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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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allen Grund hätte, Elmar umzubringen. Auch du.«
    Caroline spürte erneut, wie diese innere Unruhe ihren ganzen Körper erfasste. »Beide? Wir? Ich?« Zu mehr als einem hilflosen Stammeln war sie nicht in der Lage.
    »Eifersucht, Caroline. Schlicht und ergreifend Eifersucht. Das wird dir die Kripo vorwerfen.«
     
    Es war Brugger. Am späten Mittwochnachmittag traf die Meldung bei der Sonderkommission ein.
    »Kennt ihr die Dünen von Maspalomas?«, fragte Häberle in die Runde, nachdem er den Kollegen kundgetan hatte, was über die internationalen Nachrichtenwege der Polizei gerade in Geislingen gelandet war.
    »Gran Canaria«, gab sich ein jüngerer Kollege informiert. »Im Süden der Insel.«
    »Dr. Elmar Brugger«, wiederholte Häberle, der sich seine Abgespanntheit nicht anmerken lassen wollte. »Einer von denen, die an diesem angeblichen Forschungsprojekt beteiligt waren.«
    Kerstin, die neben Linkohr an einer Wand lehnte, fügte informatorisch hinzu: »Seine Frau steht im Kontakt mit Frau Fallheimer.«
    »Und sie wurde von dieser Ambulanzkrankenschwester Brigitte Kollinsky vor einer möglichen Gefahr für ihren Mann gewarnt«, ergänzte Linkohr, um den anderen Kollegen die Zusammenhänge verständlich zu machen.
    »Leiche Nummer drei«, meinte einer der Kriminalisten seufzend und sprach zu Häberle: »Hast du Näheres erfahren?«
    »Vergangene Nacht in diesen Dünen …« Er blätterte in einigen Papieren und las: »… durch Fremdeinwirkung getötet. Todesursache Strangulation mit einer dünnen Schlinge aus Metall. Keine weiteren Spuren.« Häberle blickte auf. »Müsste doch im Sand nicht so schwer sein, welche zu finden.«
    »Da hat’s jede Menge Spuren, weil da täglich Hunderte oder Tausende Touristen rumlatschen.«
    »Brugger hatte einen Hotelzimmerschlüssel bei sich – fürs …« Häberle blätterte erneut in seinen Unterlagen. » … fürs RIU Palace Maspalomas – ja, so heißt das wohl. Das befindet sich, wie die Kollegen von da unten schreiben, nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt.«
    Betretenes Schweigen.
    »Gran Canaria«, murmelte einer der Kriminalisten, die bei dieser Konferenz im Lehrsaal einen Sitzplatz ergattert hatten, »da haben sich offenbar ein paar feine Herrschaften getroffen. Es wird Zeit, dass wir den Maronn und den Fiedler an die Strippe kriegen. Vielleicht sollten wir unsere spanischen Kollegen darauf ansetzen.«
    »In einem Fall ist dies gar nicht nötig.« Er sah in erstaunte Gesichter. »Sie haben nämlich schon einen festgenommen.« Wieder machte er eine Pause und genoss für zwei Sekunden die erwartungsvolle Stille. »Sie haben als dringend tatverdächtig einen gewissen Harald Maronn festgenommen.«
    Häberle beschloss, so bald wie möglich nach Gran Canaria zu fliegen.

52
    Friedrich Hoyler und Edgar Fiedler waren schockiert. Sie hatten an diesem späten Mittwochnachmittag mit Harald Maronn das weitere Verhalten besprechen wollen und waren vor verschlossener Wohnungstür gestanden. Eine deutsche Rentnerin, die das Appartement schräg gegenüber bewohnte, hatte sie mit drohend-flüsternder Stimme darüber informiert, dass »der Harald« vor zwei Stunden von der Polizei abgeholt worden sei. Das habe sie zufällig gesehen, versicherte sie, um gleich gar nicht die Vermutung aufkommen zu lassen, sie stehe dauernd hinterm Fenster.
    Hoyler und Fiedler hatten sich für diese Information bedankt und waren belämmert und wortlos zu ihrem Auto gegangen. »Verstehst du das?«, fragte Hoyler, nachdem sie im klimatisierten Wagen Platz genommen hatten.
    Fiedler duckte sich auf den Beifahrersitz. »Das weiß der Teufel, was hier gespielt wird. Ich sag dir doch, trau keinem. Nicht einem.«
    »Verdammt noch mal«, Hoyler schlug mit beiden Händen auf das Lenkrad, »wieso Harald? Was hat Harald mit dieser Scheiße zu tun?«
    »Was wohl? Angerufen hat er – auf Elmars Handy, als der längst tot war. Hat er dir doch am Telefon gesagt, oder? Da hat er sich selbst reingezogen.« Fiedler blickte sich misstrauisch um.
    »Seit wann ist es verboten, versehentlich auf dem Handy eines Toten anzurufen.«
    »Mensch, red keinen Stuss, Fritz«, ärgerte sich Fiedler, der insgeheim nicht nur sein Vermögen, sondern auch seinen Ruf in Gefahr sah – wenngleich Letzteres zumindest in seiner Branche längst geschehen war.
    Hoyler startete den Motor des weißen Citroëns und fädelte sich in den Verkehr ein. »Wir jedenfalls haben uns nichts vorzuwerfen«, stellte er mit trockener Kehle

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