Blutrote Kuesse
los mit mir?
»Zu viel getrunken, Cat?«
Ausnahmsweise war mein Nuscheln nicht gespielt, als ich ihm antwortete.
»D... du verstehst das nicht...« Das Sprechen fiel mir zunehmend schwer, und da schrillten zum ersten Mal meine inneren Alarmglocken. Irgendetwas war hier ziemlich faul. »Ich kann Alohol... Alkohol gut vertragen.«
Hennessey lächelte.
»Da bin ich anderer Meinung. Vielleicht sollten wir zu mir nach Hause fahren, dann kannst du dich hinlegen und ein wenig ausruhen. Du machst nicht den Eindruck, als könntest du noch einen Club besuchen.«
»Nein... neieeen...«
Irgendetwas sagte mir, dass das keine gute Idee war, allerdings konnte ich mich nicht mehr entsinnen, warum. Wer war eigentlich der Typ in diesem Wagen? Wie war ich hierhergeraten? Ich konnte nicht mehr denken.
»Ich glaube aber doch. Das ist das Beste für dich.«
Er ignorierte mich, ignorierte mich! Er würde mich mit zu sich nach Hause nehmen, und irgendetwas Schreckliches würde geschehen. Was konnte denn so schrecklich sein? Wo war ich eigentlich? Ich musste ihn dazu bringen anzuhalten, rechts ranzufahren. Dann... würde ich weglaufen. Ja. Weglaufen. Und schlafen.
»Du musst anhalten«, nuschelte ich, entsetzt über die Dunkelheit, die mein Sichtfeld von den Rändern her immer mehr einschränkte. In meinen Ohren begann es dumpf zu dröhnen.
»Nein, Cat. Zu Hause halten wir an.«
Er fuhr unbeirrbar weiter. Wir hatten die Landstraße schon fast hinter uns gelassen und würden bald den Freeway erreichen. Irgendetwas in mir wusste, dass ich ihn aufhalten musste.
»Ich muss kotzen«, warnte ich ihn, und das war keine leere Drohung. Mir hob sich schon gefährlich der Magen. Würgend beugte ich mich in seine Richtung.
Mit quietschenden Reifen kam der Wagen so plötzlich zum Stehen, dass sich eigentlich die Airbags hätten entfalten müssen.
»Nicht ins Auto!«, keuchte er und beugte sich über mich, um die Beifahrertür zu öffnen.
Sofort stürzte ich hinaus und auf den Boden, wo ich mich wie versprochen heftig übergab. Mein Kleid bekam ein paar Spritzer ab, und ich würgte, bis sich mein Magen vollkommen leer anfühlte. Über mir konnte ich Hennessey einen angeekelten Laut ausstoßen hören.
»Du hast dich überall bekleckert! So kommst du mir nicht mehr ins Auto. Du verschandelst mir ja die Sitze!«
Das stimmte mich zufrieden, wenn auch nur etwas, denn ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wo ich war oder warum ich nicht zurück in den Wagen wollte.
Plötzlich packte er mich an den Haaren und zerrte mich von der Straße weg zwischen die Bäume, wogegen ich mich zu sträuben versuchte. Das war schlimm, sehr schlimm. Meine Beine fühlten sich an wie Blei. So schwer, dass ich sie nicht bewegen konnte. Mit meinen Armen war es nicht viel besser, aber ich schlug trotzdem vergeblich und kraftlos nach ihm. Schließlich hielt er an und fasste in meinen Nacken, um den Träger meines Kleides zu lösen. Das Kleid rutschte mir auf die Hüften, sodass meine Brüste nur noch von meinem halterlosen BH bedeckt waren.
»Wunderschön«, seufzte er und öffnete den Verschluss, um meine Brüste zu entblößen.
»Nicht.«
Ich versuchte, von ihm abzurücken, aber meine Beine versagten. Hennessey kniete sich über mich, immer darauf bedacht, sich nicht schmutzig zu machen, und strich mir das Haar zur Seite. Plötzlich bestand sein Gesicht nur noch aus glühenden Augen und Reißzähnen. Eine Hand legte sich auf meine Brust, quetschte sie, während er mit der anderen meinen Kopf hielt. Langsam quollen mir Tränen aus den Augen. Ich saß in der Falle, unfähig, mich zu bewegen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Da gab es etwas, das mir helfen konnte, irgendetwas... hätte ich mich doch nur daran erinnern können, was es war.
Ein stechender Schmerz an meinem Hals ließ mich aufkeuchen. O Gott, er hatte mich gebissen! Er saugte mich aus. Kraftlos trat ich um mich, und meine Armbanduhr verfing sich in seinem Haar, als ich versuchte, ihn wegzustoßen. Dumpfe Erinnerungsfetzen waren noch vorhanden, schrumpften mit jedem kräftigen Saugen seines Mundes zusammen. Irgendetwas war mit meiner Uhr...
Mir wurde schwarz vor Augen, doch bevor die Dunkelheit mich ganz umfing, drückte ich einen Knopf.
Kapitel 10
Irgendetwas wurde mir auf den Mund gepresst. Eine Flüssigkeit strömte hinein und rann mir so schnell die Kehle hinunter, dass ich würgen und husten musste.
Von weit weg sprach jemand mit mir, schüttelte mich, und die Flüssigkeit ergoss
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