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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zurück und schob das Hosenbein des geborgten Pyjamas hoch, um an meinem Bein eine hässliche Quetschung zu entdecken, die noch über den Verband hinausreichte. Es hätte um einiges schlimmer kommen können – hätte es bei diesem Nahschuss sogar sein müssen. Aber auf jeden Fall würde ich eine interessante Narbe zurückbehalten.
    »Mein Bein tut weh, aber sonst bin ich okay«, sagte ich. Sie trappelte zu mir, mit gedämpften Hufschlägen, als sie auf den Teppich trat. Ich ließ meine Beine einen Moment über die Bettkante hängen, weil meine Blase mit meiner Erschöpfung rang. Um meinen Hals lag ein Schmerzamulett, und es funktionierte trotz des Pochens in meinem Bein wunderbar. Kleine Gaben.
    Langsam stand ich auf, während Winona hilfsbereit neben mir stand. Alles schien sich zu drehen und es wurde ein wenig ungemütlicher, als ich schließlich auf den Beinen stand. Ich atmete tief durch, dann schlurfte ich Richtung Bad, während Winona mich stützte.
    »Danke, dass du letzte Nacht Eloy fertiggemacht hast«, sagte ich. »Ich kann nicht glauben, dass du mit einem einzigen Zauber den Keller in Brand gesteckt hast.«
    Ihr hässliches Gesicht verzog sich zu einem wilden Lächeln. »Ohne dich hätte ich es nie geschafft. Danke.«
    Ich stützte mich im Vorbeigehen kurz am Bettpfosten ab, aber mein Gang wurde mit jedem Schritt sicherer. »Ich denke, du hättest es auch so geschafft«, sagte ich, dann sah ich nach unten, als das Armband aus verzaubertem Silber von meinem Unterarm aufs Handgelenk rutschte. »Ich habe das Frühstück verpasst. Wie viel Uhr ist es eigentlich?«
    »Fast Mittag.«
    »Gut.« Ich stemmte eine Hand neben die geschlossene Badezimmertür. »Ich habe versprochen, dass ich Ivy vor ein Uhr anrufe.« Nach dem Infusions-Entfernungs-Vorfall hatte ich kurz mit ihr gesprochen. Sie war nicht gerade glücklich darüber gewesen, dass ich hier schlief, bis ich ihr gesagt hatte, dass ich mit Trent über das Armband reden wollte. Wayde war auch nicht besonders glücklich gewesen. Er hatte das Gefühl, er hätte mich im Stich gelassen. Mit ihm musste ich auch dringend reden.
    Als Winona sah, dass ich aus eigener Kraft stehen konnte, öffnete sie mir die Badezimmertür. Ich humpelte hinein und mir wurde ein wenig übel, als die Wirkung des Amuletts nachließ. Trotzdem drehte ich mich um und blockierte ihr den Weg, als sie mit mir in den Raum kommen wollte. »Alles okay«, sagte ich. Sie schnaubte nur und warf mir einen Blick zu, den ich eher von einer Grundschullehrerin erwartet hätte. Auf ihrem dämonischen Gesicht wirkte der Ausdruck wirklich seltsam.
    »Fall einfach hart, wenn du umfällst, dann komme ich rein«, meinte sie, bevor sie die Tür schloss, allerdings so langsam, dass ich ihr Seufzen noch hören konnte.
    Ich lehnte mich für einen Moment gegen die Tür und atmete einfach nur tief durch. Ich war so verdammt müde. »Und weiter geht’s«, sagte ich dann. Wenn ich mich nicht allein anziehen konnte, würde Trent darauf bestehen, dass ich noch blieb. Ivy würde mich hier trotzdem rausholen, aber ich wollte den neuen, überraschenden Waffenstillstand zwischen Trent und mir nicht gefährden. Seltsam.
    Ich brauchte keine weitere Dusche, aber auf dem Brett über dem Waschbecken wartete meine Haarpflege und meine Zahnpasta auf mich, zusammen mit einem Teintzauber. Trent hatte diese Details bei unserem Ausflug quer durchs Land gelernt und sich nun wohl daran erinnert, aber trotzdem brachte mich der Anblick ein wenig aus dem Gleichgewicht. Meine Kleidung von gestern lag gewaschen und gebügelt auf einem Stuhl. Das Einschussloch in meiner Lederhose war so gut geflickt worden, dass es quasi unsichtbar war, aber ich konnte sie auf keinen Fall anziehen – nicht mit meinem geschwollenen Bein. Daneben lagen ein Bademantel und eine schwarze Trainingshose. Der Bademantel kam nicht infrage, aber die Trainingshose war okay, also setzte ich mich und rüstete mich langsam wieder für das Leben. Fast kam es mir vor, als würde ich mich für einen Kampf bereit machen. Irgendwie schaffte ich es sogar, mir Socken anzuziehen.
    Schließlich stellte ich mich vor den Spiegel. Mein Puls ging ein wenig zu schnell, mein Körper war ein wenig ausgetrocknet, aber trotzdem versuchte ich mich an einem Lächeln. Doch sofort sanken meine Mundwinkel gemeinsam mit meinen Schultern nach unten. Der heutige Tag würde lang und hart werden. Wayde würde mich nie vergessen lassen, dass ich verletzt worden war. Aber ich war am Leben. Ich

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