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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ein gequältes Lächeln ab, obwohl mir zum Heulen zumute war. In diesem Moment ließ Vasili die Arme sinken und sank auf die Knie. Auf seiner Stirn hatten sich unzählige Schweißperlen gebildet und seine Arme hingen schlaff an den Seiten herunter. Er hatte so lange durchgehalten, wie es ihm möglich gewesen war, aber jetzt war seine Kraft erschöpft.
    Ich sah zu den vielen Ubour, die er mit seiner Gabe zurückgehalten hatte. Sie schienen für einen kurzen Moment verwirrt, doch als sie begriffen, das Vasili mit seiner Kraft am Ende war, rappelten sich die Ersten von ihnen auf und stürmten auf uns zu.
    Gegen diese Überzahl hatten wir ohne Vasilis Gabe keine Chance. Wir würden alle sterben. Plötzlich ertönten laute Rufe. Unsere Angreifer hielten irritiert inne und sahen sich nach der Ursache um. Ich benötigte etwas länger um die Gestalten zu erkennen, die sich rasch näherten. Es musste sich um den O´Sullivan-Clan handeln, der sich mit lautem Kampfgeschrei auf die, jetzt sichtlich verdutzten, Ubour stürzte.
    »Lass uns von hier verschwinden. Ich werde dich tragen, dann geht es schneller«, teilte Aiden mir mit. Bevor ich protestieren konnte, hob er mich hoch, warf mich über seine Schulter und rannte los. Er lief mit einer solch hohen Geschwindigkeit durch den Wald, dass meine Haare wild um meinen Kopf wirbelten. Erkennen konnte ich gar nichts, aber ich verließ mich darauf, dass er genau sah, wohin er lief. Durch die ruckartigen Bewegungen, die er beim Laufen verursachte, spürte ich mein gebrochenes Handgelenk jetzt noch heftiger. Ich hatte das Gefühl, als müsste ich mich jeden Moment vor Schmerzen übergeben. Ich schloss die Augen und kämpfte gegen die Übelkeit an, so gut ich nur konnte.
    Zu meiner Überraschung verlangsamte Aiden das Tempo nach kurzer Zeit und blieb stehen. Ich öffnete die Augen und atmete tief ein.
    Wir befanden uns auf einer kleinen Lichtung und die Blockhütte stand genau vor uns. Ein erleichtertes Lachen kam über meine Lippen. Wir waren in Sicherheit. Doch anstatt hineinzugehen, trug Aiden mich an der Hütte vorbei in den Wald dahinter.
    »Was machst du denn? Was soll das, Aiden?«, wollte ich wissen und verrenkte mir fast den Hals, als ich einen letzten Blick auf die Blockhütte warf, die langsam in der Dunkelheit verschwand. Nur ein hell erleuchtetes Fenster ließ noch erahnen, dass sich dort ein Gebäude befand.
    Warum entfernten wir uns jetzt wieder von unserem Zufluchtsort? Hatte Aiden womöglich weitere Ubour gewittert und sich entschlossen, mich aus der Gefahrenzone zu bringen?
    Plötzlich blieb er abrupt auf einer weiteren kleinen Lichtung stehen und stellte mich vorsichtig auf meine wackeligen Beine. Hier gab es kaum Bäume und der Mond warf seinen fahlen Schein auf uns. Ich sah Aiden fragend an und wartete auf eine Erklärung. Doch er beachtete mich nicht, sondern drehte sich langsam um sich selbst, während sein Blick suchend umherschweifte.
    »Was ist denn los?«, erkundigte ich mich. Ich erkannte, wie Aidens Körper sich plötzlich anspannte und er kurz die Augen schloss. Dann wandte er sich zu mir. Sein trauriger Gesichtsausdruck ließ Panik in mir aufwallen. Irgendetwas lief hier völlig falsch.
    »Es tut mir leid, Claire«, flüsterte er und drehte den Kopf zur Seite, um mich nicht ansehen zu müssen.
    »Was tut dir leid?«, hakte ich nach und suchte seinen Blick. Aiden seufzte leise, bevor er erneut sprach.
    »Ich hatte keine Wahl, das musst du mir glauben. Wenn es einen anderen Weg gegeben hätte, wäre ich ihn gegangen.« Ich legte meine gesunde Hand auf seine Schulter und schüttelte ihn.
    »Was redest du denn da? Aiden, du machst mir Angst. Wieso sind wir hier und warum entschuldigst du dich bei mir?« Aiden sah jetzt noch bedrückter aus als zuvor, aber er sagte nichts mehr. Stattdessen wurde meine Frage von jemand anderem beantwortet und diese Stimme war mir nur zu gut bekannt.
    »Es ist ganz einfach, Claire. Aiden hat dein Leben gegen das seines Bruders eingetauscht.« Ich schnellte herum und sah die Gestalt, die hinter einem Baum hervorgetreten war. Mir wurde eiskalt bei ihrem Anblick und ich verstand noch immer nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
    »Evelyn«, zischte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie viel Angst ich in diesem Moment hatte.
    »Schön dich wiederzusehen«, sagte sie in gespielt freundlichem Ton und machte einige Schritte auf uns zu. Ich sah fragend zu Aiden, doch er wich immer noch meinem Blick aus. Mit einem Mal

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