Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
geglaubte Unsterblichkeit wieder zurückbekommen hatte, aber ich wusste beim besten Willen nicht, wie ich mich aus dieser misslichen Lage befreien sollte.
Ich kratzte mit meinen Nägeln über Balthasars Arme, so dass er wutentbrannt aufschrie. Er holte aus, im nächsten Moment traf mich seine Faust an der Schläfe und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde augenblicklich zerbersten. Als er zu einem weiteren harten Schlag ausholen wollte, meldete sich Christopher zu Wort und Balthasar hielt in der Bewegung inne.
»Lass es gut sein Balthasar, dazu hast du noch genügend Zeit. Leg ihr jetzt das Amulett um und konzentriere dich auf das, was du tun sollst«, knurrte er drohend. Balthasar zuckte kurz zusammen, dann ließ er seine Hand sinken und nickte folgsam.
Er zog etwas aus seiner Hosentasche und ich erkannte sofort den Blutrubin wieder, den er mir einige Zeit zuvor vom Hals gerissen hatte. Die Kette war grob zusammengeknotet und nun streifte er mir das Amulett wieder über den Kopf.
Noch bevor ich mir Gedanken darüber machen konnte, was das alles zu bedeuten hatte, stieß er mich vor sich aus der Tür. Ich verlor das Gleichgewicht und noch während ich verzweifelt versuchte, meine Balance wiederzufinden, rief ich in Gedanken nach James.
» Liebes, wir sind gleich bei dir, ich kann dich jetzt deutlich spüren «, antwortete er. Mittlerweile hatte ich wieder einen festen Stand und wirbelte herum, um mich auf Balthasar zu stürzen. Blitzschnell bewegte ich mich auf den Vampir zu, doch dann hielt ich inne und erkannte, dass hier etwas nicht stimmte.
Anstatt sich gegen meinen Angriff zu wappnen, stand er nur da und grinste mich triumphierend an. Mein Blick schweifte zu Christopher, der ein paar Meter hinter Balthasar stand und ebenfalls eine äußerst zufriedene Miene an den Tag legte.
Da wurde mir mit einem Mal klar, dass sie mich absichtlich nach draußen gebracht hatten, damit ich James rufen konnte. Es war eine Falle und ich dumme Nuss hatte ihnen dabei geholfen, die anderen hierher zu locken.
Mein anfängliches Entsetzen wich einer beklemmenden Angst und verwandelte sich dann in blanke Wut. Ich würde auf keinen Fall zulassen, dass Christophers Plan aufgehen würde, auch wenn das mein und Kimberlys Leben kostete. Ich würde mit allen Mitteln verhindern, dass Christopher in den Besitz aller fünf Rubine gelangte und wenn es das Letzte war, was ich tat.
» James, das ist ein Hinterhalt, kommt auf keinen Fall ... «, schrie ich, doch mit einem Mal erstarb meine geistige Stimme und ein unsagbarer Schmerz durchfuhr meinen Körper. Als ich den Blick senkte, sah ich Balthasars Hand und den blutigen Dolch, den er gerade wieder aus meinem Bauch zog. Zuerst wollte ich fluchen und ihn beschimpfen, da er schon wieder eines meiner Kleidungsstücke zerstört hatte, doch diesmal fühlte sich alles anders an. Plötzlich spürte ich, wie sich eine bleierne Schwere in mir ausbreitete und mich förmlich lähmte. Meine Knie gaben nach und ich sackte auf den schneebedeckten Boden.
Wie konnte das möglich sein? Ich war unsterblich und die Wunde sollte eigentlich bereits beginnen zu heilen, doch nichts dergleichen geschah.
»Was, … was habt ihr getan?«, keuchte ich kaum hörbar. Christopher und Balthasar kamen langsam auf mich zu und zogen mich nach oben, dann schleppten sie mich zurück in das Mausoleum, wo sie mich in einer Ecke zu Boden fallen ließen.
»Es ist erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln man einem Vampir zusetzen kann«, erklärte Christopher, beugte sich nach vorn und riss mir das Amulett wieder vom Hals. Während er es in seiner Jackentasche verstaute, ließ er mich nicht aus den Augen und sein siegessicherer Gesichtsausdruck machte mir Angst. Auf meiner Haut spürte ich das warme Blut, das noch immer aus meiner Wunde floss und entsetzt sah ich auf meine roten, blutverschmierten Hände.
Warum, verdammt nochmal, schloss sich die Wunde nicht und weshalb wurde ich mit jeder Sekunde schwächer? Das war unmöglich, ich war ein Vampir und so eine Verletzung konnte mir eigentlich nichts anhaben.
»Eisenkraut«, war alles, was Christopher sagte. Als ich ihn verwirrt ansah, fügt er hinzu, »Die Klinge war in Eisenkraut-Sud getaucht und das verhindert, dass die Wunde sich schließt. Ist es nicht eine Ironie des Schicksals, dass ihr mich auf diese Idee gebracht habt, als ihr das gleiche Mittel gegen meine Vampire eingesetzt habt? Und jetzt verwende ich eure eigene Waffe gegen dich und deine Freunde«, gluckste er
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