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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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sehen, ihr könnt kommen«, aufgeregt winkte er uns zu sich. Seine Stimme hallte durch die Nacht und ich dankte Gott, dass nur ich ihn hören konnte, wenn er unsichtbar war. Ich schlich leise durch das Tor in den Burghof und sah mich aufmerksam um. Ein Großteil der Geister hatte die Abkürzung direkt durch die Burgmauer genommen und warteten schon ungeduldig auf mich.
    »Hier entlang«, flüsterte Bruce und deutete auf einen hohen, viereckigen Wehrturm, dessen Eingang aus einer großen, massiven Holztür bestand.
    Mein Puls beschleunigte sich als mir bewusst wurde, dass James sich wahrscheinlich ganz in unserer Nähe befand. Ich hielt mich auch weiterhin im Schatten versteckt und huschte dann schnell das letzte Stück über den Hof. Als ich die Tür öffnen wollte, stellte ich fest, dass diese verschlossen war und ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut zu fluchen.
    »Keine Sorge, das kriegen wir schon hin«, sagte Berta und nickte Ian zu, der daraufhin einfach durch die Türe schritt und verschwand. Einen Wimpernschlag später ertönte ein tiefes Knarren und im nächsten Augenblick schwang die Tür auf.
    »Von außen kommt man nur mit einem Schlüssel hinein, aber von innen kann man sie ohne Probleme öffnen«, erklärte Berta. Ich war wirklich erstaunt, wie gewissenhaft sie alles ausgekundschaftet hatten.
    Nachdem Ian die Türe wieder geschlossen hatte, war es stockdunkel und ich tastete mich an der feuchten Wand entlang bis zu der Treppe, die nach unten in die Kerker führte. Die Steinstufen waren teilweise feucht und fast wäre ich auf dem glitschigen Untergrund ausgerutscht, doch ein starker Arm packte mich und hielt mich fest.
    »Nur keine Sorge, ich passe schon auf dich auf«, flüsterte eine tiefe, männliche Stimme und ich erkannte Bruce, der sich anscheinend materialisiert hatte und mir nun half, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als wir endlich unten ankamen.
    »Bleib hier stehen bis Ian und Alister sich um die Wache gekümmert haben«, flüsterte mir Berta leise zu und ich nickte. Als mir bewusst wurde, dass sie mich in der Dunkelheit nicht sehen konnte, antwortete ich ihr leise.
    »In Ordnung, ich warte hier.«
    So stand ich in völliger Finsternis, in der rechten Hand die Tasche mit dem Spenderblut und am linken Arm Bruce, der mich immer noch festhielt, obwohl es dazu gar keinen Grund mehr gab. Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch, so als ob jemand angestrengt schnupperte und dann kitzelte mich etwas am Haar.
    »Bruce? Riechst du etwa an mir?«
    »Tschuldigung«, raunte er mir in mein Ohr.
    »Lass das gefälligst«, zischte ich und stieß ihn zur Seite. Ein notgeiler Geist war das Letzte, was ich in dieser Situation gebrauchen konnte.
    Kurz darauf ertönte ein lautes Scheppern, gefolgt von einem Stöhnen und dann erschien Alister mit einer Fackel in der Hand.
    »Wie dumm sind diese Blutsauger eigentlich? Lassen den Kerker von einem Sterblichen bewachen«, gluckste er belustigt und bedeutete uns mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Wir bogen in einen langgezogenen Gang, der von einigen Fackeln schwach beleuchtet wurde.
    Dann traten wir in einen schwummrigen Raum mit vier eisernen Kerkertüren und dicht vor mir am Boden lag eine leblose Gestalt.
    »Ist er tot?«, fragte ich entsetzt.
    »Nein, aber wenn er wieder zu sich kommt und Ärger macht, kann das ganz schnell passieren«, knurrte Bruce.
    »Was machen wir, wenn einer der Vampire hier unten auftaucht? Die können wir nicht so einfach bewusstlos schlagen.« Mir schauderte bei dem Gedanken, dass vielleicht einer von ihnen uns hier in den Kerkern überraschen könnte.
    »Kann man wohl«, grummelte Bruce. »Man muss ihnen nur fest genug eine überziehen. Die werden zwar schnell wieder wach, aber gegen uns alle wird es ein Vampir sehr schwer haben, das kannst du mir glauben.«
    Ian, der einen dicken Schlüsselbund in der Hand hielt, steuerte auf die zweite Tür zu und probierte einen Schlüssel nach dem anderen, bis endlich ein lautes Klicken ertönte. Ich entriss Alister die Fackel und stürmte in die Zelle, wo ich wie angewurzelt stehen blieb.
    Vor mir auf einem Tisch lag James und bewegte sich nicht. In beiden Handgelenken steckte eine dicke Kanüle, deren Schläuche zu zwei prall gefüllten Blutbeuteln führte. An seinem Hals und auf seiner Brust befanden sich kleine Sensoren und aus einer Maschine hinter ihm hörte man das monotone PIEP–PIEP–PIEP, das seinen Herzschlag wiedergab, der

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