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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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gemacht, wie schnell und abrupt diese schöne Zeit enden konnte.
    Seit ich James fast verloren hatte, musste ich immer daran denken und vermied es so gut wie möglich, ohne Versöhnung den Raum zu verlassen, wenn wir uns wieder einmal in den Haaren hatten.
    In unserem Zimmer angekommen kniete ich mich sofort vor die große Truhe an der Wand, in der wir all unsere Waffen aufbewahrten. Ich breitete alles vor mir auf dem Fußboden aus und wägte genau ab, was ich einpacken wollte und was nicht. Es war fast ein bisschen so, als wäre ich wieder selbst ein Vampir und würde mich für einen weiteren Kampf bereit machen.
    Nachdem ich meinen Rucksack zum sechsten Mal gepackt und anschließend wieder ausgeleert hatte, um meine Auswahl an Waffen doch noch einmal zu überdenken, war ich endlich mit dem Inhalt zufrieden und kroch müde in mein Bett.
    Doch an ein rasches Einschlafen war nicht zu denken. Noch lange lag ich wach und malte mir die verschiedensten Szenarien aus, die passieren könnten, wenn wir zu dieser Mission aufbrechen würden. Irgendwann übermannte mich dann aber doch die Müdigkeit und ich schlief ein.
     

Kapitel 6
     
     
     
    Zwei Tage später, gleich nach Einbruch der Dunkelheit, machten wir uns auf den Weg. Unser Ziel, die Blockhütte in den Highlands, war ungefähr zwei Autostunden entfernt.
    James saß am Steuer des Geländewagens und Aiden hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen. Vasili und ich hatten es uns auf der Rückbank bequem gemacht. Mit jedem Kilometer, den wir zurücklegten, wuchs die Anspannung meiner Begleiter. Ich selbst ertappte mich dabei, wie ich laufend an meinen Gürtel fasste, um mich zu vergewissern, dass noch alle Pflöcke an ihrem Platz waren.
    Als wir uns in der Nähe unseres Zielortes befanden, waren alle im Fahrzeug in Alarmbereitschaft. Bisher hatte es keine Zwischenfälle gegeben, aber es lagen ja noch einige Kilometer vor uns.
    Vasilis Kopf zuckte ununterbrochen von rechts nach links. Er schien sehr angespannt und blickte suchend, zu beiden Seiten des Fahrzeugs, in den Wald, durch den wir gerade fuhren. Auch James und Aiden warfen unruhige Blicke in die Dunkelheit um uns herum.
    Ich selbst konnte kaum etwas sehen, denn für mein menschliches Auge war es viel zu finster. Ab und zu erkannte ich einen schemenhaften Baum oder ein dichtes Gebüsch, mehr aber auch nicht.
    Ich erinnerte mich jedoch nur zu gut an die Zeit, als ich selbst ein Vampir gewesen war und über ein extrem gutes Sehvermögen verfügt hatte. Dort, wo ich nur ab und zu eine dunkle Silhouette wahrnahm, konnten meine drei Vampire jedes Blatt an den Bäumen erkennen.
    »Wie weit ist es noch?«, wollte ich wissen. James sah in den Rückspiegel und unsere Blicke trafen sich.
    »In ein paar Minuten haben wir es geschafft Liebling«, antwortete er. Ich schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln, das er erwiderte. Ich spürte, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch einen wahren Freudentanz aufführten, als mir wieder einmal bewusst wurde, wie sehr ich diesen Vampir liebte. Aber unser zärtlicher Blickwechsel wurde jäh unterbrochen, als Aiden schrie:
    »Pass auf!«
    James trat instinktiv auf die Bremse und der Jeep kam ruckartig zum Stehen. Mit zusammengekniffenen Augen suchte ich nach dem Grund für Aidens Warnung und dann sah ich es.
    Direkt vor uns auf dem Feldweg lag eine riesige, umgestürzte Eiche, die eine Weiterfahrt unmöglich machte. Für einen kurzen Augenblick herrschte absolutes Schweigen im Fahrzeuginneren. Die drei Vampire suchten misstrauisch den umliegenden Wald mit ihren Augen ab. Anschließend beugte sich Vasili zwischen den Sitzen nach vorn.
    »Denkt ihr das, was ich denke?«, fragte er. Aiden und James nickten beide.
    »Eine Falle«, stellte James fest. Ganz automatisch fuhr meine Hand zu einem der Pflöcke an meinem Gürtel und ich zog das kalte Stück Eisen aus der Schlaufe. Dabei sah ich weiterhin wachsam aus dem Fenster. Hatte sich da eben etwas zwischen den Bäumen bewegt? Mein Griff schloss sich so fest um den Pflock, dass meine Finger schmerzten.
    »Und was machen wir jetzt?«, flüsterte ich fragend. Aiden blickte über seine Schulter zu mir.
    »Wenn es sich wirklich um eine Falle handelt, warten sie sicher, darauf, dass einer von uns den Wagen verlässt, um den Baumstamm zu entfernen. Entweder tun wir ihnen den Gefallen oder wir drehen um und vergessen das Ganze.« Ich erkannte James nachdenklichen Blick im Rückspiegel. Seine Züge verhärteten sich, so als habe er eben eine

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