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Blutrote Schwestern

Blutrote Schwestern

Titel: Blutrote Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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sich ihr Shirt unten unter den Sport- BH gesteckt, wie sie es immer macht, wenn sie trainiert. Jetzt zieht sie Silas hoch, während er sich vorsichtig den Bauch reibt. Mit mir trainiert sie niemals so – genauso wenig wie Silas. Seit die beiden damals, ein oder zwei Jahre nach dem Angriff, angefangen haben zu trainieren, haben sie sich nie gegenseitig zurückgenommen. Normalerweise hat mich das eifersüchtig gemacht, aber jetzt beruhigt es mich.
Siehst du, ich mache meiner Schwester nicht den Partner abspenstig. Wir drei sind immer noch ein Team.
    »Du warst abgelenkt«, sagt Scarlett zu Silas und wischt sich den Schweiß aus dem Nacken.
    Er grinst. »Das ist unfair. Rosie ist reingekommen und hat mich überrascht.«
    »Ja, ja.« Scarlett schlägt ihm freundlich auf die Schulter, als sie mich anschaut. »Was hast du bei Kroger gekauft?«
    »Öh … ich hab …« Ich brauche einen Moment, um meine Gedanken zu sammeln und mich zu erinnern. »Ich habe Eiscreme gekauft. Und Erbsen.«
    »Zum Abendessen?«, fragt Scarlett. Silas nickt mir schnell zu.
Ja,
das Nicken sagt mir,
behaupte, es ist fürs Abendessen.
»Ja. Ich dachte, wir könnten uns das Gemüse und … Käse machen.«
    Scarlett wirkt nicht überzeugt, aber sie schaltet das Radio ein und sucht im Kühlschrank nach dem Wasserkrug.
    »Also, wie war es im Geschäft?«, erkundigt sich Silas so locker, dass ich mich wundere, ob die Frage nicht zweideutig ist.
    »Es war okay«, sage ich, aber ich kann spüren, wie meine Augen funkeln.
    Silas lächelt mich an und trinkt einen großen Schluck Wasser, wobei ihm das Haar vor die Augen fällt. Wie lange ich ihn wohl anschauen könnte, wenn ich nicht immer fürchten würde, dass Scarlett mich dabei erwischt? Meine Schwester geht rüber zum Tisch und schreibt dann schwer seufzend etwas auf ein Stück Papier.
    »Gestern sind zwei Menschen gestorben«, bemerkt sie in meine schwärmerischen Gedanken hinein und schüttelt den Kopf. Mein Mund fühlt sich trocken an, Schuld umfängt mich, als sie fortfährt. »Zwei Mädchen. Fenris, ich bin mir sicher. Sie waren auf der entgegengesetzten Seite der Stadt, wurden enthauptet gefunden. Dort sind die meisten Fenris, glaube ich, aber ich bin irgendwie überrascht, dass sie so viel … Beweismaterial hinterlassen haben. Ob bestimmte
Orte
etwas mit dem Welpen zu tun haben?«
    »Nein.« Silas schüttelt sich das Haar aus dem Gesicht. »Ich glaube, das ergibt keinen Sinn. Ansonsten würden sie sich nur an einem Ort herumtreiben, statt die ganze Stadt abzusuchen.«
    »Ah, ein guter Punkt.« Scarlett nickt und kritzelt den Aspekt in ihr zerfleddertes Notizbuch, in dem sie die Gedanken sammelt, über denen sie brütet. Dann kratzt sie sich mit mutlosem Gesichtsausdruck einen Löffel Eiscreme aus der Schale.
    »Zwei?«, sage ich. Meine Stimme klingt sehr klein.
    »Ja«, antwortet Scarlett. »Beide unter 18, glaube ich.«
    »Zwei Mädchen in meinem Alter«, sage ich langsam. Ich lasse mich auf einen der Küchenstühle sinken und schließe für einen Moment die Augen. Noch zwei Mädchen sind gestorben, und ich war im Kulturhaus. Scarlett hat trainiert, geforscht und versucht, Gutes zu tun, während ich den Penis von irgendeinem Typen abgemalt habe. Es ist gut. Ich kann es wiedergutmachen. »Wann gehen wir heute Abend jagen?«, frage ich.
    Scarlett sieht leicht verwirrt und sehr erfreut zugleich aus, aber sie antwortet: »Eigentlich gar nicht. Silas hat das Training gegen was anderes getauscht. Er meint, ich müsse mehr rauskommen …«
    »Das musst du auch«, unterbricht Silas.
    »Deswegen gehen wir bowlen.«
    »Bowlen?«, frage ich, verblüfft, dass sie andere Pläne hat, wenn ich schon mal jagen will.
    »Ja. Er sagte, er würde nur mit mir trainieren, wenn wir heute Abend bowlen gehen. Aber auf dem Rückweg jagen wir trotzdem.« Drohend schwenkt sie den Löffel vor Silas’ Nase.
    »Natürlich, natürlich. Aber zuerst bowlen wir!«
    Scarlett verdreht ihr Auge und sieht mich dann wieder an. »Wie schon gesagt.«
    Ich nicke und versuche den dicken Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Ich verdanke meiner Schwester alles, und endlich gibt sie nach, gibt uns all die freie Zeit, die ich wollte. Aber erst, nachdem ich sie mir schon gestohlen habe.

[home]
Kapitel 13
    Scarlett
    I ch weiß nicht, wie man bowlt.«
    »Klar, und das ist ein Problem, weil dieser Laden hier geradezu nach professionellem Bowling schreit«, stichelt Silas zurück und verdreht die Augen.
    Die Bowlingbahn –

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