Blutrote Sehnsucht
Sessels hinauf, als er vor ihr zurückzuweichen versuchte. Aber die roten Augen, die ihr Gefährte Ann verlieh, zwangen ihn zu antworten. »In der Krypta.«
Ein Erschaudern durchlief sie, als ihr bewusst wurde, wie ähnlich das dunkle Gestein der Krypta dem des steinernen Gewölbes sein musste, in dem er so lange gelitten hatte. Das Einzige, was fehlte, war die Hitze, aber wenn die Schwestern den lange erkalteten Kamin wieder in Betrieb genommen hatten ...
Also gut. Die Krypta war ihr Ziel.
»Du ... du müsstest betäubt sein«, sagte Erich anklagend.
»Das war ich auch«, antwortete sie mit einem kurzen Blick auf ihn. »Aber du bist eingeschlafen, und die Wirkung des Laudanums ließ nach.« Sie ging zurück zur Kommode und zog einen Stapel ordentlich gefalteter Krawatten heraus, die sie Erich zuwarf. »Und jetzt leg dich auf das Bett und binde deine Füße an die Bettpfosten.«
Sein Gesichtsausdruck verriet Überraschung, und im ersten Moment schien er sich weigern zu wollen. Ann lächelte, als sie ihre Augen wieder rot werden ließ. Erichs Mund erschlaffte. Sie sah zu, wie er sich an das Bett fesselte, überprüfte die Knoten und band dann seine Hände an die oberen Pfosten. »Das müsste dich davon abhalten, dich einzumischen«, sagte sie, bevor sie aus dem Zimmer stürmte.
Vielleicht lief sie in den Tod, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie musste Stephan helfen. Möglicherweise würde er ihr nicht glauben, doch zusammen hatten sie immerhin eine Chance, den Kampf für sich entscheiden zu können. Sie musste es also zumindest versuchen.
»Du kannst mich nicht hierlassen!«, schrie Erich ihr nach.
Und ob sie das konnte! Mit Vergnügen sogar. Er hatte Frauen gequält, anständige Leute betrogen und jeden ausgebeutet, den er für schwächer gehalten hatte. Aber sie war nicht schwach, nicht mehr.
Erichs ersticktes Schluchzen folgte ihr, als sie die Tür hinter sich schloss. Jetzt war niemand mehr da, um ihn zu hören.
Stephan spürte, dass seine Selbstbeherrschung nachließ. Die Schwestern hatten seine Ketten aufgeschlossen. Viel länger würde er nicht mehr durchhalten. Er war schrecklich müde, und gegen seinen Willen wurde der geschmolzene Kern in seinem Innersten heißer noch denn je. Er konnte förmlich spüren, wie er brodelte und kochte. Auf Mantras zurückzugreifen, nützte auch nichts mehr, schien ihm. Er hatte alles ausgehalten. Bisweilen gönnten sie ihm eine kleine Atempause, aber nur, damit das Gefühl mit neuer Kraft und sogar noch stärker zurückgebracht werden konnte. Ein enges goldenes Band am Ansatz seines Glieds schien seine Blutzufuhr zu unterbrechen und ihn noch mehr als alles andere zu entflammen. Sie hatten ihn mit dem Mund stimuliert, bis er hätte schreien können. Mehrmals hatten sie Blut von ihm genommen, um selbst bei Kräften zu bleiben, und Dee hatte ihm Verletzungen am ganzen Körper zugefügt. Aber seine Wunden heilten, wie sie immer heilten.
Wäre Ann nicht gewesen, hätte er das Feuer in sich, das ihn zu verzehren drohte, begrüßt, weil er wollte, dass die Qualen endeten. Aber er konnte Ann nicht im Stich lassen. So viele Stunden waren vergangen. Tat Van Helsing ihr vielleicht in ebendiesem Moment Gewalt an, während er selbst sich hier auf diesem Sarkophag herumwarf?
Stephan rang nach Atem, als Dee sich neben ihm auf dem steinernen Sargdeckel ausstreckte und ihm befahl, sich zwischen ihre gespreizten Beine zu legen. Das enge Band am Ansatz seines Glieds ließ ihn sich seiner Geschlechtsorgane sogar noch bewusster werden. Wie befohlen, drang er in sie ein und beugte sich über sie, um ihre Brüste zu liebkosen. Sie schob den Stoff, der sie von den Schultern bis zur Taille bedeckte, beiseite. Gehorsam ließ er seine Zunge um ihre Brustspitze kreisen, als sie sich ihm auffordernd entgegenbog. Dee zwang ihn, sich noch schneller in ihr zu bewegen. Freya beobachtete sie. Stephan blickte unter halb gesenkten Wimpern zu ihr auf. In der letzten Stunde hatte sie immer unglücklicher ausgesehen. Ihre Augen waren rot, ihre Lippen zusammengepresst, und eine steile Falte stand zwischen ihren Augenbrauen.
»Konzentrier dich, Harrier!«, blaffte Dee. »Sei achtsamer ... Er ist nahe dran«, bemerkte sie zu Freya. »Wir müssen den Druck jetzt aufrechterhalten.«
»Und was ist, wenn er in Flammen aufgeht und uns gleich mitverbrennt?«, fragte Freya ungehalten.
»Wir werden die Steigerung der Intensität spüren. Seine Vibrationen werden die Skala überschreiten. An diesem Punkt ist
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