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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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seiner Stimme lag jetzt ein Hauch von Verärgerung.
    »Natürlich«, murmelte ich, zog rasch das Notfallmerkblatt zwischen den Zeitschriften hervor und las es mit äußerst großem Interesse. Die ganze Unterhaltung war mir zusehends peinlich und hätten wir uns nicht bereits in über 10.000 Meter Höhe befunden, wäre ich auf der Stelle aufgestanden und gegangen.
    »Schade!«, sagte er fast kaum hörbar, lehnte sich zur Seite und hob etwas vom Boden auf, dann reichte er mir die Versace Tüte.
    »Das ist für dich, als kleine Entschädigung für mein Missgeschick beim Packen deiner Reisetasche.« Ich warf einen Blick in die Tüte und kreischte vor Entzücken fast laut auf, als ich eine elegante schwarze Hose, sowie eine pflaumenblaue Bluse zu Tage förderte, beides von Versace und mit Sicherheit das Teuerste, was ich jemals an Kleidung besessen hatte.
    »Ich hoffe, dass es die richtige Größe ist«, sagte James, als er meinen verzückten Gesichtsausdruck sah und schmunzeln musste. Mit einem Mal tat mir meine schroffe Art leid und ich bereute, dass ich ihn so angefahren hatte. Ich beschloss mich von nun an etwas freundlicher zu verhalten und schenkte ihm ein gewinnbringendes Lächeln.
    »Das werden wir gleich sehen«, erklärte ich grinsend und bewegte mich mitsamt meiner Tüte in Richtung der Toiletten.
     
    Beides passte wie angegossen und ich war beeindruckt, wie genau James meine Größe getroffen hatte. Offensichtlich hatte er Erfahrung mit Frauen und erneut spürte ich eine Art Eifersucht in mir aufkeimen. Wenn er wirklich über 300 Jahre alt war, hatte er bestimmt schon einige Beziehungen hinter sich und dieser Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht. Außerdem war er so zuvorkommend und galant, wie es heutzutage kaum noch ein Mann war und es war schwer seinem Charme nicht zu erliegen.
    Ich warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und war vollauf zufrieden mit dem, was ich sah. Jetzt fühlte ich mich wieder wie eine Frau und gut gelaunt schlenderte ich zu meinem Sitzplatz zurück. Meine gute Laune verebbte jedoch schlagartig, als ich die Stewardess erblickte, die schon wieder neben James stand und übertrieben laut über eine seiner Bemerkungen kicherte. Ich unterdrückte die aufsteigende Wut in mir und redete mir ein, dass ich diese aufdringliche Person nur noch ein paar Stunden ertragen musste und ihr danach hoffentlich nie wieder begegnen würde.
    Als sie mich sah, weiteten sich ihre Augen für einen kurzen Moment, doch den Bruchteil einer Sekunde später, hatte sie ihre Mimik wieder unter Kontrolle und schenkte mir ein eiskaltes Lächeln.
    »Darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?«, fragte Miss Janet Blooming - so stand es zumindest auf dem kleinen Plastikschild, das an ihrer etwas zu weit aufstehenden Bluse hing - an James gewandt und ignorierte mich einfach. Als er um eine Cola bat, nahm sie sein Glas und tänzelte mit wiegenden Hüften davon.
    »Vielen Dank für die tollen Klamotten«, sagte ich und ließ mich in meinen Sitz fallen.
    »Du musst dich doch nicht bedanken, ich hab dir ja schließlich diese grässlichen Sachen eingepackt«, erwiderte er und deutete mit dem Finger auf das karierte Hemd, das ich noch immer in Händen hielt. Gerade als ich ihm sagen wollte, wie sehr mich dieses Geschenk gerührt hatte, kam Miss Blooming erneut auf uns zu und reichte James die Cola. Ich atmete so lautstark aus, dass auch sie es hören musste, und bedachte sie mit dem geringschätzigsten Blick, den ich zustande brachte. James bedankte sich und sie schwebte wieder von dannen.
    »Was ist das zwischen euch beiden eigentlich?«, fragte er, als wir wieder alleine waren, und blickte vielsagend zwischen der Stewardess und mir hin und her.
    »Antipathie auf den ersten Blick würde ich sagen.« Bevor er weiter darauf eingehen konnte, wurde uns das Essen serviert.
    »Wachteln mit Maronenfüllung, dazu Kräuter-Gnocchi und Bohnen in Seranoschinken«, säuselte Miss Blooming, als sie James den Teller reichte. »Darf ich einen Grauburgunder dazu empfehlen?«
    »Was meinst du Claire?«, wollte James von mir wissen und sah mich erwartungsvoll an. Anscheinend wollte er nicht, dass ich mich ausgeschlossen oder fehl am Platz fühlte und bezog mich einfach in das Gespräch mit ein. Ich zuckte bei seiner Frage leicht zusammen, denn ich war nicht darauf vorbereitet, dass meine nicht vorhandenen Weinkenntnisse, gefragt waren.
    »Für mich bitte nur eine Cola«, antwortete ich und die hochgezogene Nase der Stewardess, entging

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