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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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brauche. Bald wirst du gehen, und was wird dann aus mir?«
    Er würde bald gehen? Aber er war noch nicht so weit! Er wollte sie danach fragen, doch sie war mit ihrer Aufmerksamkeit schon woanders. Sie ließ die Hand über seine Rippen gleiten, streichelte die Falte zwischen Lende und Schenkel und senkte dann den Kopf, um mit der Zunge über die große Ader dort zu streichen. »Dein Blut ist süß, mein schöner Büßer. Du wirst mir fehlen.« Der scharfe Schmerz, wo ihre Eckzähne sich in seine Ader bohrten, war nichts, verglichen mit den anderen Arten von Schmerz, die er zu ertragen gelernt hatte. Sie sog an der kleinen Wunde, und sein Glied richtete sich auf. Er wiederholte die Mantras, die sie ihn gelehrt hatten, aber seine Erregung ließ nicht nach. War sie es, die seine Erektion bestehen ließ?
    Stancie machte sich nicht die Mühe, ihm in irgendeiner Weise Lust zu bereiten, sondern setzte sich nur auf ihn, nahm ihn in sich auf und ließ lustvoll stöhnend ihren Leib an seinem kreisen. Sie erreichte fast augenblicklich den Höhepunkt, nachdem sie eine für sie unerhörte Enthaltsamkeit von drei Tagen ertragen hatte. Stephan bewahrte die Kontrolle, aber sie begann gleich wieder, nachdem sie sich umgedreht hatte, um seine Hoden anfassen zu können. Stephan spürte, wie seine Erregung wuchs. Sie war erbarmungslos, bewegte sich in einem schnellen, gierigen Rhythmus und stöhnte ihre Lust heraus. Stephan hatte wieder das Gefühl, dass geschmolzenes Feuer seine Lenden, sein Inneres und seinen Bauch verbrannte. Im Stillen atmete er auf, als sie erschauerte und sich um ihn zusammenzog. Jetzt würde es gleich vorbei sein.
    Aber er irrte sich. Sie hob das Gesäß an und ließ sich von ihm mit der Zunge stimulieren, während sie ihn mit der Hand erregte. »Ja, ja«, stöhnte sie. »Hör nicht auf ...« Als sie erregt genug war, ließ sie sich mit weit gespreizten Beinen auf ihm nieder und nahm ihn in sich auf.
    Das Gefühl verschärfte sich wieder. Stephan fühlte sie wie ein kurz vor dem Ausbruch stehender Vulkan. Er brauchte Stancies Hilfe, um den Höhepunkt zu unterdrücken, doch sie war voll und ganz auf ihren eigenen Orgasmus konzentriert.
    »Stancie, hilf mir!«, bat er. Sie ritt ihn, als hinge ihr Leben davon ab. Er wusste, dass er Bestrafung riskierte, wenn er so zu ihr sprach. Aber sie hörte schon gar nichts mehr. Wo war ihre Macht?
    Er stöhnte von der Anstrengung, sich im Zaum zu halten.
    Dann brach der Damm. Stephan spürte, wie seine Hoden sich zusammenzogen, wie die geschmolzene Lava aus seinem Innersten in sein Glied aufstieg und sich mit einem heißen Pochen, das ihn aufschreien ließ, den Weg nach draußen bahnte. Das Zimmer schien sich um sie zusammenzuziehen und wieder auszudehnen. Ein weißes Glühen entströmte ihm. Er sah die Woge der Macht über Stancie zusammenschlagen. Ihre Augen wurden groß und rund, und sie bleckte die Zähne zu einem animalisch klingenden Geräusch. Es hätte auch ein Schrei sein können, aber Stephan konnte sie schon nicht mehr hören. Seine Hüften fuhren in die Höhe. Das Pochen seiner Ejakulation schien in dem schrumpfenden und sich auswölbenden Zimmer widerzuhallen. Stancies Schrei echote durch seinen Kopf. Sie wand sich über ihm, jedoch nicht mehr in Ekstase, sondern in einer Art gequältem, ergreifendem psychischen Tumult.
    Als das letzte, heftige Pulsieren seines Glieds sie von ihm warf, sah er zu seinem Entsetzen, wie sie gegen die Anrichte katapultiert wurde. Ihre Augen wurden völlig ausdruckslos, ihr Mund erschlaffte.
    Die Welt sprang wieder an ihren Platz. Für einen Moment war es totenstill im Zimmer, dann hörte Stephan das leise Knistern des Feuers im Kamin. Er schaffte es, sich auf einen Ellbogen aufzurichten. Stancie, die vor der Anrichte auf dem Teppich lag, starrte zur Zimmerdecke auf. Ihr Blick war noch immer völlig ausdruckslos. Dann, ganz langsam, begann sie zu lachen. Das Lachen wurde lauter und lauter, bis es zu einem Kreischen wurde. Stephan ging zu ihr und packte sie an den Schultern.
    »Stancie«, sagte er scharf und schüttelte sie außer sich vor Sorge. Aber es nützte alles nichts. Sie konnte nicht aufhören zu kreischen. Und ihre Augen blieben ausdruckslos.
    Stephan zitterte noch immer, als Dee ihn zu Rubius’ Privatgemächern schleppte und Freya ihnen weinend folgte.
    Rubius blickte von einem Buch auf, dessen Ledereinband schon zerbröselte, und runzelte die Stirn über die unerwartete Störung.
    »Es ist vorbei«, schrie Dee. »Töte ihn.

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