Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
sich.
»Oh Gott nein, so etwas darfst du nicht denken. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, auch nur einen Tag ohne dich zu leben Claire«, antwortete er und bedeckte mein Gesicht mit unzähligen Küssen.
»Aber warum willst du es dann nicht?«, wollte ich wissen und verlor fast die Kontrolle, als seine Lippen sanft über meinen Hals fuhren. Er sah auf und blickte mir lange in die Augen.
»Ich habe Angst, dass mir irgendwann etwas zustößt, was für dich auch den Tod bedeuten würde und das kann und will ich dir nicht antun«, flüsterte James, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.
Ich schob ihn von mir und musterte ihn lange, dann schüttelte ich ungläubig den Kopf.
»Ist das der Grund? Du erzählst mir, dass du ohne mich nicht leben kannst, und gestehst mir aber nicht zu, dasselbe für dich zu empfinden? Auch ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne dich zu sein. Wenn es wirklich eines Tages dazu kommen sollte, dass dir etwas zustößt, dann werde ich dir folgen, auch wenn wir keine Gefährten sind«, versicherte ich ihm. Als er etwas entgegnen wollte, presste ich meinen Mund auf seine Lippen und küsste ihn zärtlich.
Er packte mich an den Hüften und zog mich ganz nah zu sich, dann schob er mich sanft vor sich her, während unser Kuss immer leidenschaftlicher und fordernder wurde. Wir glitten beide aufs Bett und ich keuchte kurz auf unter der Last seines Körpers. Wie zwei wilde Tiere fielen wir übereinander her und rissen uns gegenseitig die Kleidung vom Leib, ohne dass sich unsere Lippen trennten.
»Und du willst das wirklich?«, flüsterte James mit heiserer Stimme.
»Ja, ich will es unbedingt«, antwortete ich keuchend und beobachtete, wie seine Lippen sich meinem Hals näherten und dann spürte ich, wie sich seine Zähne in mein Fleisch bohrten. Es war nur ein kurzer stechender Schmerz, der so schnell verflog, wie er gekommen war und alles, was blieb, war pures Verlangen. Zu spüren, wie er von meinem Blut trank, erregte mich so sehr, wie ich es niemals für möglich gehalten hatte.
Als sein Mund sich von meinem Hals löste, strich er sanft mit der Zunge über die Wunde und versiegelte sie. Wie im Rausch schleuderte ich James von mir und warf ihn auf den Rücken, dann legte ich mich auf ihn. Ich bemerkte, wie meine Eckzähne ausfuhren und immer länger wurden, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte. Gierig stieß ich meine Zähne in seine Kehle und schmeckte sofort sein warmes, dickflüssiges Blut.
Mit Erstaunen stellte ich fest, dass es völlig anders war, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war süß wie Honig, schmeckte überhaupt nicht wie rostiges Eisen und es roch auch nicht unangenehm.
Als mein Verlangen nach seinem Blut gestillt war, schloss auch ich die Bisswunde, indem ich zärtlich mit meiner Zunge darüber fuhr, dann ließ ich mich neben ihm auf das Bett fallen. Ich hatte soeben zum ersten Mal Blut getrunken.
James streichelte sanft mit den Fingern über meinen Rücken und murmelte dabei gälische Wörter, die ich nicht verstand. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und genoss seinen männlich holzigen Duft. Beseelt von dem Wunsch, alles andere zu vergessen und den Rest meines Lebens in seinen Armen zu verbringen blickte ich zufrieden zu ihm auf.
»Ich liebe Dich«, hörte ich ihn sagen, während er mir tief in die Augen sah. Ich erstarrte, denn seine Lippen hatten sich bei diesen Worten nicht bewegt. James Mund verzog sich zu einem Lächeln, als er mein Erstaunen registrierte.
»Hast du gerade mittels Gedankenübertragung mit mir gesprochen?«, fragte ich ungläubig. Anstatt mir jedoch eine Antwort zu geben, tat er es erneut und ich hörte seine Stimme so deutlich in meinem Kopf, als säße er mitten darin.
»Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Wir sind von nun an Gefährten.«
Einerseits war ich wirklich beeindruckt, von dieser neuen Art der Kommunikation, hatte jedoch auch meine Zweifel, was meine Privatsphäre anbelangte. Konnte er jetzt alles, was ich dachte, in seinem Kopf hören?
James erklärte mir, dass ich meinen Geist vor ihm abschirmen konnte, um ihm nur das mitzuteilen, was ich ihm sagen wollte. Dies bedurfte jedoch einiger Übung und da ich es kaum erwarten konnte, meine neue Gabe zu kontrollieren, begann ich sofort damit.
Die kommenden Stunden unterhielten wir uns nur mittels unseres Geistes und immer wieder versuchte ich vergeblich, meine Gedanken vor ihm zu verschließen, was gar nicht so einfach war. Erst als ich bereits todmüde war und
Weitere Kostenlose Bücher