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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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und vor uns stand ein hagerer Mann im schwarzen Anzug. Er hatte pechschwarze Haare, aber seine Schläfen schimmerten silbern. Sein Gesicht war markant, wirkte aber nicht unsympathisch. Alles in allem war er ein wirklich gut aussehender Mann.
    Er drehte sich ganz langsam um die eigene Achse, bis sein Blick auf der Trinität hängen blieb.
    »Wen haben wir denn da?«, sagte er freudig überrascht und neigte den Kopf zur Seite. Die drei Schwestern zuckten zusammen, als er sie eindringlich musterte.
    Wir nutzten unterdessen die Zeit, in der die Quelle abgelenkt war, und schlichen unbemerkt von der Lichtung, bis wir alle in der Nähe des Felsens standen. Verzweifelt huschte mein Blick über alle Anwesenden. Keiner von ihnen leuchtete, so wie es Sharon vorausgesagt hatte.
    Hatte Baobhan Shin womöglich recht und es gab gar kein Ritual, das den Nachkommen zwang, heute beim Felsen der Gerechtigkeit zu erscheinen? Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr und erstarrte. Noch 20 Minuten, dann waren die sieben Tage vorüber.
    »Malus, unser Gebieter, wir grüßen dich«, sagten die Schwestern gleichzeitig und verbeugten sich.
    »Malus?«, fragte ich an Finn gewandt, der neben mir stand.
    »Das ist sein Name«, flüsterte er. Die drei Schwestern hatten die Häupter gesenkt, um ihre Unterwürfigkeit zu demonstrieren.
    »Es war unklug von euch, mich mit einem Bann zu belegen. Sehr unklug«, entgegnete Malus.
    »Es war ein Fehler, Herr. Bitte verzeiht uns«, bat Ambeth. Malus kratze sich nachdenklich am Kinn.
    »Ich soll euch verzeihen? Sehe ich etwa aus, als würde ich verzeihen?« Die drei Schwestern knieten nun nieder.
    »Wir haben unbedacht gehandelt und uns von Gier und Macht leiten lassen. Gebt uns eine zweite Chance und lasst uns beweisen, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben«, sagte Wilbeth. Wieder huschte mein Blick suchend über die Lichtung, dann zu Finn.
    »Es wird kein Nachkomme auftauchen, nicht wahr?« Finn wandte den Blick von Malus ab und sah mich erstaunt an.
    »Aber der Nachkomme ist doch schon hier«, antwortete er und legte sein Augenmerk wieder auf das Zentrum der Lichtung, wo Malus gerade die Hände hob.
    »Wo ist er denn?«, wollte ich wissen und suchte fieberhafte jeden Zentimeter mit den Augen ab. Finn sah mich nicht an, als er antwortete.
    »Trägst du das Armband, das ich dir geschenkt habe? Du weißt doch, es ist ein Glücksbringer.« Ich starrte ihn entgeistert an. Was sollte das denn jetzt? Hatte Finn plötzlich den Verstand verloren?
    Mir blieben nur noch wenige Minuten Zeit und er erkundigte sich nach diesem blöden Armband. Wütend zog ich den Ärmel meines feuchten Pullovers nach hinten und erstarrte.
    Der Rubin, der wie ein Tropfen geschliffen war, leuchtete hell auf. Mit großen Augen sah ich zu Finn, der mich jetzt anlächelte und zustimmend nickte. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und zu verstehen, was das alles bedeutete. Währenddessen hörte ich Malus donnernde Stimme:
    »Ich gebe keine zweiten Chancen«, rief er. Er hatte die Arme hoch erhoben und machte jetzt eine Bewegung, als ob er ausholen würde. Dann schleuderte er die Hände nach vorne, genau in die Richtung der Trinität.
    Ich wartete auf Blitze oder Feuer, die aus seinen Fingern schießen würden, doch nichts dergleichen geschah. Trotzdem spürte ich die gewaltige Magie, die von ihm ausging und die sich auf die Trinität zubewegte. Eine Sekunde später hob ich schützend die Hände vor die Augen, als die drei Schwestern in einer hellen Explosion getötet wurden.
    Als ich wieder wagte hinzusehen, war nichts mehr von ihnen übrig. Ein Fleck verbrannter Boden war alles, was davon zeugte, dass sie dort gestanden hatten. Malus drehte sich zu uns. Er erkannte die fünf Schattenwächter und lächelte. Dieses Lächeln verursachte mir eine Gänsehaut.
    »Sehr schön, dass ihr hier seid. Ihr werdet mir verzeihen, aber ich muss auch euch vernichten. Sonst kommt womöglich eines Tages wieder jemand auf die dumme Idee, mich mittels eures Blutes zu verbannen und das möchten wir doch nicht, oder?«
    Mein Vater warf ihm einen hasserfüllten Blick zu, die anderen vier Schattenwächter, die noch immer geschwächt waren und sich gegenseitig stützten, sahen ihn verständnislos an. Mein Blick fiel wieder auf den leuchtenden Rubin an meinem Armband und dann wusste ich, was ich zu tun hatte.
    Vorsichtig, ohne eine hektische Bewegung zu machen, die die Aufmerksamkeit der anderen auf mich ziehen würde, riss ich mir das Armband vom

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