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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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in vollen Zügen aus und genoss die kleine Hetzjagd.
    Ich rannte so schnell mich meine Füße trugen. Wann kam denn endlich diese bescheuerte Treppe? Direkt vor mir machte der Gang plötzlich eine Biegung nach links. Durch die fahle Beleuchtung sah ich es viel zu spät. Ich unternahm erst gar keinen Versuch zu bremsen und prallte seitlich gegen die Wand, als ich um die Kurve donnerte.
    Dann sah ich sie, nur einige Meter entfernt, die Treppe. Doch bevor ich sie erreichte, wurde ich gepackt und in einen Raum gezogen. Eine Hand legte sich auf meinen Mund, um mich am Schreien zu hindern, dann war es plötzlich ganz still.
    Jemand drehte mich vorsichtig um, und als meine Augen sich an die Dunkelheit im Zimmer gewöhnt hatten, erkannte ich Evan. Vorsichtig ließ er die Hand sinken und legte warnend den Finger an die Lippen. Ich nickte. Er schob mich hinter sich an die Wand und erst jetzt bemerkte ich den Pflock in seiner Hand.
    Evan warf mir noch einen eindringlichen Blick zu, dann huschte er blitzschnell auf die andere Seite und postierte sich in den Schatten neben die Tür. Nur eine Sekunde später sah ich, wie die Klinke hinuntergedrückt und die Tür so kräftig aufgestoßen wurde, dass sie aus den Angeln brach und an die gegenüberliegende Wand prallte. Mit einem lauten Krachen zerbarst sie in viele kleine Stücke. Einer der Splitter, die dabei durch die Luft gewirbelt wurden, traf mich am Oberarm. Ich spürte einen kurzen, stechenden Schmerz, doch ich ignorierte ihn.
    Erschrocken sah ich zu den Überresten am Boden, dann huschte mein Blick zurück zu dem Ubour, der regungslos im Türrahmen stand und mich musterte. Mein Herz raste und meine Kehle war staubtrocken. Um ein Haar wäre mein Blick hinüber zu Evan gehuscht und ich hätte ihn dadurch womöglich verraten.
    Zum Glück konnte ich mich im sprichwörtlich letzten Moment zurückhalten. Es war nicht möglich noch weiter zurückzuweichen, da ich schon mit dem Rücken an der Wand stand. Angsterfüllt starrte ich in die schwarzen Iriden des Ubours, der mich interessiert musterte. Er begann zu lächeln und entblößte dabei seine Fangzähne. Fast hätte ich laut aufgeschrien vor Entsetzen, denn so mächtige Reißzähne hatte ich noch nie bei einem seiner Art gesehen.
    Sein Lächeln ging nahtlos in ein zufriedenes Grinsen über und ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Anscheinend befriedigte es ihn ungemein, mich vor Angst zittern zu sehen. Als er einen Schritt in den Raum trat, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen, nutzte Evan seine Chance. Wie eine Raubkatze sprang er aus seinem Versteck und stürzte sich auf den Ubour.
    Doch der war äußerst flink und schnellte herum, noch bevor Evan ihn erreicht hatte. Er wehrte den Angriff ab, indem er Evan mit einer gekonnten Bewegung den Pflock aus der Hand schlug. Mein Freund hielt verwirrt inne und sah sich suchend nach dem Pflock um. Der schwirrte durch den Raum und kullerte anschließend unter eine Kommode.
    Der Ubour fletschte angriffslustig die Zähne, als er nun seinerseits auf Evan zustürmte. Angewidert sah ich den Speichel, der von seinen riesigen Fängen tropfte. Dann verkeilten sich beide Körper und sie begannen, wild miteinander zu ringen. Jetzt erst erkannte ich, das Evan viel kleiner war als der Ubour und Panik wallte in mir auf. Er hatte doch niemals eine Chance gegen diesen muskulösen Hünen.
    Ich beobachtete die Kämpfer doch ihre Körper verschwammen vor meinen Augen und ich nahm nur noch undeutliche Schemen war. Sie bewegten sich derartig schnell, dass ich ihnen kaum noch folgen konnte. Schließlich ertönte ein ohrenbetäubendes Scheppern, als sie gegen den großen Wandschrank krachten, der unter der Last in sich zusammenbrach. Jetzt lagen sie ineinander verkeilt am Boden und Evan versuchte verzweifelt, den Ubour mit beiden Armen auf Abstand zu halten. Die Anstrengung war ihm ins Gesicht geschrieben. Doch der Ubour verfügte über mehr Kraft und seine Fänge näherten sich unweigerlich Evans Kehle.
    Ein einziger Biss würde genügen, um meinen Freund in genau so ein Ungeheuer zu verwandeln. Ich hatte es miterlebt und ich war weiß Gott nicht wild darauf, dieses Erlebnis zu wiederholen.
    Mein Blick huschte hinüber zur Kommode, unter welcher ein kleines Stück des Eisenpflocks im Lichtschein aufblitzte. Ohne weiter darüber nachzudenken, hechtete ich hinüber und griff danach. Als meine Finger sich um das kühle Metall schlossen, fühlte ich mich einen Moment lang unbesiegbar. Ich sprang

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