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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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ihre Scheu seine Entschlossenheit zermürbte.
    »Wenn Sie es lieber unterlassen ...«, sagte sie stockend, »könnte ich es verstehen.«
    »Sie müssen wissen, dass ich Sie ... reizvoll finde«, erwiderte er. »Aber wenn ich die Kontrolle verliere ...« Wieso war ihr das nicht bewusst? Vielleicht erinnerte sie sich nicht an Stancie. Er straffte sich. »Ich könnte Sie verletzen, Ann. Sie wissen es möglicherweise nicht, doch ich habe eine von Rubius’ Töchtern in den Wahnsinn getrieben.«
    Sie blinzelte und schwieg, quälend lange, wie es Stephan vorkam. »Ich erinnere mich jetzt wieder daran.« Ihr Blick glitt prüfend über sein Gesicht. »Und ich weiß, was Rubius dazu gesagt hat. Ich werde das Risiko auf mich nehmen.« Dann schenkte sie ihm ein verschämtes kleines Lächeln. »Ich werde Ihre Kräfte nicht überstrapazieren wie Stancie.«
    Ihr Lächeln berührte sein Herz. Er war versucht, ihr nachzugeben. Bestimmt besaß er noch genug Kontrolle, um sich lange genug im Zaum zu halten, um einer menschlichen Frau Vergnügen zu bereiten.
    Aber er war nicht mehr der Mann, der gefühlvoll und zärtlich mit einer Frau schlafen konnte. Diesen Ausdruck gab es nicht länger in seinem Vokabular. Was er mit Rubius’ Töchtern erfahren hatte, waren akrobatische sexuelle Übungen, mehr nicht. Von Zuneigung war keine Rede gewesen. Er hatte für niemanden mehr etwas empfunden ... seit Beatrix. Und sie hatte ihn für unzureichend befunden.
    Er räusperte sich. »Es ist nicht nur das.« Wie konnte er Ann seine wahren Gründe klar machen? Aber er musste einen Weg finden. Es war nicht fair, ihr das Gefühl zu geben, dass sie ihrer selbst wegen zurückgewiesen wurde. Sie verdiente es, geliebt zu werden und körperliche Intimität zu erfahren, und sie war so mutig gewesen, um das zu bitten, was sie sich wünschte. Er konnte sie schon schwanken sehen. Sie dachte, er begehrte sie nicht. »Nein, nein ... verstehen Sie mich nicht falsch, Ann! Ich ... ich begehre Sie. Sehr sogar.« Zeus, was für ein Schuft er war! »Das Problem liegt bei mir. Ich kann nicht mehr ... mit einer Frau zusammen sein. Das wissen Sie.« Jetzt war er nicht mehr aufzuhalten, außerstande, sich zu bremsen. »Was ich in Mirso tat ... das war nicht so, wie es sein sollte. Sie verdienen etwas Besseres, jemanden, der Sie ... glücklich machen kann ... und wird.«
    Zu seiner Überraschung glätteten sich ihre angespannten Züge. »Und wer soll das sein? Erich? Oder jemand aus dem Dorf, irgendeiner dummen Wette wegen? Jemmy vielleicht?« Sie zog die Brauen hoch und lächelte wieder, diesmal reuevoll und traurig. »Ich fürchte, Sie sind der einzig mögliche Kandidat. Wenn Sie sich nicht dazu überwinden können ... nun, das würde ich verstehen, doch ich glaube nicht, dass ich mich dem nächstbesten männlichen Wesen, das durch die Tür kommt, an den Hals werfen werde.«
    Sich dazu überwinden , sie zu lieben? Er konnte sie nicht in dem Glauben lassen, ihm wäre die Vorstellung unangenehm, mit ihr intim zu werden. Ohne weiter darüber nachzudenken, nahm er Ann in die Arme. Natürlich würde er ihr geben, was ihr sonst vielleicht für den Rest ihres Lebens vorenthalten würde. Stephan küsste sie aufs Haar, das seine Lippen kitzelte. Es würde ganz anders werden, als es mit den Schwestern gewesen war. Wenn er seine körperliche Erregung unter Kontrolle halten konnte, würde er auch den Verlauf des Liebesakts bestimmen können. Er würde sie streicheln, sie liebkosen und ihr sanft und zärtlich Lust bereiten, wie sie es verdiente. Der Vulkan in ihm, den die Schwestern in eine so furchtbare Waffe verwandelt hatten, war seine Last und sein Problem. Aber er würde nicht zulassen, dass es zu Anns Problem wurde. Vielleicht würde es eine Qual für ihn sein, doch diesen Preis bezahlte er gern, um sie in die Freuden der körperlichen Liebe einzuführen. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und hielt sie ein wenig von sich ab. »Ich werde mein Bestes tun, um mich Ihrer ersten sinnlichen Erfahrung würdig zu erweisen.«
    Wie zart sie war, wie klein und zerbrechlich!
    »Es könnte beim ersten Mal allerdings ein bisschen unangenehm sein.« Er räusperte sich. »Ich bin ein ziemlich ... großer Mann, und Sie sind immerhin noch Jungfrau.«
    »Ich würde es dennoch gern versuchen.« Sie war außer Atem. Litt sie schon, weil er sie berührte?
    Er nahm die Hände von ihren Schultern. »Sind zu viele Empfindungen auf einmal auf Sie eingestürmt?«
    »Nein, nein. Das ist es nicht.«

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