Blutsauger
Sie werden sehen, Sie fühlen sich hinterher viel gesünder.«
»Na ja«, brummte Häberle. »So ganz schmerzlos wird’s wohl nicht abgehen.«
»Absolut harmlos«, wiederholte Stuhler und grinste. »Es gibt Herrschaften in dieser Stadt, die gelten als echte Weicheier, wenn ich das sagen darf, ohne Namen zu nennen – und die haben sich hinterher gewundert, wie harmlos es war. Sogar ganz ohne Narkose.«
Häberle zögerte. »Okay. Wann nächste Woche?«
Stuhler drehte sich zu seinem Computer, um den Terminkalender aufzurufen. »Donnerstag, 11.30 Uhr. Und am Mittwoch um 16 Uhr ein kurzes Vorgespräch – wegen des Abführmittels.« Er wartete Häberles Zustimmung gar nicht ab und trug den Termin ein.
Der Chefermittler fühlte sich irgendwie erleichtert, die lange vor sich hergeschobene Untersuchung schnell anberaumt zu haben. Überhaupt hatte es dieser Chefarzt geschafft, ihm die Scheu zu nehmen, die den hartgesottenen Kriminalisten beim privaten Betreten einer Klinik überkam. Aber hier hatte er gleich von Anfang an eine familiäre Atmosphäre gespürt.
Er bedankte sich bei Stuhler, stand auf und ließ sich von ihm zur Tür begleiten. »Wissen Sie, es gibt viele Menschen, die eine gewisse Hemmschwelle überwinden müssen, wenn sie in eine Klinik gehen«, sagte der Chefarzt, als habe er Häberles Gedanken erraten. »Die Zeiten, als Sie hier noch Götter in Weiß angetroffen haben, sind in diesem Haus längst vorbei. Wir sind nichts weiter als Menschen – allerdings in unserem jeweiligen Fachgebiet spezialisiert und gut ausgebildet. Dies und unsere moderne Technik versetzt uns in die Lage, auch in einer Kleinstadt medizinische Versorgung auf sehr hohem Niveau zu bieten.«
Er öffnete die Tür und schüttelte Häberle die Hand. »Wir sehen uns. Vergessen Sie aber bitte nicht, was mein Anästhesist immer sagt: Es ist noch niemand durch eine Behandlung unsterblich geworden.«
E N D E
Danksagung
Mein Dank gilt allen, die mir bei der Recherche zu diesem Buch behilflich waren – insbesondere dem Gerichtsmediziner Dr. Frank J. Reuther und den Chefärzten der Helfenstein Klinik Geislingen an der Steige mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Andreas Schuler. Ebenso bedanke ich mich bei unzähligen Polizeibeamten und Juristen, insbesondere bei den Pressesprechern der Polizeidirektion Göppingen und des Landgerichts Ulm. Weil sie mir stets mit Tipps zur Seite stehen und jederzeit freundliche Ansprechpartner sind, ist es mir möglich, meine Kriminalromane so realitätsnah wie möglich zu schreiben. Dazu trägt auch meine Kenntnis der Schauplätze bei, die ich (fast) alle kenne und bereist habe. Jeder Leser hat die Möglichkeit, sie selbst aufzusuchen und den Spuren der Ermittler zu folgen.
Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem inzwischen pensionierten und weithin bekannten Kriminalbeamten Gerhard Seele, der das leibhaftige Vorbild meines Kommissars August Häberle ist.
In den Dank schließe ich aber auch alle Häberle-Fans mit ein, deren Treue mich zu immer neuen Ideen anspornt. Dass diese letztlich umgesetzt werden können, habe ich einer Person ganz besonders zu verdanken: Claudia Senghaas, meiner Lektorin, die mit sehr viel Einfühlungsvermögen und unendlicher Geduld das Manuskript druckreif bearbeitet.
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