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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und Jenks bringen auch Leute um, aber niemals jene, die ihnen vertrauen!«
    »Jonathan ist nicht tot.«
    Trent drehte sich um und drückte auf den Knopf, als wäre das Gespräch damit beendet. Der Lift setzte sich wieder in Bewegung. Schockiert taumelte ich aus dem Rollstuhl und drückte selbst auf den Knopf. Der Lift hielt schwankend an, während Trent mit steifen Schritten zurückwich. Mein Herz raste. »Ist… Ist er n-nicht?«, stammelte ich. Ich erinnerte mich an diesen schrecklichen Schrei zu Sonnenuntergang. Das Pferd unter mir hatte bei dem schaurigen Geräusch fast gescheut, weil es gewusst hatte, was das bedeutete. Genauso wie ich.
    Trent sah mich an. »Ich habe dir gesagt, dass er nicht tot ist. Ich habe dich nie angelogen. Na ja, vielleicht einmal. Muss ich mich dafür auch entschuldigen?«
    Fassungslos angelte ich hinter mir nach dem Stuhl und setzte mich wieder. »Wo ist er? Im Urlaub?«
    Trent schien sich zu entspannen. Seine Schultern sackten herab, als ich vorsichtig mein Bein anhob und auf das Fußbrett stellte. »Er ist im Zwinger.«
    Ich warf ihm einen schiefen Blick zu. Trent zuckte nur mit den Achseln, während ein leises Lächeln um seine Lippen spielte. Dann befestigte er meine Krücke hinten am Rollstuhl. »Ich habe Quen gebeten, ihn im letzten Moment in einen Hund zu verwandeln. Er ist in der ganzen Verwirrung gebissen worden, aber er hat überlebt – wie ich es wollte. Ich hätte es ja selbst getan, aber du warst so zimperlich, und es war wichtiger, dir deine Position zu verdeutlichen als Jonathan seine.«
    »Ist es das, was du mir antun wolltest? Mich in einen Hund verwandeln? Mich in deinen Zwinger stecken, bis ich ›Sitz‹ und ›Bei Fuß‹ gelernt habe?«, fragte ich. Mir wurde warm, als ich mich daran erinnerte, wie die Hunde nach meinem Blut geheult hatten, während ich rannte, und daran, wie sie sich spä ter gegen den Zaun geworfen hatten, um mich zu kriegen, während ich vor ihnen stand und sie beim Geifern beobachtete.
    Trent löste die Bremse am Rollstuhl und drehte ihn leicht. »Er hat versucht, dich mit meiner Magie umzubringen«, sagte er, ohne damit meine Frage zu beantworten. »Das konnte ich nicht durchgehen lassen. Ich werde ihn zurückverwandeln, wenn seine Einstellung sich verbessert hat. Allerdings mag ich ihn in seiner momentanen Gestalt lieber. Er ist einer meiner besten Spürhunde.«
    Wie erstarrt saß ich in meinem Stuhl und versuchte, das alles zu verstehen. Jonathan war am Leben? Ich wusste nicht, warum mir das so wichtig war, aber so war es. Trent war immer noch ein mordlustiger Bastard, aber trotzdem veränderte das alles. »Ich weiß nicht, ob ich höllisch beeindruckt bin, oder einfach angewidert.«
    »Wie ich schon sagte«, meinte Trent und drückte den Knopf, um den Lift wieder anlaufen zu lassen. »Du bist ständig wütend auf mich.«
    Ich schwieg, während ich mir seiner Anwesenheit in meinem Rücken nur zu bewusst war. Ich erinnerte mich an die gefährliche Entschlossenheit in seiner Stimme, als er geglaubt hatte, Winona wollte mir wehtun. Er hatte mich beschützt. Mich gefunden, als andere es nicht konnten. Das war auch wichtig.
    »Ich wünschte, du würdest damit aufhören«, sagte Trent so leise, als spräche er mit sich selbst. »Ich arbeite gern mit dir. Und Jenks. Auch wenn ich offensichtlich noch ein wenig an meiner Urteilskraft arbeiten muss. Alle, mit denen ich sonst arbeite, sind so verdammt … höflich.«
    Das war weit von dem arroganten Geschäftsmann entfernt, der mir vor zwei Jahren einen Job angeboten hatte, den ich nicht ablehnen konnte – den ich aber trotzdem in den Wind geschlagen hatte. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich denken sollte. Der Duft von Zimt und Wein drang über meine Schulter nach vorne und wurde immer stärker. Er erinnerte mich an unsere drei Tage in einem Auto, den leidenschaftlichen Kuss und an seine Arme, die mich noch vor nicht ganz vierundzwanzig Stunden gehalten hatten. Die Türen öffneten sich langsam und ich fühlte einen kurzen Stich von Panik. Jenseits des Aufzugs warteten Quen und Jenks auf uns. Jenseits des Aufzugs wartete auch Trents Maske. Er legte sie bereits wieder an. Ich konnte fühlen, wie er sich aufrichtete, während seine Hände sich entspannten. Er hatte die tiefen Gefühle, die ich gerade noch in ihm gesehen hatte, bereits verborgen.
    Mit klopfendem Herzen streckte ich die Hand aus und schlug auf den Knopf, der die Tür schloss. Jenks hob mit ärgerlich klappernden Flügeln von Quens

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