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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Dees Aufmerksamkeit Freya zuwandte.
    »Zum Teufel, Freya!« Wütend glitt Deirdre von Stephans Schultern. »Was für ein Moment, um zu ermüden! Es bleibt keine Zeit, um dich an seinem Blut zu laben und deine Kräfte wiederherzustellen.« Sie stieß die Schwester beiseite. »Ich werde mich um ihn kümmern. Du brauchst nur deine Seite der Kompulsion aufrechtzuerhalten.« Deirdre setzte sich auf Stephans Hüften und umfasste grob sein Glied. Während sie eine Hand auf und nieder bewegte, strich sie mit der anderen über die Spitze. Fast augenblicklich bäumte Stephan sich mit einem rauen Aufschrei auf, und seine Augen wurden feuerrot. Um ihn herum bildete sich eine ... Aureole aus Energie, wie das Glühen des Lichts, das ihn und Ann in Bucklands Lodge umgeben hatte.
    »Nein, Dee, du verstehst nicht. Ich kann das nicht tun.« Freya stand nur still da. Dann verblasste das Rot ihrer Augen, und kurz darauf waren sie wieder dunkel in dem schwachen Licht der Krypta.
    Deirdres Wutanfall war wie eine greifbare Welle der Macht, die durch die Krypta schoss. »Dann lass es!«, fauchte sie. »Ich erledige es selbst. Und du kannst Vater erklären, was deinen Sinneswandel bewirkt hat und warum du Vater nicht mehr gehorchen wolltest.«
    Ann sah, wie Freya in sich zusammensackte. »Ich kann es nicht jedem recht machen«, murmelte sie, als wäre sie selbst überrascht darüber. Ann hatte keine Schwierigkeiten, sie zu verstehen, nicht mal in der endlos weiten Krypta. »Oder es wird nichts mehr von mir übrig bleiben.«
    »Dein Lebenszweck ist, ihm zu dienen – ihm, den Ältesten und unserer gesamten Spezies.« Da Deirdre sich im Moment auf Freya konzentrierte, stimulierte sie Stephan nicht mehr mit der gleichen Intensität wie vorher. Das Pochen in der Luft verminderte sich, und Stephan wand sich nicht länger ganz so heftig. Auch das weiße Glühen schwächte sich ein wenig ab.
    »Ich habe ihm dreitausend Jahre gedient«, sagte Freya, immer noch mit ausdrucksloser Stimme. »Die Gefangenschaft ist vorüber, meinst du nicht?« Jetzt richtete sie den Blick auf Deirdre.
    Aber Dee fuhr wieder zu Stephan herum. »Nein, das ist sie nicht«, sagte sie mit schmalen Lippen. »Eine von uns zumindest kennt noch ihre Pflicht.« Wieder widmete sie sich mit schonungsloser Grobheit Stephans Stimulation. Das Pochen, das von ihm ausging, steigerte sich wieder, bis es in Anns Lungen widerhallte. Er stöhnte und stöhnte, und die Aureole begann, ihn wieder einzuhüllen.
    Freya wandte sich ab und ging auf die Treppe zu, die in den Garten hinaufführte.
    Das Pochen war zu einem Trommeln geworden, das in Anns Kopf dröhnte und immer schneller und lauter wurde. Stephan schrie auf, und es klang, als wäre der Schrei seinem tiefsten Innersten entrissen worden. Das Licht um ihn verstärkte sich und dehnte sich aus, bis es auch Deirdre einhüllte.
    »Er ist an dem Punkt ohne Wiederkehr«, schrie Dee ihrer Schwester triumphierend nach. »Jetzt ist er nicht mehr aufzuhalten.« Tatsächlich trat sie von Stephan zurück, der sich noch immer wand vor Qual. Die Aureole verblasste nicht, sondern glühte heller und heller, bis ihr Licht in den Augen schmerzte. Zu Anns Erstaunen erhob sich Stephans Körper etwa fünfzehn Zentimeter über den Sarkophag, wo er, sich drehend und windend, in der Luft liegen blieb, während seine heiseren Schreie durch die Krypta schallten und auf gespenstische Weise von dem Gestein zurückgeworfen wurden. Am liebsten hätte Ann sich die Ohren zugehalten.
    Stattdessen aber lief sie in den Lichtkreis des ersterbenden Feuers in dem riesigen Kamin. »Stephan!«, schrie sie. »Halte durch, bis ich dich berühren kann!«
    »Ann!« Er schnappte entsetzt nach Luft. »Bleib zurück!« Das letzte Wort war nur noch ein gequältes Knurren.
    Deirdre, nicht sicher, was geschah, drehte sich um.
    Wegen des donnernden Pochens der Macht in der Luft konnte Ann keinen klaren Gedanken fassen. Sie wusste nur, dass sie Stephan berühren musste. »Denk an Bucklands Lodge«, konnte sie ihm gerade noch zurufen, bevor sie stolperte und fiel.
    »Zu spät! « Sein Körper war angespannt wie eine Bogensehne. Seine Muskeln hoben sich scharf von seiner Haut ab, als er sich vor Schmerzen wand. Und er war in Schweiß gebadet. »Du wirst mit mir verbrennen. Geh zurück! «
    Ann rappelte sich auf. Sie war ihm schon so nahe. »Mir passiert nichts.«
    Deirdre schoss um das Fußteil des Sarkophags herum.
    Für eine Sekunde verharrte Ann vor der sich windenden Gestalt über dem

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