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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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oder verbarg sich hinter dem versteinerten Gesicht ein Kalkül?
    Brigitte hatte plötzlich Zweifel und entschied, sich einen weiteren Schritt vorzuwagen. »So konkret kann ich das nicht sagen, aber wenn es tatsächlich so ist, wie man gerüchteweise hört, dass nämlich Dr. Fallheimer irgendwie eng mit Ihrem Mann zusammengearbeitet hat und sie … ja, ich will mich wirklich nicht einmischen …etwas entwickeln wollten, das möglicherweise zu gewissen Feindschaften geführt hat …«
    »Wer sagt das? Wer verbreitet solche Behauptungen? Mit Andeutungen und irgendwelchen Mutmaßungen möchte ich mich nicht aufhalten.«
    Brigitte zuckte innerlich zusammen. »Es kam wohl von Anja«, räumte sie ein und war sich im gleichen Moment bewusst, dass sie es so deutlich nicht hatte sagen wollen, rang sich jedoch zu weiteren Angaben durch: »Dr. Fallheimer hat wohl gesagt, er wolle aus etwas aussteigen und dies könne sich sehr nachteilig auswirken. Es soll sich angehört haben, als fühle er sich bedroht.«
    »Und das hat er dieser Anja erzählt?«
    »So oder so ähnlich. Ich kann nur wiedergeben, was Anja gesagt hat. Und dass sie angeblich wisse, dass Ihr Mann etwas damit zu tun habe.«
    »Und wem hat Anja das sonst noch erzählt?«
    Brigitte zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen? Spielt das denn eine Rolle?«
    Brunhilde Brugger schwieg für einen Moment, fand allerdings schnell zu ihrem arroganten Auftreten zurück: »Sonst könnte es doch sein, dass es noch mehr Tote gibt, oder?«

35
    »Da haut’s dir’s Blech weg«, kommentierte Linkohr, was ihm soeben Kerstin auf der Rückfahrt nach Geislingen berichtet hatte, um noch mal voller Erstaunen zu rekapitulieren: »Du durchsuchst einfach die Wohnung! Ist dir klar, dass dir das heftigen Ärger einbringen kann?«
    Er überquerte die Autobahn, auf der sich in der frühabendlichen Dunkelheit die Lichter der Fahrzeuge im Nebel verloren.
    »Entschuldige, Mike, aber ich dachte, es kann nichts schaden, mal einen Blick in die anderen Zimmer zu werfen. Nur so. Ich hab ja keine Schränke geöffnet«, antwortete sie uneinsichtig und warf ihm gleichzeitig einen provokanten Seitenblick zu, den er nicht wahrnehmen konnte.
    »Wenn die Brugger das rauskriegt, überzieht sie dich mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde und was weiß ich noch allem. Das lohnt sich nicht, Kerstin. Du musst eins immer vor Augen haben: Uns sind bei der Ermittlungsarbeit enge Grenzen gesetzt. Sehr enge sogar. Ohne Staatsanwalt und Richter laufen solche Dinge nicht – so lange nicht Gefahr im Verzug ist. Und das war bei Gott nicht der Fall.« Er wollte nicht schulmeisterlich klingen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass er Kerstin beschützen musste – vor den Fallstricken des Jobs, die ihr sehr schnell die Karriere verbauen konnten.
    »Die Brugger wird nichts davon erfahren. Denn diese Frau, deren Namen in der Dienststelle bekannt sein muss, hat auf mich einen vertrauensvollen Eindruck gemacht.«
    »Was hättest du gemacht, wenn da jemand ganz anderes dringesessen wäre?«
    »Mach dir keine Sorgen, Mike. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Zusammenhänge, die wir da zufällig aufgedeckt haben, sehr spannend werden können.«
    »Dir ist schon bewusst, dass uns unser guter Schmittke nur weggeschickt hat, um informatorische Gespräche zu führen?«
    »Ist mir, natürlich. Aber ich denke, dass er die Sache nach allem, was wir über Fallheimer und seine Stammzellenforschung erfahren haben, nicht mehr schleifen lässt.«
    Linkohr wollte nichts dazu sagen. Er musste sich auf die kurvige Ortsdurchfahrt konzentrieren, die von hohen Schneehaufen gesäumt war. Die Straße konnte vereist sein.
    »Vielleicht hat’s auch schon Druck aus Ulm gegeben«, überlegte Kerstin laut. Ihr war nicht entgangen, dass der Leitende Oberstaatsanwalt sehr penibel sein konnte, wenn es um Fälle ging, die spektakulär und zweifelhaft gleichermaßen waren.
    »Die Frage stellt sich aber dann, wer gleich zwei Mitwisser aus dem Weg räumt«, brummelte Linkohr.
    »Vielleicht ja doch der junge Mann mit dem Auto.«
    »Du meinst Max Frenzel?«, staunte Linkohr. Ihm fiel ein, dass der Besitzer des angeblich gestohlenen Ford Fiestas in jenem Ort wohnte, den sie in ein paar Kilometern erreichen würden. »Weißt du was – ruf ihn mal an und frag, ob wir bei ihm vorbeikommen können.«
    Kerstin holte das Handy aus ihrer Jackentasche. »Du meinst wirklich?«, vergewisserte sie sich erneut.
    »Lass dir von den Kollegen die Nummer geben,

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