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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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auf und hielt kurz inne, um meinen Griff zu korrigieren, dann stürmte ich auf den Ubour zu, der mir den Rücken zugedreht hatte, und stach zu.
    Ich stieß den scharfen Eisenpflock in den Rücken der Kreatur, dort, wo ich sein Herz vermutete. Ich spürte, wie nicht nur Haut, sondern auch Knochen durchbohrt wurden, und hätte am liebsten gewürgt. Doch meine Kraft hatte nicht ausgereicht um den Pflock so tief in das Fleisch zu treiben, dass dieser das Herz durchstach.
    Wütend und mit einem angriffslustigen Funkeln in den schwarzen Augen schnellte der Kopf der Kreatur zu mir. Mit einem Arm versuchte er den Pflock zu erreichen, der immer noch in seinem Rücken steckte.
    »Du musst ihn tiefer hineinstoßen«, keuchte Evan, der jetzt damit beschäftigt war, den Ubour von dem Pflock fernzuhalten.
    »Wie denn, ich hab nicht genügend Kraft«, schrie ich verzweifelt und starrte auf den Rücken der Kreatur.
    »Lass dir etwas einfallen, aber beeil dich«, stöhnte er unter der Anstrengung. Unschlüssig stand ich da und suchte händeringend nach einer Möglichkeit, wie ich das bewerkstelligen sollte. Hilfe suchend sah ich mich um. Gab es denn hier nirgendwo einen Vorschlaghammer?
    »Claire, beeil dich«, rief Evan. Der Ubour hatte sich bereits aus seinem Griff befreit. Er hielt kurz inne, weil er sich anscheinend nicht entscheiden konnte, ob er sich erst um den Pflock in seinem Rücken, oder um Evan kümmern sollte. Diesen kurzen Augenblick musste ich ausnutzen. Ich stellte mich in Position, drehte mich zur Seite und hob das Bein. Dann trat ich mit aller Kraft gegen den Pflock, der sich daraufhin mit einem schmatzenden Geräusch fast komplett in seinen Rücken bohrte.
    Unter lautem Gebrüll sank der Ubour auf Evan zusammen. Innerhalb weniger Sekunden stiegen bereits dünne Rauchschwaden auf und Evan stieß den Körper mit einem angewiderten Gesichtsausdruck von sich.
    »Das wurde aber auch Zeit. Wie lange wolltest du denn noch rumstehen und zusehen, ohne zu helfen?«, brummt er und strich sich den Staub von der Hose.
    »Es ist auch schön dich zu sehen, Evan.« Er schenkte mir ein schiefes Lächeln und zog mich in eine freundschaftliche Umarmung.
    »Hallo, Claire«, sagte er grinsend. Ich schrie auf, als ich wieder den Schmerz in meinem Arm spürte. Beide blickten wir auf den Ärmel meiner Bluse, der blutgetränkt war.
    »Ach herrje, das sieht ja gar nicht gut aus«, sagte Evan und begutachtete den fingerdicken Splitter, der aus meinem Arm ragte. »Halt mal eben die Luft an«, befahl er.
    »Wieso soll ich … Aua!« Er hatte das Holz mit einer schnellen Bewegung herausgezogen. Ich blickte auf die Wunde, aus der stetig das Blut sickerte und mir wurde ganz schlecht.
    »Du verlierst viel Blut. Ich werde die Wunde jetzt verschließen. Ist das ok für dich?«, wollte er wissen. Ich sah ihn verständnislos an, weil ich nicht wusste, was er meinte, doch dann dämmerte es mir. Klar, Evan war ein Vampir und sein Speichel würde meine Verletzung innerhalb von Sekunden verschließen. Einen kurzen Moment dachte ich an James und daran, was er wohl davon halten würde, doch dann schob ich den Gedanken beiseite.
    »Mach nur«, stimmte ich zu und beobachtete interessiert, wie Evan mit der Zunge über die Wunde strich.
    »Sollte gleich besser werden«, versicherte er mir.
    »Danke«, entgegnete ich und schob meinen Ärmel wieder nach unten. Evan musterte mich.
    »Für einen Geist siehst du gar nicht übel aus«, informierte er mich. Dann wurde er plötzlich ernst. »Wie geht es dir?«
    »Ganz gut, bis auf die Tatsache, dass mir nur noch zwei Tage bleiben.« Er sah mich verwundert an.
    »Was meinst du damit?« Ich rieb mir die Stirn und dann erzählte ich ihm alles, was bisher passiert war.
     
    Evan war sichtlich erschüttert, als er erfuhr, was alles in seiner Abwesenheit geschehen war. Am Ende meiner Ausführungen rieb ich mir verlegen die Hände.
    »Ich wollte dir auch noch sagen … also es … es tut mir leid, dass wir dich verdächtigt haben«, sagte ich leise.
    »Schwamm drüber«, entgegnete er mit einer fahrigen Handbewegung. »Zum Glück konnte ich in den Wald fliehen, bevor mich James erwischt hat. Ich wusste wirklich nicht, was plötzlich mit ihm los war. Wie ein Verrückter ist er auf mich zugestürmt.« Er zwinkerte mir belustigt zu.
    »James«, ich schlug mir erschrocken die Hand vor den Mund. Den hatte ich bei der ganzen Aufregung ja völlig vergessen. Er machte sich sicher schon Sorgen, wo ich war.
    »Was ist?«, wollte Evan

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