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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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ja nicht doof. Ihre Opfer zieht sie immer
aus. Also die Opfer, die eigentlich für ihren Gebieter, das Monster, gedacht
sind.“
    „Was meinst du“, flüsterte Hugo, „ob der
Verrückte die Jacke von Bernd trägt?“
    „Hm.“ Dennis rieb sich die Nase. Zu Franz
gewandt, sagte er: „Sag mal, wie sieht deine Gräfin eigentlich aus?“
    „Sie ist schön, eine unglaublich schöne und
schreckliche Frau.“
    „Wenn wir das so an die Zentrale durchgeben,
werden wir sie sicher bald gefunden haben. Eine so detaillierte Beschreibung
hatten die noch nie.“
    „Hör auf, den Idioten zu befragen“, sagte
Hugo laut. „Bringt doch nichts. Schlage vor, wir schauen uns da mal persönlich um.“
Leiser: „Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl. Am liebsten würde ich
Verstärkung anfordern.“
    „Verstärkung? Mach dich nicht lächerlich. Wir
sind doch immer noch das Gespött auf dem Revier, weil wir letzte Woche
Verstärkung wegen eines kurzbeinigen Zwergdackels angefordert haben.“
    „Der Tatverdächtige, der seine Wohnungstür
nicht aufmachen wollte, hat behauptet, er würde seine beiden Rottweiler auf uns
hetzen.“
    „Ja, ich weiß, nur hatte der überhaupt keine
Rottweiler, sondern bloß diesen Knirpskläffer, und der war nicht mal bissig.
Der wollte nur schmusen.“
    Franz drehte sich um und machte Anstalten, davonzugehen.
    „Hey, Freundchen, wo wollen wir denn hin?“
    „Ich führe Sie zum Haus. Ist nicht weit. Aber
mit rein komme ich nicht.“
    „Nix da“, sagte Hugo, „du setzt dich schön
brav hinten in den Streifenwagen. Wir fahren die paar Meter. Falls irgendwas
sein sollte, haben wir dann alles vor Ort.“ Zu seinem Kollegen gewandt: „Ich
will nicht zurücklaufen müssen, falls wir doch noch per Funk Verstärkung
anfordern müssen. Oder falls wir den Erste-Hilfe-Kasten brauchen sollten.“
    „Mach nur, wie du willst“, sagte Dennis.
„Mach du nur.“
    „Vorher rauchen wir aber noch eine.“
    „Klar“, sagte Dennis und zückte seine
Zigarettenschachtel.

30
     
    Als
sich die beiden Polizisten eine Zigarette ansteckten, wurde Franz erstmals
wieder an seine Nikotinsucht erinnert. Merkwürdig, dass er im Haus der
Vampirgräfin nie das Bedürfnis verspürt hatte zu rauchen. Gerade in Momenten
großer Anspannung war ihm Nikotin in seinem Leben immer eine große Stütze gewesen.
Eine Stütze, die er nun zeitweilig vergessen zu haben schien. Womit hing das
zusammen? Mit den Bissen der Vampirgräfin? Durchaus möglich. Nach jedem Biss
hatte er einen … einen Genuss verspürt, der weit größer war als das, was
ihm eine Zigarette bieten konnte. Doch jetzt, da er die Polizisten rauchen sah,
wurde er an sein altes Laster zurückerinnert und das Bedürfnis, den Qualm brennenden
Tabaks in seine Lungen zu ziehen, ihn tief zu inhalieren, diesem geliebten
Ritual zu frönen, wurde schier übermächtig. Er bat einen der Polizisten, ihm
auch eine Zigarette zu geben. Dreimal musste er fragen, bis der sich ihm endlich
zuwandte und eine aus seiner Packung klopfte.
    Dann standen sie zu dritt in der Dunkelheit,
drei Männer mit Polizeijacke, zwei mit Polizeihosen, einer mit nackten weißen Beinen,
und bliesen Rauch in die Luft. Als er als Letzter seine aufgerauchte Zigarette
auf den Boden warf und mit dem beschuhten Fuß austrat, murmelte der eine
Polizist etwas von „zwanzig Euro“, was er nicht verstand, aber da der andere
Polizist lachte, ließ er die Bemerkung auf sich beruhen und fragte nicht nach. Seine
Gedanken beschäftigten sich ohnehin mit anderen Dingen.
    Er wollte weder in das Haus zurück noch auf
diese Garten genannte kleine Fläche dahinter, die anscheinend als Pufferzone
diente, um den Wald davon abzuhalten, das Haus zu überwachsen.
    Morgen, ja, morgen, wenn alles vorbei war,
ließe er vielleicht mit sich reden. Denn die Gräfin wollte er schon … wollte er
nicht … wollte er schon, ja ... Wollte er sie etwa wiedersehen?
    Im Streifenwagen begann er sich die Haare zu
raufen, weil ihm dieses Problem spürbar zu Kopf stieg, weil in seinem Kopf so
ein schreckliches Durcheinander herrschte. Es brachte ihm einen Blick in den
Rückspiegel und eine, wie er fand, unpassende Bemerkung ein: „Hey, halt mal die
Füße still.“
    Vor dem Haus weigerte er sich dann auszusteigen,
sie mussten ihn aus dem Wagen zerren. Sie hatten eines seiner Beine und viel
Kraft, und er hatte nur die Kante der Sitzpolsterung, an die er sich klammerte,
und sonst nichts.
    Kein Wunder, dass er dieses Kräftemessen
verlor.
    Sie

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