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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Freund. Allerdings …«, er trug eine gekünstelte Sorge zur Schau, »… allerdings solltest du aufpassen, dass deine Holiday-Luder keinen Colt unterm Röckchen tragen.«
    Brugger war das Lachen längst vergangen.

21
    Max Frenzel war blass und übermüdet. Die Faschingsparty hatte in seinem Gesicht deutliche Spuren hinterlassen. Jetzt, kurz vor 14 Uhr, kämpfte er nach wie vor gegen das Schädelweh, mit dem er am Vormittag erwacht war. Dass die Polizei inzwischen seinen Ford Fiesta gefunden hatte, erschien ihm zwar als eine gewisse Erleichterung, doch so richtig freuen konnte er sich darüber nicht.
    »Nur ein paar Formalitäten«, sagte der Uniformierte, der vor ihm an der Haustür stand und sein Kommen telefonisch angekündigt hatte.
    Der schlaksige junge Mann unterdrückte ein Gähnen und führte den Polizisten in die Wohnküche. Frenzel, der nach seinem Zivildienst ein Medizinstudium in München absolvierte, war seinem Heimatort treu geblieben. Zwar leistete er sich in Schwabing eine sündhaft teure Studentenbude, aber die Einliegerwohnung im elterlichen Haus wollte er nicht aufgeben.
    »Sorry, aber ich hab seit Längerem nicht mehr aufgeräumt«, entschuldigte er sich, als er Zeitungen und Bücher vom Esstisch räumte, damit der Beamte seine Schreibutensilien ausbreiten konnte.
    »Lassen Sie nur«, wehrte dieser ab.
    »Sie haben meine Kiste wiedergefunden«, versuchte Frenzel das Gespräch gleich auf den Punkt zu bringen und zog einen Schemel an den Tisch heran.
    »Ja, am Zentralen Busbahnhof, genauer gesagt: Auf dem dortigen Park&Ride-Platz. Ihr Fahrzeug weist im linken Frontbereich einige Schäden auf, die zu dem Unfall passen und von denen ich Ihnen bereits am Telefon erzählt habe.« Der Beamte zückte seinen Kugelschreiber und ließ sich zunächst die Personalien des 24-Jährigen geben.
    »Sie haben den Diebstahl heute früh bemerkt?«, vergewisserte sich der Uniformierte.
    »Um ehrlich zu sein: Nicht ich. Erst meine Mutter hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass mein Auto gar nicht vor der Tür steht.«
    »Sie hatten es aber abgeschlossen und den Zündschlüssel mitgenommen?«
    »Ja, natürlich.« Der junge Mann wischte sich mit der flachen Hand über die Stirn. »Abgeschlossen und den Schlüssel hier in der Diele in die Schublade getan.«
    »Und dort ist er noch immer?«
    »Ja, ich denke – warum fragen Sie?« Frenzel stand auf, um in die Diele zu gehen.
    »Ihr Auto ist, abgesehen von dem Unfallschaden, unversehrt und wieder verschlossen.«
    »Ach«, staunte Frenzel und ging in die Diele, um die Schublade zu öffnen, in der sich der Schlüssel fand. Er nahm ihn heraus und brachte ihn wie zum Beweis für sein Gesagtes mit zurück ins Zimmer. »Hier«, er legte ihn vor dem Beamten auf den Tisch und setzte sich wieder.
    »Und zu Ihrer Wohnung …«, fragte der Uniformierte vorsichtig, »hatte in der vergangenen Nacht niemand Zutritt? Außer Ihren Eltern, denk ich.«
    »Ja, so ist es.« Frenzels Gesichtsfarbe wurde um eine Nuance fahler.
    »Nun hat man ja für ein Auto meist einen Ersatzschlüssel«, fuhr der Polizist fort und machte sich einige Notizen.
    »Das hat man«, entgegnete der junge Mann und verschränkte die Arme vor dem verwaschenen T-Shirt. »Aber jetzt, wo Sie das sagen, fällt mir natürlich ein, dass mir einer der Schlüssel vor drei Wochen irgendwie abhandengekommen ist. Ich muss ihn wohl verloren haben.«
    Der Beamte nahm dies ohne erkennbares Erstaunen hin und hakte gelassen nach: »Kann man den Zeitraum oder den Ort etwas näher eingrenzen, an dem das passiert ist?«
    Der junge Mann kniff die Augen zusammen und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. »Wissen Sie, ich hab mir da keine großen Gedanken darüber gemacht. Es ist eine alte Kiste. Wer soll die schon klauen? Außerdem: Selbst wenn ich den Schlüssel irgendwo verliere, müsste der Finder ja erst einmal rausfinden, zu welchem Wagen er gehört. Da gehen Jahre ins Land …«
    »Und doch ist es geschehen«, blieb der Uniformierte hartnäckig. »Wir würden die Sache gar nicht so hoch hängen, wäre nicht dieser Unfall passiert. Deshalb die herzliche Bitte, darüber nachzudenken, wo und wann Ihnen der Fahrzeugschlüssel abhanden gekommen sein könnte.«
    Frenzel massierte mit den Zeigefingern seine Schläfen, als wolle er damit Kopfschmerzen vertreiben. »Ich kann das nicht mehr genau nachvollziehen. Entweder war’s im Naturschutzzentrum oder in der Klinik.«
    »In der Klinik?«, staunte der Polizist.
    »Ja, in der

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