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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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uns erst vorhin gesehen. Als Sie angerufen haben.«
    Jetzt hatte Linkohr Mühe, seinen Allerweltsspruch zu unterdrücken.

30
    Schmittke stellte einigermaßen zerknirscht fest, dass der Fall größere Kreise zog. Ihn auf kleiner Flamme zu kochen, war angesichts der bekannt gewordenen Umstände wohl kaum mehr möglich. Watzlaff hatte ihm soeben das Laborergebnis von der Untersuchung des Ford Fiesta von Max Frenzel vorgelegt und dabei erneut angedeutet, dass sich offenbar eine Merkwürdigkeit an die nächste reihte. »Lesen Sie sich das mal durch«, empfahl er dem örtlichen Kripo-Chef und drückte ihm eine ausgedruckte E-Mail in die Hand. »Kunststofffasern, jede Menge Kunststofffasern auf dem Fahrersitz.«
    Schmittke überflog wortlos, was die Spurensicherung gefunden und die Kriminaltechniker daraus analysiert hatten.
    Watzlaff zog den Besucherstuhl heran und setzte sich vor den Schreibtisch des Kriminalisten. »Mich würd interessieren, womit der Fahrer bekleidet war.«
    »Habt ihr den Frenzel schon danach gefragt?«, blieb Schmittke sachlich.
    »Wann denn?«, konterte Watzlaff. »Das Ergebnis ist gerade erst eingetroffen. »Ich hab nur gedacht, vielleicht ist das für euch von Interesse … , könnte ja sein.«
    Schmittke runzelte die Stirn. »Vergessen Sie nicht, dass es eine Unfallflucht ist. Eine schreckliche zwar, aber nichts weiter sonst.«
    »Baldachin hegt gewisse Zweifel«, bemerkte Watzlaff und tat so, als ob ihn die Einschätzung des Direktionsleiters nichts anginge. Er wartete auf eine Reaktion Schmittkes, der sich jedoch nichts anmerken ließ.
    »Wenn ihr mir sagt, womit die Zweifel begründet sind – die Obduktionsergebnisse jedenfalls können es nicht sein –, dann hol ich Häberle.«
    Zeit wär’s, dachte Watzlaff. Und es würde gewiss nicht mehr lange dauern. Denn Direktionschef Baldachin hatte bereits angedeutet, er würde dies mit dem kreisweiten Leiter der Kriminalpolizei, Thomas Kurz, noch heute Abend besprechen. Auch der neue Landrat Eduard Fuchs hatte offensichtlich im Laufe des Tages darauf gedrängt, die beiden Todesfälle sauber aufzuarbeiten.
    »Wenn ich mir überlege«, gab sich Watzlaff hartnäckig, »dass man in Frenzels Fiesta nicht nur seltsame Kunststofffasern gefunden hat, sondern auch Rückstände von allerlei Schminke, dann könnte man daraus gewisse Schlüsse ziehen – insbesondere, wenn man weiß, dass das Auto in der Samstagnacht an Fasching gestohlen und benutzt wurde.«
    »Entschuldigung, das kann ich nicht nachvollziehen. Das kann doch auf alles Mögliche hindeuten. In so einer Nacht benutzen nicht nur Frauen Schminke.«
    »Eben. Genau dies ist der Punkt, Herr Kollege.«
    Schmittke wollte sich nicht die Blöße geben, Watzlaffs Gedankenspielen nur schwerlich folgen zu können. Er entschied sich für eine diplomatische Antwort: »Noch bewegen wir uns im Bereich der Spekulationen – sozusagen auf dünnem Eis. Und, glauben Sie mir, Herr Watzlaff, die hohen Herren, die sich so gern wichtig machen, rennen ganz schnell davon und wechseln die Fronten, wenn sich herausstellen sollte, dass wir mit riesigem Aufwand einem Phantom nachgejagt sind.«
    Jetzt wollte Watzlaff nicht widersprechen. Er war lange genug in diesem Job, um zu wissen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten sich die Obrigkeit orientierte. Ging etwas schief, wurde ein Bauernopfer gesucht, das man der Öffentlichkeit zum Schlachten vorführen konnte. Erstmals bewunderte Watzlaff die Standfestigkeit Schmittkes. »Wir werden Linkohrs Ermittlungsergebnisse abwarten und morgen früh entscheiden«, stellte er klar.
    »Okay«, entfuhr es Watzlaff wie ein Seufzer. »Aber ich empfehl euch dringend, diesen Max Frenzel zu überprüfen.«
    »Sie dürfen mir glauben, Herr Kollege, dass wir nichts unversucht lassen werden – auch, was diesen jungen Mann anbelangt.« Er zögerte. »Oder gibt es noch etwas, das wir wissen sollten?«
    Es klang überheblich, empfand Watzlaff und wollte bereits wieder den Raum verlassen. Dennoch entschied er sich zu einem Hinweis: »Fragt halt den jungen Mann mal, was eine Zehn-Rappen-Münze unterm Beifahrersitz zu suchen hat.«
    Schmittke blickte dem uniformierten Kollegen irritiert nach. Eine Schweizer Geldmünze unterm Beifahrersitz?

31
    Die Fahrt mit dem Shuttlebus vom Flughafen zum RIU Palace Maspalomas hatte länger gedauert als erwartet. Nahezu 50 Minuten waren Melanie und Caroline unterwegs gewesen, weil zunächst ein halbes Dutzend anderer Hotels angesteuert werden musste. Dann jedoch

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