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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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sagte sie, entzückt über all die aufregenden Möglichkeiten, die sich ihr nun boten. »Ich werde in Hotels essen, die Seiten eines geliehenen Buchs ohne Stock umdrehen und in Mietkutschen sitzen können! Ich brauche keine Angst mehr zu haben, einen neuen Schirm anzufassen.«
    Stephans Augenwinkel kräuselten sich amüsiert. »Das nenne ich Freiheit.«
    »Mach dich ruhig lustig!«, protestierte sie, noch immer lachend. »Aber du hast ja keine Ahnung, wie Ladenbesitzer einen ansehen, wenn man das Geld nicht anfassen will, sondern sie bittet, es aus dem Retikül herauszunehmen und das Wechselgeld wieder hineinzulegen.«
    »Nein, das weiß ich wirklich nicht«, stimmte er lächelnd zu, um gleich darauf ernst zu werden. »Das Leben wird leichter für dich sein. Das freut mich, Ann.«
    Wieder spürte sie die Anziehungskraft seines Körpers, was eigentlich unmöglich war nach ihren stundenlangen Zärtlichkeiten. Aber die Zeit für Liebesspiele war vorbei. Sie reichte ihm das Hemd und bückte sich wieder, um aus dem Stapel Kleider herauszusuchen, was sie brauchte, unter anderem ein Stück Seife. Damit kniete sie sich an den Rand des schmalen Bachs in der Höhlenmitte, um sich zu waschen. Das Wasser war eiskalt. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper, als sie ihr Gesicht befeuchtete. Gut. Vielleicht brachte die Kälte sie dazu, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihnen lag. Sie vermied es, Stephan anzusehen, während sie die Waschungen beendete und sich abtrocknete.
    »Willst du dich nicht waschen? Es ist kalt, aber erfrischend«, rief sie über ihre Schulter und schlüpfte in ein frisches Hemd. Dann legte sie ihr Korselett an und schloss es vorn mit einer Schleife, streifte das grüne Wollkleid über, befestigte die Bändchen vorn und drehte sich erst wieder um, als sie die beiden großen, dekorativen Knöpfe am Ausschnitt schloss. Seine Kleider in der einen Hand, die Stiefel in der anderen stand Stephan hinter ihr und beobachtete sie.
    Seine langen, muskulösen Glieder, seine schmalen Hüften, sein schweres, halb erigiertes Glied, all das weckte Anns Sinne. Er war so ein schöner Mann! Sie trat beiseite, als er vorbeiging, wohl wissend, dass die Zärtlichkeiten, nach denen es sie verlangte, verschoben werden musste. Ihr Ziel war jetzt ein anderes.
    Ann beschäftigte sich an dem kleinen Vorratslager und warf immer wieder verstohlene Blicke zu der Stelle hinüber, wo sich Stephan wusch und anzog. Er durfte sie nicht überrumpeln. Sie musste in seiner Nähe bleiben. Als er sich hinsetzte, um die Stiefel anzuziehen, spannten sich die Muskeln seiner Oberschenkel an. Mmmm. Stephan hatte ihr in mehr als einer Hinsicht eine neue Welt eröffnet. Tatsächlich war es sogar so, dass ihr Leben auf Maitlands Abbey ihr im Nachhinein wie Schlafwandeln erschien, wie ein halbes Leben nur. Aber jetzt war sie erwacht, und das pulsierende Leben und das Gefühl in ihr ließen sich nicht mehr verleugnen. Und sie würde sich auch nicht verleugnen lassen. Sie würde mit Stephan gehen.
    Stephan blickte auf zu Ann. Sie beobachtete ihn, und er sah, wie ihre Augen funkelten. Jetzt war der Moment gekommen. Er würde ihr nur sagen, er ginge ins Dorf und nach Maitlands, um zu holen, was sie für die Reise brauchten. Dass er sich den Schwestern stellen würde, musste sie nicht wissen. Das Herz krampfte sich ihm vor Verzweiflung zusammen, die er jedoch unerbittlich unterdrückte. Es bestand eine Chance für ihn zu siegen, und wenn auch nur eine sehr geringe. Vielleicht konnte er einen Keil zwischen Rubius’ Töchter treiben. Und wenn er einfach behauptete, noch mehr Training zu brauchen, um Kilkenny bezwingen zu können? Oder vielleicht könnte er ja eine von ihnen zum Sex verführen? Es erschien ihm wie ein Sakrileg nach dem Tag, den er mit Ann verbracht hatte, aber es könnte seine einzige Chance sein, zu überleben und zu ihr zurückzukehren.
    Ach, er belog sich doch nur selbst! Er war nicht einmal einer der Töchter allein gewachsen!
    Ann zu verlassen, ohne ihr gesagt zu haben, wie viel sie ihm bedeutete, erschien ihm wie ein Verrat. Aber noch grausamer wäre es vielleicht, ihr seine Liebe zu gestehen und ihr dann das Glück zu nehmen, das sie zusammen erlangen könnten. Sie hatte ohnehin genug zu leiden durch seine vergangenen Sünden.
    Vielleicht war es ja sein Schicksal, ohne Wiedergutmachung zu sterben. Möglicherweise öffnete sich die Hölle ja sogar in ebendiesem Augenblick schon unter seinen Füßen. Es hatte Zeiten gegeben, da wäre ihm

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