nicht.«
    Na los, sieh dir meinen Porsche an, komm mit nach draußen...
    »Es waren diese Kids. Ralphie und Martin, die, denen du gesagt hast, sie sollen sich verpissen, als wir gerade gekommen waren. Sie haben mir einen Drink spendiert und später noch mal, als Hennessey nach dir gesucht hat. Diese kleinen Scheißer, sie haben versucht, mich nach draußen zu ihrem Wagen zu locken. Wie überrascht sie ausgesehen haben, als ich nicht mitkommen wollte...«
    Plötzlich war mir wieder schwindlig, und einen Augenblick lang verschwamm die Welt vor meinen Augen.
    »Du brauchst mehr Blut.«
    Das war eine Feststellung, aber ich winkte benommen ab.
    »Nein. Nein. Es

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