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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Arm, und als ich versuchte, mich ihr ebenfalls zu entziehen, drückte sie so fest zu, dass es wehtat. »Und lass sie nicht den ganzen Weg laufen«, ermahnte sie Trent.
    »Ich werde sie nicht über die Schulter werfen und schreiend in den Keller tragen«, sagte Trent. »Es ist ein Arbeitstag. Außerdem hat sie ja eine Krücke.«
    »Krücke hin oder her, sie ist verletzt!«
    »Ich meine«, erklärte Trent eindringlich, »dass sie mich damit schlagen kann, wenn ich etwas tue, was ihr nicht gefällt.«
    Winona in der Küche kicherte, ein seltsames, schnaubendes Geräusch. Ich drehte mich zu ihr um und entdeckte, dass sie entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen hatte.
    Seufzend humpelte ich allein zum oberen Absatz der langen Treppe und wurde bleich. Dreck, das ging wirklich weit nach unten. Mir wurde schwindelig. »Danke«, flüsterte ich, als Trent eine Hand unter meinen Arm legte. Zusammen machten wir den ersten Schritt. Es erinnerte mich an den Abend, als ich ihn als Bodyguard auf das Kasinoboot begleitet hatte. Ich hatte eines von Ellasbeths schickeren Kleidern getragen. Wir hatten schon immer gut zusammen ausgesehen, auch wenn wir nicht zusammengehörten. Bei dem Gedanken fühlte ich mich sofort wieder einsam. Es half auch nicht gerade, dass ich eine Jogginghose trug und er einen Anzug. Immer allein. Jeder von uns.
    »Ich bin froh, dass das Amulett funktioniert«, sagte er steif. Zwischen uns hing ein Hauch von Zimt und Wein. »Zumindest kannst du nicht verflucht werden.«
    In seiner Stimme klang ein wenig Misstrauen mit. Ich biss die Zähne zusammen. »Ich sage es dir, sobald wir den Lift erreicht haben«, versprach ich, und sein Griff lockerte sich ein wenig.
    »Ich muss dir auch etwas sagen, bevor wir Quen und Jenks treffen. Wir haben nicht viel Zeit. Sag es mir jetzt.«
    Deswegen war Jenks also verschwunden. »Ich will das Armband abnehmen, aber es gibt ein paar Komplikationen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du mit meiner Hilfe rechnen kannst«, sagte er. Ich machte den nächsten vorsichtigen Schritt nach unten, während die Krücke schmerzhaft unter meiner Achsel lag. Ich musste das Gesicht verzogen haben, denn Trent verlagerte seinen Griff.
    »Gut, denn die werde ich wirklich brauchen«, flüsterte ich und stützte mich noch schwerer auf ihn.

18

    Als wir schließlich den Lift hinter der Bar des großen Raums im Erdgeschoß erreicht hatten, umklammerte ich Trents Arm mit aller Kraft. Ich hasste es, ihn wissen zu lassen, dass ich Schmerzen hatte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Neben der Tür zum Aufzug stand ein Rollstuhl, aber als Trent meine Finger von seinem Arm löste und auf den Knopf drückte, lehnte ich mich trotzdem gegen die Wand.
    »Würdest du lieber sitzen?«, fragte er mit seiner wunderbaren, melodischen Stimme. Ich ignorierte ihn, auch wenn der pochende Schmerz, den ich sogar durch das Amulett fühlte, mich keuchen ließ. Die Türen öffneten sich. Ich humpelte hinein, lehnte mich in eine Ecke der schicken Kabine und blies mir eine Strähne aus den Augen. Ich hasste Rollstühle fast so sehr wie Nadeln.
    Trent hatte den Anstand, sich bis auf eine hochgezogene Augenbraue jedes Kommentars zu enthalten. Trotzdem schob er den Stuhl in meine Richtung und zog die Handbremse an, für den Fall, dass ich mich setzen wollte. Mit einem leisen Seufzen zog er einen Schlüsselbund aus dem Gürtel und erweckte damit die untere Bedienleiste des Lifts zum Leben. Die Schlüssel waren ungewöhnlich, denn Trent vertraute normalerweise auf ein schickes Schlüsselkartensystem. Ich fragte mich, ob der Einbruch etwas damit zu tun hatte.
    Die Türen schlossen sich, aber der Lift bewegte sich nicht, während Trent ein paar Knöpfe drückte. »Ich bin froh, dass du das Armband abnehmen willst«, sagte er, obwohl er in Gedanken offensichtlich woanders war. »Was genau meinst du mit Komplikationen?«
    Ich warf einen Blick auf den Rollstuhl und wünschte mir, ich hätte nicht solche Schmerzen. »Du weißt doch, dass ich ein Loch ins Jenseits gerissen habe, als ich diese Kraftlinie geschaffen habe. Die Realität der Dämonen schrumpft. Wenn das Jenseits verschwindet, verschwindet damit auch die Quelle der Magie. Und noch viel wütender sind sie auf mich, weil ich dir dabei geholfen habe, das Genom der Elfen zu reparieren. Wenn ich nicht dafür sorgen kann, dass ich auf dieser Seite der Kraftlinien bleibe, wird mein Leben die reinste Hölle.«
    Trent wandte sich von dem Bedienfeld ab, als der Lift anfing, nach unten

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