Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
antwortete nicht, sondern grinste nur schelmisch. Wenn ich ehrlich war, ärgerte es mich, dass er sich den Luxus gönnte und sich hier Markenklamotten kaufte, obwohl er perfekt gekleidet war, während ich aussah, als sei ich in der tiefsten Wildnis aufgewachsen. Ich selbst hatte nur 50 Dollar in der Tasche, die ich immer als Reserve bei mir trug und selbst wenn meine Kreditkarte nicht bei Kimberly liegen würde, hätte ich mir eine solch luxuriöse Anschaffung nicht leisten können.
Nachdem wir unsere Reisepässe vorgelegt und die Sicherheitskontrollen passiert hatten, gingen wir ohne weitere Umwege zum Gate, da bereits das Boarding begonnen hatte.
Kurze Zeit später saß ich zum ersten Mal in meinem Leben in der First-Class und kam aus dem Staunen kaum heraus. Ich testete zehn Minuten lang alle Einstellungen meines extrem komfortablen Sitzes und klickte mit der Fernbedienung jeden verfügbaren Film an, während die Stewardess uns Getränke und kleine Lachshäppchen servierte.
Gerade als ich meinen Sitz erneut in die Liegeposition fahren wollte, warf James mir einen genervten Blick zu und räusperte sich.
»Meine Güte, hast du Hummeln im Hintern? Dir bleiben noch sechs Stunden Zeit, um dich an dem Sessel auszutoben, halt doch bitte für fünf Minuten still«, sagte er mit leicht zorniger Stimme. Ich schnitt ihm eine Grimasse, sah dann beleidigt aus dem Fenster und murmelte etwas Unflätiges.
Kurze Zeit später kam eine zweite Stewardess auf uns zu, um nachzufragen, was sie uns zu Essen servieren durfte. Die rassige, langbeinige Schönheit warf mir nur einen flüchtigen Blick zu, sah auf mein Holzfällerhemd und verzog leicht angewidert ihre knallroten Lippen. Dann beugte sie sich verführerisch zu James und erklärte ihm jedes einzelne Gericht auf der Karte, wobei sie immer wieder rauchig lachte und ihn, wie zufällig, an der Hand berührte.
Am liebsten wäre ich ihr an den Hals gesprungen, aber mit welcher Begründung? Ich fragte mich, ob ich eifersüchtig war, und schüttelte reflexartig den Kopf. Nein, das war mit Sicherheit nicht der Fall. Zugegeben, James gefiel mir und in seiner Nähe bekam ich immer ein flaues Gefühl in der Magengegend, aber das war auch schon alles. Schließlich war er ein Vampir und ich würde mich keinesfalls in einen Vampir verlieben.
»Entschuldigung«, unterbrach ich die beiden energisch und hielt meinen Zeigefinger demonstrativ in die Höhe »Ich habe mich für die Wachtel entschieden und seien sie doch bitte so nett und bringen mir noch einen Tomatensaft.« Ich bemühte mich so überheblich wie möglich zu klingen, trank mein Glas aus und hielt es ihr vor die Nase. James Mundwinkel zuckten kurz und es schien, als müsse er sich ein Kichern verkneifen.
»Für mich bitte auch die Wachteln«, sagte er höflich an die Stewardess gewandt und reichte ihr die Karte. Sie lächelte ihn an und warf mir einen vernichtenden Blick zu, bevor sie endlich verschwand.
Ich zupfte verlegen an meinem viel zu großen Hemd herum, nahm eine Erdnuss aus dem kleinen Beutel vor mir und schob sie mir in den Mund, als James mich plötzlich eindringlich musterte.
»Kann es sein, dass du auf diese Stewardess eifersüchtig bist?«, fragte er so direkt, dass ich mich fast verschluckte.
»Pfff, ich und eifersüchtig«, winkte ich ab und wurde puterrot. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich? Sicher, er sah höllisch gut aus aber darauf bildete er sich anscheinend auch eine ganze Menge ein. Plötzlich griff er nach meiner Hand und streichelte zärtlich mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
»Ich wäre geschmeichelt, wenn es so wäre«, flüsterte er und seine Berührung verursachte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Schnell zog ich meine Hand zurück und sah verlegen zu Boden.
»Das ist doch lächerlich«, nuschelte ich mit zusammengekniffenen Zähnen, so dass man es kaum verstehen konnte.
»Was sagtest du?«, fragte er schmunzelnd und sah mich erwartungsvoll an. Ich nahm all meinen Mut zusammen, hob meinen Kopf und sah ihm in seine wundervollen Augen.
»Du bist ein bisschen zu sehr von dir überzeugt, mein Freund«, sagte ich leicht spöttisch. »Von mir aus kannst du flirten, mit wem du willst, das ist mir wirklich völlig egal«, ich nickte in die Richtung der Stewardess, die James noch immer lüsterne Blicke zuwarf. Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Ich habe aber nicht das Bedürfnis mit der Stewardess zu flirten, ich bin einfach nur höflich«, verteidigte er sich, doch in
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